NR-Präsident Khol bei Europäischer Imamekonferenz  

erstellt am
10. 04. 06

Friedliches Zusammenleben in Österreich als Vorbild für Europa
Wien (pk) - Der Präsident des Nationalrates, Dr. Andreas Khol, begrüßte am 07. 04. die Teilnehmer an der 2. Europäischen Imamekonferenz in Wien und bezeichnete das friedliche Zusammenleben der Religionsgemeinschaften in Österreich als Vorbild für viele andere Staaten.

"Österreich kennt keinen Kampf der Kulturen – wir tragen gemeinsam die Verantwortung, dass der bestehende Dialog und die gleichberechtigte Partnerschaft der Kulturen weiter ausgebaut wird", sagte der Nationalratspräsident. Es sei dies eine Partnerschaft, die von wechselseitiger Anerkennung geprägt ist: Die Religionsgemeinschaften respektieren und befolgen die staatlichen Gesetze, der Staat respektiert im Gegenzug die innere Autonomie der anerkannten Religionsgemeinschaften. Der Nationalratspräsident hob besonders den Beitrag der Religionsgemeinschaften im Sozialwesen, bei der Betreuung von alten Menschen und Kranken, im Flüchtlingswesen und bei der Erziehung und Bildung hervor. Die Religionsgemeinschaften haben auch eine besondere Verantwortung für die gesellschaftliche Integration ihrer Gläubigen und für die Einbeziehung aller Gruppen in eine aktive Bürgergesellschaft. Dabei komme den Imamen und den Seelsorgern und den Seelsorgerinnen eine herausgehobene Stellung zu: "Sie tragen als geistige Führungspersönlichkeiten eine besondere Verantwortung", so Khol.

Der Nationalratspräsident würdigte insbesondere die Ergebnisse der letzten Europäischen Imamekonferenz im Jahr 2003 in Graz, bei der die Imame ein eindeutiges Bekenntnis zur Anerkennung der staatlichen Ordnung, der Gesetzestreue und des Gewaltverzichts als religiöse Pflicht und zur unbedingten Ablehnung des Terrorismus abgelegt haben. Damit konnte den unberechtigten Vorurteilen gegenüber dem Islam in Österreich und in anderen Ländern wirksam begegnet werden.

Der Nationalratspräsident nahm die Eröffnung der Imamekonferenz zum Anlass, den moslemischen Bürgerinnen und Bürgern in Österreich zu danken. "Unsere moslemischen Bürgerinnen und Bürger sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Ich lade alle Moslems ein, am gesellschaftlichen und politischen Leben des Landes voll teilzunehmen. Österreich ist ihr Zuhause. Setzen wir die gute österreichische Tradition des friedlichen Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen und Religionen fort. Österreich ist hier ein Vorbild für viele Staaten – darauf können wir stolz sein", schloss der Nationalratspräsident.
     
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