Zeitgenössische Kunst aus Kärnten im Parlament  

erstellt am
29. 03. 06

Kärnten stellt als 6. Bundesland junge Künstlerinnen und Künstler vor
Wien (pk) - Nationalratspräsident Andreas Khol eröffnete am Dienstag (28. 03.) Abend gemeinsam mit dem Kärntner Bundesrat Peter Mitterer in der Säulenhalle des Parlaments eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst aus Kärnten. Die Ausstellung ist Teil einer von Khol initiierten Veranstaltungsreihe, deren Ziel es ist, gemeinsam mit den Kulturabteilungen der Länder zeitgenössische Kunst aus den einzelnen Bundesländern im Parlament vorzustellen. Für diese Ausstellung - nach Tirol, Vorarlberg, Burgenland, Niederösterreich und Wien bereits die sechste - wurden Werke von Heiko und Uwe Bressnik, Franco Kappl, Michael Kos, Ina Loitzl und Katarina Schmidl ausgewählt. Gezeigt werden großformatige Bilder, Objekte, Fotoarbeiten und ein Trickvideo.

Nationalratspräsident Khol, der zur Ausstellungseröffnung neben fünf der sechs Künstlerinnen und Künstler u.a. den Kärntner Landtagspräsidenten Jörg Freunschlag, kunstinteressierte Abgeordnete aller Fraktionen und Volksanwältin Rosemarie Bauer begrüßen konnte, wies einleitend darauf hin, dass die ausgestellten Werke vom Land Kärnten ausgesucht worden seien. Das Parlament sei bestrebt, jedes halbe Jahr ein anderes Bundesland zu präsentieren, betonte er.

Bundesrat Mitterer, im vergangenen Halbjahr Vorsitzender der Länderkammer, hielt in Vertretung von Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Strutz fest, wenn von Kunst und Kultur in Kärnten die Rede sei, werde meistens Volkskultur gemeint, die medial und touristisch große Bekanntheit genieße. Das Land Kärnten widme aber auch der "Hochkultur" immer mehr Aufmerksamkeit, skizzierte er und verwies auf zahlreiche diesbezügliche Initiativen wie den Carinthischen Sommer oder Kunstmatineen. Der Bildenden Kunst ist Mitterer zufolge im Jahr 2006 in Kärnten ein Schwerpunkt gewidmet.

Die Kuratorin der Ausstellung, Ulli Sturm, Geschäftsführerin des "Kunstverein Kärnten", führte aus, sie habe für die Ausstellung ursprünglich den Untertitel "Südwind" gewählt, da die präsentierten Künstlerinnen und Künstler ihrer Meinung nach frischen Wind in die Kärntner Kunstszene bringen. Alle sechs hätten in der Kunst bereits eine gewisse Relevanz erreicht, meinte sie, ohne jedoch die Lust am Experiment verloren zu haben.

In der Ausstellung werden Werke ganz unterschiedlicher Kunstrichtungen - von abstrakter Malerei bis hin zum Bereich Neue Medien - präsentiert. So zeigt etwa ein Trickvideo von Ina Loitzl mit dem Titel "heimat'gfühl" zu Volksmusik tanzende Gummibärchen, begleitet von plakativen Bauernkalendersprüchen, Katarina Schmidl hat dreidimensionale "Zustandsköpfe" aus Strohhalmen geschaffen, die täglich oder wöchentlich entstehen und tagebuchähnlich Zustände festhalten. Auffallend ist, dass alle sechs Künstlerinnen und Künstler in Wien leben und arbeiten, was, wie Sturm konstatierte, mit den besseren Bedingungen für KünstlerInnen in der Bundeshauptstadt zu tun habe.

Die Ausstellung in der Säulenhalle des Parlaments kann im Rahmen von Führungen zu folgenden Terminen besichtigt werden: Samstag, 1. und 8. April, 12 Uhr, Mittwoch, 5. und 12. April, 17 Uhr, sowie Donnerstag, 6. April, 17 Uhr. Ausgangspunkt für die Führungen ist das Besucherzentrum des Parlaments, ein Führungsticket kostet 2 €.
     
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