Raiffeisen International mit Rekordjahr  

erstellt am
30. 03. 06

Konzernjahresüberschuss steigt um 83 Prozent auf € 382 Millionen. Bilanzsumme wächst um 41 Prozent auf fast € 41 Milliarden.
Wien (ri) - Die Raiffeisen International Bank-Holding AG, eine Tochter der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB), hat im Geschäftsjahr 2005 ein Rekordgewinnwachstum erzielt. Der Konzernjahresüberschuss (nach Steuern und Minderheiten) belief sich auf € 382,3 Millionen (2004: € 209,4 Millionen), was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um € 172,9 Millionen (82,6 Prozent) entspricht. Der Jahresüberschuss vor Steuern betrug € 568,6 Millionen (2004: € 340,8 Millionen), während sich der Jahresüberschuss nach Steuern auf € 459,6 Millionen belief (2004: € 269,8 Millionen). Der Gewinn je Aktie erhöhte sich um € 0,86 auf € 2,79 (2004: €1,93). Alle Zahlen auf Basis internationaler Rechnungslegungsstandards (IFRS).

Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International: „Das Jahr 2005 war nicht nur das ereignisreichste, sondern auch das erfolgreichste in der Geschichte der Raiffeisen International. Wir haben sowohl den größten Börsegang Österreichs erfolgreich umgesetzt als auch mit der Bank Aval die größte Akquisition in der langen Geschichte Raiffeisens abgeschlossen. Dass wir darüber hinaus den größten Gewinnzuwachs in der Geschichte des Unternehmens verzeichnet haben, rundet das durchwegs erfreuliche Bild des vergangenen Jahres ab. Wir haben in den letzten drei Jahren unseren Konzern-Jahresüberschuss fast vervierfacht.“

Im Geschäftsjahr 2005 hat die Raiffeisen International die JSPP Bank Aval in der Ukraine übernommen und stieg damit zur größten Bankengruppe in diesem Wachstumsmarkt mit 50 Millionen Einwohnern auf. Im Februar dieses Jahres wurde die Übernahme der russischen Impexbank bekannt gegeben, die bis Mitte Mai rechtsgültig abgeschlossen sein soll. Nach dem Abschluss dieser Akquisition steigt die Raiffeisen International zur größten internationalen Bankengruppe im 140 Millionen Einwohner zählenden zukunftsträchtigen Markt auf.

„Wir sind schon jetzt strategisch hervorragend positioniert, um das langfristige Wachstumspotenzial in der Region optimal zu nutzen. Insbesondere in den Hochwachstumsmärkten Südosteuropa und GUS verfügen wir über eine unvergleichbar gute Marktstellung, die sich schon heute auszahlt“, spielt Stepic auf die Tatsache an, dass die beiden Regionen schon rund 60 Prozent zum Vorsteuerergebnis beitragen. „Mit der Impexbank stehen wir in Russland vor einem Quantensprung“, sagte Stepic weiter.

Volumen deutlich ausgeweitet - Bilanzsumme steigt um 41 Prozent
Die Raiffeisen International hat das dynamische Wachstumspotenzial in den Märkten Zentral- und Osteuropas konsequent genutzt und ihr Kundengeschäft deutlich ausgeweitet. Die Kredite an Kunden wuchsen um 52,2 Prozent auf € 24,7 Milliarden, während die Kundeneinlagen ein Wachstum von 37 Prozent auf € 24,9 Milliarden aufwiesen. Insgesamt stieg die Bilanzsumme zum Jahresultimo 2005 um 40,8 Prozent auf € 40,7 Milliarden, wobei mehr als zwei Drittel des Anstiegs auf organisches Wachstum zurückzuführen sind. Stepic: „Wir haben innerhalb der letzten zwei Jahre unsere Bilanzsumme verdoppelt und sind damit eine der am schnellsten wachsenden Bankengruppen in der Region.“

Operatives Ergebnis und Effizienz weiter verbessert
Die Betriebserträge stiegen in allen Komponenten und legten insgesamt um 45,5 Prozent auf
€ 1.887 Millionen zu. Davon entfallen € 1.202,1 Millionen oder 63,7 Prozent auf den Zinsüberschuss. Dieser wies mit 49,6 Prozent auch das stärkste Wachstum aus. Der Provisionsüberschuss wuchs um 35,8 Prozent auf € 406,8 Millionen, während das Handelsergebnis um 36,6 Prozent auf € 300,8 Millionen zulegte.

