EU-Jugendministertreffen  

erstellt am
31. 03. 06

Dolinschek: Jugendlichen Rahmenbedingungen für die Entfaltung ihrer Bedürfnisse schaffen
Bad Ischl (bmsg) - "Junge Menschen haben in der modernen Welt viele Chancen, sie sind aber auch mit qualitativ neuen Belastungen und Risiken gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Natur konfrontiert. Angesichts der gehobenen Anforderungen gilt es gerade jene Jugendlichen zu unterstützen, die aus verschiedensten Gründen die gesellschaftliche Integration nicht schaffen und ins soziale Abseits zu geraten drohen", betonte Sozialstaatssekretär Sigisbert Dolinschek bei seiner Rede anlässlich der Arbeitssitzung der Jugendministerinnen und Jugendminister in Bad Ischl.

"Ein österreichisches Pilotprojekt soll die Integration von benachteiligten Jugendlichen in die Gesellschaft fördern. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Job-Börse, die niederschwellige Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche bietet und dadurch zur nachhaltigen Verbesserung von deren persönlicher Lebenssituation beitragen soll. Zielgruppen sind nicht erwerbstätige Jugendliche, Jugendliche mit migrantischem Hintergrund, Schulabbrecher ohne Erwerb oder im außergerichtlichen Tatausgleich", so Dolinschek weiter.

Zur Förderung der Partizipation von Jugendlichen auf lokaler Ebene ist es erforderlich, dass die Politik und die Verwaltung Jugendlichen Rahmenbedingungen für die Entfaltung ihrer Bedürfnisse schaffen. "Gerade auf lokaler Ebene kann hier gezielt mit konkreten Projekten angesetzt werden. Die unmittelbare und ständige Mitgestaltungsmöglichkeit wird beispielsweise auch in dem umfassenden Partizipationsprojekt "Kinderstadt Mini-Salzburg", sichtbar", unterstrich der Staatssekretär.

Mini-Salzburg ist eine von Erwachsenen entwickelte und organisierte Modellstadt, in der Kinder Einrichtungen und Ereignisse wieder finden, die sie aus dem Stadtleben kennen, von denen sie aber im Normalfall ausgeschlossen sind: Stadtregierung und Wahlen, Arbeitsmarktservice, Bank, Universität oder Werkstätten. Die Durchführung einer Kinderstadt ist ein Schritt dazu, Kinder am kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Geschehen zu beteiligen, ihre Ideen und Wünsche zu erfahren und in die Realität umzusetzen. Durch die Erfahrung, mit Engagement etwas bewirken zu können, wird bei Kindern sowohl Interesse für Politik als auch die Identifikation mit dem demokratischen Gemeinwesen gefördert.

"Jugendliche müssen in die Entscheidungsfindung und die entsprechenden Strukturen mit einbezogen werden. Gespräche allein reichen bei weitem nicht aus. Denn die Meinungen und Einstellungen der Jugendlichen fließen nicht nur in die Nationalen Berichte an die europäische Kommission ein, sondern bilden auch die Ausgangsbasis für die Weiterentwicklung der nationalen Politik", so Dolinschek abschließend.
     
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