RZB präsentiert sechstes Rekordergebnis in Serie  

erstellt am
07. 04. 06

Vorsteuergewinn plus 34 Prozent auf € 930 Millionen. Bilanzsumme wächst 38 Prozent auf 93,9 Milliarden. Marktanteilsgewinne in Österreich und Zentral- und Osteuropa.
Wien (rzb) - Der Konzern der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) hat im Geschäftsjahr 2005 seinen erfolgreichen Wachstumskurs fortgesetzt und zum sechsten Mal in Folge und ein Rekordergebnis erzielt: Der nach den internationalen Bilanzierungsrichtlinien IFRS ermittelte Jahresüberschuss vor Steuern stieg um 34,3 Prozent auf € 929,9 Millionen.

„Das Ergebnis 2005 zeigt erneut die gute strategische Ausrichtung der RZB. Der eingeschlagene Wachstumskurs bei anhaltend hoher Ertragsstärke bringt Marktanteilsgewinne in Österreich und in Zentral- und Osteuropa“, sagte RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner. So hat die RZB ihren Markanteil in Österreich gemessen an der kumulierten Gesamtbilanzsumme aller Banken gegenüber dem Jahresende 2004 von 10,4 auf 13,0 Prozent erhöht.

Erneut deutlich stärker gewachsen als der Bankmarkt
Die Bilanzsumme des RZB-Konzerns stieg in Vorjahr von € 67,9 Milliarden auf € 93,9 Milliarden – das bedeutet eine Steigerung von 38,3 Prozent. Mit diesem Wachstum übertraf die RZB bei Weitem den von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) mit 10,9 Prozent Zuwachs ausgewiesenen Trend für alle österreichischen Banken. Die RZB wies auch in den letzten Jahren ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum auf.

Die wirtschaftliche Entwicklung in Zentral- und Osteuropa (CEE) war durch ein Wachstum geprägt, das den Euroraum klar übertraf. Das Wachstum der Raiffeisen International Bank-Holding AG – sie bündelt die Netzwerkbanken und Leasingfirmen der RZB in der Region – war daher noch stärker als jenes des Gesamtkonzerns. Dazu haben auch die Akquisition der zweitgrößten Bank der Ukraine, der Bank Aval, und die starke Nachfrage nach Bankdienstleistungen in den CEE-Ländern beigetragen.

Im Jahr 2005 wurde weiter an einer Verdichtung und Vergrößerung des Banknetzwerkes in CEE gearbeitet. Neben dem Erwerb der Bank Aval, wurden Leasingtöchter in Belarus und Kasachstan gegründet. Die Bank Aval brachte 1.342 Filialen in die Raiffeisen International ein, und weitere 185 Filialen wurden errichtet. „Damit haben wir im Schnitt pro Woche mehr als drei Filialen eröffnet und im Bankenmarkt das Tempo vorgegeben“, sagt Rothensteiner.

Ertragskraft gestiegen
„Die RZB schneidet auch bei den Erfolgszahlen bereits seit vielen Jahren signifikant besser ab als der Branchendurchschnitt“, sagte Rothensteiner und machte für das Rekordergebnis die gute Performance fast aller Konzerneinheiten verantwortlich. Folglich ist die Ertragskraft des RZB-Konzerns weiterhin ungebrochen. Ein Blick auf die Erfolgsrechnung des Jahres 2005 zeigt einen signifikanten Zuwachs bei den wichtigsten Bestandteilen: Zinsüberschuss nach Risikovorsorge – plus 50,8 Prozent auf € 1.400 Millionen; Provisionsüberschuss – plus 28 Prozent auf € 619 Millionen; Handelsergebnis – plus 19,5 Prozent auf € 372,3 Millionen. Da die Betriebsausgaben absolut wie relativ langsamer anstiegen, wuchs der Jahresüberschuss vor Steuern um 34,3 Prozent auf € 929,9 Millionen.

Nach Abzug der um 78 Prozent angewachsenen ertragsabhängigen Steuern von € 225,2 Millionen ergab sich ein um 24,5 Prozent erhöhter Jahresüberschuss nach Steuern von € 704,6 Millionen. Der Anteil der RZB an der Raiffeisen International sank durch den Börsegang im April 2005 auf rund 70 Prozent. Dementsprechend stieg der Anteil anderer Gesellschafter am Erfolg, wodurch der Jahresüberschuss nach Steuern und Minderheitsanteilen mit 1,2 Prozent auf € 450,9 Millionen vergleichsweise geringer anstieg.

Kennzahlen auf gutem Niveau
Das Ergebnis ist von den anhaltend hohen Investitionen in die Expansion beeinflusst, mit der die langfristige Geschäfts- und Erfolgsbasis gesichert werden soll. Dennoch verbesserte sich die Cost/Income Ratio auf 58,9 Prozent (2004: 59,8 Prozent). Die Eigenkapitalrendite (ROE) vor Steuern sank wegen der deutlich gestiegenen Kapitalbasis auf 23,9 Prozent. Das bedeutet einen Rückgang um sechs Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Der Return on Assets (ROA) vor Steuern stieg von 1,11 Prozent auf 1,17 Prozent.

