8.500 Forschungsprojekte mit 668 Millionen Euro gefördert  

erstellt am
29. 03. 06

Der Jubiläumsfonds der OeNB feiert heuer selbst ein Jubiläum: 40 Jahre Mitverantwortung für Wissenschaft und Forschung
Wien (oenb) - 8.500 Forschungsprojekte hat der Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank bisher seit seiner Gründung im Jahr 1966 unterstützt. Rund 668 Mio Euro hat er insgesamt dafür ausgeschüttet. Damit konnte exzellente wissenschaftliche Arbeit in einer großen thematischen Vielfalt ermöglicht und abgesichert werden: von der archäologischen Forschung an den Tempelanlagen von Ephesos über neue Therapieansätze in der Krebsforschung bis zur Entwicklung komplexer ökonometrischer Modelle. „Der Jubiläumsfonds der OeNB hat sich damit als stabiler und unverzichtbarere Pfeiler der Forschungsförderung in Österreich etabliert und er wird dies auch in Zukunft bleiben“, erklärte Nationalbank-Gouverneur Dr. Klaus Liebscher am Montag (27. 03.) Abend bei der Festveranstaltung anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Fonds.

Anstoß zur Gründung des Fonds im Jahr 1966 war das 150-Jahr-Jubiläum der österreichischen Notenbank: Nicht kostspielige Festlichkeiten sollten sie ehren, sondern die Einrichtung einer Institution von dauerndem Wert. Der so errichtete Jubiläumsfonds schüttete im ersten Jahr Förderungsmittel in der Höhe von zehn Mio. Schilling (ca. 0,7 Mio Euro) aus. Bis 2003 stieg dieser Betrag auf 70,3 Mio Euro, das ist etwa das Hundertfache. Seit 2004 trägt der Jubiläumsfonds nun jährlich 75 Mio Euro zur Dotierung der neu eingerichteten Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung bei, wodurch Forschungsförderungsinstitutionen wie die FFG und der FWF über langfristige Finanzierungsperspektiven verfügen.

„Der Jubiläumsfonds bleibt aber auch nach Gründung der Nationalstiftung seiner originären Aufgabe treu, in Ergänzung zu den großen Förderungsinstitutionen exzellente Grundlagenforschung in Österreich direkt, flexibel und unbürokratisch zu fördern und zu finanzieren“, betonte Liebscher. Neben seinen Zinserträgen steht dem Fonds daher auch seit 2004 eine jährliche Dotation von neun Mio Euro zur Verfügung. Im Jahr 2005 wurden 161 Projekte mit rund 9,3 Mio Euro unterstützt.

Stärkung der Spitzenforschung
„Der Jubiläumsfonds ist neben dem Wissenschaftsfonds FWF eine der wichtigen Quellen der bottom-up-orientierten Grundlagenforschung in Österreich“, betonte Knut Consemüller, der Vorsitzende des Rats für Forschung und Technologieentwicklung, in seinem Referat. Durch die Antragsorientierung könne er rasch auf aktuelle Trends in den Wissenschaften reagieren. Und mit dem Fokus auf der Förderung exzellenter Projekte liefere er einen Beitrag zur Stärkung der Spitzenforschung.

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
WU-Rektor Christoph Badelt, Präsident der Österreichischen Rektorenkonferenz, überbrachte die Geburtstagswünsche der Universitäten „als Ausdruck des Danks, aber auch der Hoffnung auf eine langfristige Fortsetzung und Ausweitung der Tätigkeit des Fonds.“ Denn für die Universitäten stelle der Jubiläumsfonds eine wesentliche Grundlage für ihre tägliche Arbeit dar. An der WU Wien habe der Fonds etwa in den vergangenen sechs Jahren Projekte mit insgesamt rund 2,5 Mio. Euro gefördert. „Damit erfüllt er auch eine wichtige Rolle in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“, sagte Badelt.

„Enormer Schub“: Institut für Gerichtliche Medizin, Innsbruck
„Die wissenschaftliche Arbeit am DNA-Labor an unserem Institut erhielt durch die Förderung vom Jubiläumsfonds einen enormen Schub“, schilderte Univ.-Prof. Richard Scheithauer, Direktor des Instituts für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität in Innsbruck, bei der Festveranstaltung die spezifische Nischenfunktion des Fonds im Gesamtsystem der österreichischen Forschungsförderung. Der Schub förderte nicht nur die weltweite Anerkennung des Instituts, die sich auch in dessen intensiver Beteiligung an der Aufarbeitung der Tsunami-Katastroph niederschlug.

„Intensiv genutzt“: Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche
Auch der Ruf des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) als eines der international anerkannten Zentren für die ökonomische Forschung zur ost-westeuropäischen Integration hat seine Wurzeln nicht zuletzt in der intensiven Nutzung der Förderungsmöglichkeiten, die der Jubiläumsfonds bot. „Mit insgesamt 23 vom Jubiläumsfonds geförderten wissenschaftlichen Projekten ist das wiiw dabei wohl eines der erfolgreichsten wirtschaftswissenschaftlichen Institute, was die Zahl der eingereichten und unterstützten Projekte betrifft“, sagte wiiw-Leiter Univ.-Prof. Michael Landesmann. In diesen Projekten ging es etwa um den Aufbau desaggregierter Datenbanken, die Studien zu strukturellen Entwicklungsprozessen ermöglichten, oder um die Entwicklung von Modellen zur Analyse des Catching-up in zentral- und mitteleuropäischen Ländern.
     
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