Durch ein konsequentes Kostenmanagement wurde der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen mit 41,2 Prozent auf € 1.162,5 Millionen trotz der beträchtlichen Investitionen unter dem Wachstum der Betriebserträge gehalten. Das daraus resultierende Betriebsergebnis stieg um 52,9 Prozent auf € 725 Millionen. Die Cost/Income Ratio, die den betrieblichen Aufwand im Verhältnis zu den Betriebserträgen darstellt, hat sich dementsprechend von 63,5 auf 61,6 Prozent weiter verbessert.

Verbesserte Risk/Earnings Ratio
Die Kreditrisikovorsorgen stiegen um 21,6 Prozent auf € 167,3 Millionen und blieben damit deutlich unter dem Anstieg des Zinsüberschusses, der um 49,6 Prozent zulegte. „Wir haben uns in allen wesentlichen Risikokennzahlen verbessert“, stellte Martin Grüll, Finanzvorstand der Raiffeisen International fest.

Die Neubildungsquote reduzierte sich um 0,17 Prozentpunkte auf 0,81 Prozent (2004: 0,98 Prozent). Der Anteil überfälliger Kredite am gesamten Kreditportfolio sank auf 1,7 Prozent (2004: 2,4 Prozent). Die sich ergebene Deckungsquote (gesamte Risikovorsorgen/überfällige Kredite) verbesserte sich auf 154,1 Prozent (2004: 96,9 Prozent). Die Risk/Earnings Ratio verbesserte sich von 17,1 Prozent im Jahr 2004 auf 13,9 Prozent. „Wir haben damit unser mittelfristiges Ziel, unter 15 Prozent zu kommen, schon jetzt erreicht“, ergänzte Grüll.

Eigenkapitalbasis signifikant gestärkt
Das Eigenkapital (inklusive Minderheiten und Gewinn) erhöhte sich zum Jahresultimo um 50,5 Prozent auf € 3.276,4 Millionen (2004: € 2.177 Millionen). Der Return on Equity (ROE) vor Steuern (die Kennzahl setzt den Jahresüberschuss vor Steuern in Relation zum durchschnittlichen Eigenkapital) beträgt für das vergangene Jahr 21,8 Prozent, ein Minus von 0,4 Prozentpunkten gegenüber 2004, das sich durch die deutlich gestärkte Eigenkapitalbasis ergibt.

Die für die Bewertung der Finanzkraft wichtige Tier 1 Ratio für das Bankbuch liegt bei 9,0 Prozent (2004: 11,8 Prozent). Die Tier 1 Ratio inkl. Marktrisiko liegt bei 8,0 Prozent (2004: 10,1 Prozent) und ist damit doppelt so hoch wie der gesetzlich vorgeschriebene Mindestsatz von vier Prozent.

Die Raiffeisen International feierte im April 2005 ihr Börsedebüt (Emissionskurs: € 32,50) mit dem größten Börsegang in der Geschichte Österreichs. Die Aktie entwickelte sich im Laufe des Jahres gut und legte bis zum Jahresende um mehr als 70 Prozent auf € 55,55 zu. Der Vorstand wird der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2005 eine Dividende je Aktie in Höhe von € 0,45 vorschlagen, was einer Pay-out Ratio von 16,8 Prozent entspräche.

Vertriebsnetz kräftig erweitert, Kundenzahl fast verdoppelt
Im zurückliegenden Jahr wurden die Investitionen in den Filialausbau fortgesetzt und das Distributionsnetz um 185 Geschäftsstellen organisch erweitert. Hinzu kommen 1.342 Geschäftsstellen, die durch die Bank Aval neu in das Netzwerk eingebracht wurden. Dadurch erhöhte sich die Gesamtzahl an Geschäftsstellen zum Jahresende 2005 auf 2.443, was einer Steigerung um 1.527 oder 167 Prozent entspricht.

Der Mitarbeiterstand hat sich im Berichtszeitraum, primär durch die Übernahme der Bank Aval bedingt, auf 43.614 Mitarbeiter (2004: 22.851) fast verdoppelt. Zum Jahresende 2005 betreute die Raiffeisen International mit ihrem Bankennetzwerk insgesamt 9,7 Millionen Kunden. Das sind fast doppelt so viele wie zum Jahresende 2004 (5 Millionen). Von den 4,7 Millionen neuen Kunden kommen 3,3 Millionen von der Bank Aval. Die verbleibenden 1,4 Millionen (30 Prozent) neuen Kunden gehen auf organisches Wachstum zurück.
     
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