Afrika-Initiative der Außenwirtschaft Österreich  

erstellt am
11. 04. 06

Kooperation von AWO und ADA – Entwicklungszusammenarbeit und Exportwirtschaft erstmals gemeinsam in Afrika
Wien (pwk) - Im Zuge der Anfang dieses Jahres eingeläuteten neuen Initiative der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ „Go Afrika“, fand erstmals eine kombinierte Wirtschaftsmission in Kooperation mit der Austrian Development Agency (ADA) statt. Zwölf österreichischen Unternehmen (u.a. BEFA GmbH., EVG GmbH., Waagner-Biro Stahlbau, VA Hydro, VAMED Engineering, EREMA Engineering, F.J. Elsner Trading, VA tech Finance, Österr. Bundesforste AG) nutzen die Gelegenheit und loteten bei hochkarätigen Treffen mit dem Finanzminister von Uganda sowie dem Wirtschaftsminister von Kenia und anderen Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft die Kooperations- und Geschäftsmöglichkeiten in und mit diesen beiden Ländern aus.

Im Vorfeld der Wirtschaftsmission, die vom zuständigen österreichischen Handelsdelegierten in Südafrika, Stefan Pistauer, organisiert wurde, fand in Wien ein Länderforum statt. 60 Unternehmen nahmen an diesem ersten AWO-Länderforum Uganda/Kenia teil. „Der Afrika-Round Table und entsprechende AWO-Länderforen werden ab sofort zur Dauereinrichtung unseres AWO-Programms, um österreichischen Unternehmen einen Kontinent näher zu bringen, dessen Potential noch zu wenig bekannt ist“, sagt Christian Kesberg, stv. Leiter der AWO. Der nächste Round Table findet am 26. Juni in der WKÖ statt und wird die Geschäftschancen in den ehemaligen portugiesischen Kolonien Angola und Mozambique beleuchten. In beide Länder ist ebenfalls eine Wirtschaftsmission in Planung. Bereits am 27. April findet ein Länderforum zu Angola statt. Es wird dazu eine hochrangige Minister- und Wirtschaftsdelegation aus Luanda erwartet.

„Die AWO-Initiative ‚Go Afrika’ und der ‚Afrika Round Table’ entstanden aus dem klaren Auftrag der österreichischen Wirtschaft heraus, den bereits etablierten und nun freiwerdenden Ost-Europa-Geschäfts-Kapazitäten neue Marktpotentiale und Orientierungshilfen zu bieten“, ergänzt Christian H. Schierer, Leiter der AWO-Abteilung Afrika, Naher- und Mittlerer Osten. Die Kooperation zwischen AWO und ADA biete dabei die große Chance, die Fachqualitäten und Kontakte beider bestehenden Netzwerke in Afrika im Sinne und im Interesse der österreichischen Wirtschaft synergiehaft zu nutzen. Der 800 Mio. Einwohner-Markt Afrika, stellt für die heimische Exportwirtschaft derzeit lediglich rund ein Prozent der Gesamtexporte dar, das Potential jedoch ist langfristig enorm. Im vergangenen Jahr wurden Waren im Wert von 1,1 Mrd. Euro nach Afrika exportiert – ein Plus von 8,3% gegenüber 2004.

Uganda selbst war in den 70er und 80er Jahren vor allem durch die Diktatur von Idi Amin und die Menschenrechtsverletzungen unter Milton Obote im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Mit dem Beginn des Regimes des derzeitigen Präsidenten Museveni hat sich die Menschenrechtssituation verbessert und das Land hat demokratische Reformen durchgemacht. Ugandas Wirtschaft ist von Landwirtschaft, Fischerei und Bergbau stark abhängig. Das produzierende Gewerbe ist noch unterentwickelt, der Tourismus aber stark ausbaufähig. Vor allem der Aufbau der vielfach zerstörten Infrastruktur aber auch die künftige Nutzung von Bodenschätzen, darunter auch Öl, könnten große Geschäftsmöglichkeiten bieten.

Kenia wird als die Wiege der Menschheit bezeichnet. Die derzeitige Regierung hat sich die Bekämpfung der Korruption auf die Fahnen geschrieben. Obwohl das Land mit Problemen wie Armut, Lebensmittelknappheit, AIDS etc. kämpft, gehört es zu den afrikanischen Erfolgsgeschichten. Es hat sich trotz aller Schwierigkeiten eine gewisse wirtschaftliche und politische Stabilität entwickelt. Wirtschaftlich ist das Land von Einnahmen aus der Landwirtschaft und vor allem dem Tourismus abhängig. Mit Tansania und Uganda plant Kenia eine Union, die über die bereits bestehende Zollunion hinausgehen soll. Von Kenia aus kann ganz Ostafrika bearbeitet werden. Die Chancen für die österreichische Wirtschaft sind sehr breit gefächert und reichen von Lieferungen für Industrieanlagen und das produzierende Gewerbe über Investitionen in die Energieversorgung und das Transportwesen bis zu Gütern des täglichen Gebrauchs. Vor allen Dingen im Bereich der Landwirtschaft und des Tourismus bieten sich attraktive Möglichkeiten an. Kenia ist Partnerland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.
     
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