Josefstadt: Saisonstart mit Turrini-Uraufführung "Mein Nestroy"  

erstellt am
04. 04. 06

Wien (rk) - Mit der Uraufführung von Peter Turrinis "Mein Nestroy" startet das Theater in der Josefstadt in die nächste Saison 2006/07, die Direktor Herbert Föttinger 04. 04. gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes Günter Rhomberg und dem kaufmännischen Direktor Alexander Götz vorstellte. Peter Turrini nahm ebenfalls an der Präsentation teil, mit dem für die Josefstadt geschriebenen Stück , einer "Komödie und Tragödie" rückt er die Lebensgefährtin Nestroys, die Schauspielerin und Sängerin Marie Weiler ins Zentrum des Geschehens. Karl Markovics und Sandra Cervik spielen die Hauptrollen. Weitere Höhepunkte des von den Traditionen des Hauses, aber auch der Öffnung zum Heute geprägten Spielplans versprechen Tschechows "Möwe", u. a. mit Andrea Eckert und Florian Teichtmeister, Bernhards "Theatermacher" mit Otto Schenk in der Titelrolle, Heribert Sasse als Gogols "Revisor", "Das Fest" von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov mit Erwin Steinhauer in der Hauptrolle des Helge und "Gefährliche Liebschaften" von Christopher Hampton nach dem Roman von Choderlos de Laclos: Hausherr Herbert Föttinger konnte hier Andrea Jonasson als seine Partnerin auf der Bühne gewinnen. Schnitzlers "Der Ruf des Lebens in der Bearbeitung und Regie von Franz Xaver Kroetz komplettiert den Premierenreigen der Saison.

Hebert Föttinger, der in kürzester Zeit einen Spielplan entwickeln musste, sieht sich der österreichischen Tradition des "magischen Ortes großer Schauspieler" Josefstadt verpflichtet, will aber durchaus auch Korrekturen durchführen und das Haus für die zeitgenössische Dramatik und Ästhetik öffnen. Der psychologische Realismus, ein Kennzeichen der Josefstadt, finde auch im heutigen Theater entsprechenden Boden.

Kammerspielsaison
"Mich hätten Sie sehen sollen" von Helge Thoma/Werner Schneyder nach Abrahams "Viktoria und ihr Husar" in der Regie von Heribert Sasse, mit Ernst Stankovski ist die erste Herbstpremiere der Kammerspiele, es folgen "Die Kaktusblüte" von Pierre Barillet und Jean-Pierre Grédy mit Elfi Eschke, Gabriel Baryllis "Honigmond", "Elling" von Axel Hellstenius mit Alexander Schill, "Black Out" nach Labiche in einer gemeinsamen Fassung von Werner Sobotka, sowie Michael Niavarani und Andreas Vitasek, die das stück auch spielen und die inzwischen legendären "Alltagsgeschichten" von Elizabeth T. Spira in der Fassung von und mit Dolores Schmidinger, die u. a. mit Elfriede Otto und Otto Schenk auf der Bühne steht.

Gute Besucherzahlen, hohe Eigendeckung
Mit bereits 230.000 Besuchern in der laufenden Saison verzeichnet das Theater guten Besuch , die Auslastung liegt in der Josefstadt bei 81,7, in den Kammerspielen bei 86,8 Prozent, die Eigendeckung des Hauses beträgt ca. stolze 40 Prozent. Rund 650 Vorstellungen im Jahr bringen ca 6,9 Millionen Euro einnahmen. Ein bauliches Renovierungskonzept für die Josefstadt wurde bereits erarbeitet, eine Finanzierungsübereinkunft mit den Subventionsgebern Stadt und Bund gebe es diesbezüglich bereits. Das Theater müsse selbst ein drittel der Renovierung tragen, neue Kooperationen seien auch in dieser Hinsicht notwendig und mit Raiffeisen bereits getroffen.

Informationen: http://www.josefstadt.at/
     
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