Eine abermalige Verbesserung gab es bei der Risk/Earnings Ratio. Nachdem bereits 2004 ein deutlicher Rückgang um 6 Prozentpunkte zu verzeichnen war, sank diese Kennzahl im Geschäftsjahr 2005 um weitere 4,6 Prozentpunkte auf 12,9 Prozent. „Dies ist das logische Ergebnis der traditionell vorsichtigen Risikovorsorgepolitik bei gleichzeitig konsequenter Risikobeobachtung der RZB“, folgert Rothensteiner. Die genannten Kennzahlen sind die jeweils besten Werte unter Österreichs großen Banken.

Kommerzkunden-Segment größter Geschäftsbereich
Der Kommerzkunden-Segment ist nicht nur der größte Geschäftsbereich der RZB sondern zugleich auch der wichtigste Ergebnisträger. Es hat einen um 2,1 Prozentpunkte gestiegenen Anteil von 48,3 Prozent am Jahresüberschuss vor Steuern. Ein wichtiger Faktor für die zu Grunde liegende Volumensteigerung im Firmenkundengeschäft war die deutlich gestiegene Investitionsneigung der Kunden.

Die Kreditrisikovorsorgen entwickelten sich sehr gut: ihr Zuwachs von 5,6 Prozent auf € 206,6 Millionen ist deutlich geringer als das gestiegene Geschäftsvolumen. Besonders erfreulich war dabei die Entwicklung der für das Österreichgeschäft getätigten Vorsorgen. Sie gingen um 42 Prozent auf € 29,6 Millionen zurück. Das entspricht einem Anteil von 14,3 Prozent an den gesamten Kreditrisikovorsorgen, bei einem gleichzeitigem Anteil von 42,5 Prozent an der Bemessungsgrundlage.

„Geografisch steht das RZB-Geschäft auf zwei festen Standbeinen: Österreich und CEE“, sagt Rothensteiner. Auf Österreich entfielen 49 Prozent der Bilanzsumme und 40 Prozent des Vorsteuergewinns, auf CEE 42 Prozent der Bilanzsumme und 55 Prozent des Vorsteuergewinns, was die dort erzielbaren höheren Margen reflektiert.

€ 5,2 Milliarden Eigenmittel
Die gesamten Eigenmittel des RZB-Konzerns stiegen um 26,2 Prozent auf € 5,2 Milliarden. Diese Entwicklung ist vor allem auf den Börsegang der Raiffeisen International und thesaurierte Gewinne zurückzuführen. Die Überdeckungsquote zum Bilanzstichtag betrug 16,5 Prozent, die Eigenmittelquote 9,3 Prozent und die Kernkapitalquote 8,3 Prozent. Die Eigenkapitalausstattung der RZB ist somit gut.

Mitarbeiterzahl reflektiert Expansion
Der Erwerb der Bank Aval schlug mit 16.645 Mitarbeitern zu Buche. Weitere 4.275 Arbeitsplätze („full time equivalents“) wurden im Berichtsjahr geschaffen, davon 156 in Österreich. Somit stieg die Mitarbeiterzahl im Laufe des Jahres 2005 um 82,6 Prozent auf 46.243 an.

Dynamische Entwicklung der Raiffeisen International
Einer der Höhepunkte des Jahres war der Börsegang der Raiffeisen International im April. Das Orderbuch war 22-fach überzeichnet, das Emissionsvolumen von € 1,1 Milliarden machte ihn zum bisher größten IPO Österreichs.

Die Bilanzsumme der Raiffeisen International wuchs nicht nur um 40,8 Prozent auf € 40,7 Milliarden, der Teilkonzern hat auch 2005 ein Rekordgewinnwachstum erzielt. Der Jahresüberschuss nach Steuern und Minderheiten betrug € 382,3 Millionen und wuchs damit um 82,6 Prozent. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich um € 0,86 auf € 2,79.

Besonders eindrucksvoll entwickelte sich die Zahl der von der Raiffeisen International betreuten Retailkunden. Sie stieg um 4,7 Millionen auf 9,7 Millionen. Davon wurden 1,4 Millionen Neukunden gewonnen und 3,3 Millionen hat die Bank Aval eingebracht. Mittlerweile ist die RZB über die Raiffeisen International in 18 Märkten der Region präsent.

Eine umfangreiche Schilderung der Geschäftssegmente sowie detaillierte Informationen zum Geschäftsgang und zu Bilanz und Erfolgsrechnung der RZB finden Sie im Geschäftsbericht 2005. Sie können ihn online unter http://gb2005.rzb.at abrufen. Den Geschäftsbericht der Raiffeisen International finden Sie im Web unter http://gb2005.ri.co.at.

Die RZB ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe, der größten und stärksten Bankengruppe Österreichs. Sie ist in Österreich als führende Kommerz- und Investmentbank tätig und betrachtet auch Zentral- und Osteuropa (CEE) als ihren Heimmarkt. Über die Raiffeisen International Bank-Holding AG betreibt sie eines der führenden Bankennetzwerke in CEE mit 16 Tochterbanken und zahlreichen Leasingfirmen in 16 Märkten. 10 Millionen Kunden werden im Wege von mehr als 2,400 Geschäftsstellen betreut. In sieben Märkten befindet sich die jeweilige Netzwerkbank unter den drei größten Banken. Repräsentanzen in Litauen und Moldawien ergänzen die regionale Präsenz. Die Aktien der Raiffeisen International notieren an der Wiener Börse. Die RZB hält 70 Prozent, der Rest befindet sich im Streubesitz.
     
zurück