Forschungsquote 2006 voraussichtlich 2,43% des BIP  

erstellt am
21. 04. 06

F&E-Ausgaben steigen auf 6,24 Milliarden Euro
Wien (statistik austria) - Die österreichischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) – also die Gesamtsumme der Ausgaben für in Österreich durchgeführte F&E – werden 2006 2,43% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erreichen und gegenüber 2005 um 7,9% steigen. Somit werden im heurigen Jahr gemäß der neuesten Schätzung von der Statistik Austria für in Österreich durchgeführte F&E voraussichtlich insgesamt 6,24 Mrd. Euro ausgegeben werden, welche zu 36,9% die öffentliche Hand (Bund rund 1,92 Mrd. Euro, Bundesländer rund 332 Mio. Euro, sonstige öffentliche Einrichtungen wie Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger rund 49 Mio. Euro) finanzieren wird, von der Wirtschaft werden 45,8% (rund 2,86 Mrd. Euro) der für F&E bereitgestellten Mittel stammen, 17,0% (rund 1,06 Mrd. Euro) werden vom Ausland und 0,3% (rund 20 Mio. Euro) werden vom privaten gemeinnützigen Sektor finanziert werden.




In dieser Globalschätzung der österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E konnten bereits erste Teilergebnisse der F&E-Erhebungen von der Statistik Austria im so genannten Firmeneigenen Bereich über das Berichtsjahr 2004 berücksichtigt werden, die eine weitere sehr deutliche Zunahme der F&E-Leistungen des Firmeneigenen Bereichs zeigten, wobei der Eigenfinanzierungsanteil der Unternehmen stark angestiegen und der Auslandsfinanzierungsanteil etwas zurückgegangen ist. Für die Jahre 2003 bis 2006 ist zudem eine weitere markante Steigerung der Ausgaben der öffentlichen Hand zu verzeichnen, die die Steigerungsrate der Ausgaben des Unternehmenssektors übertrifft und auf den Beitrag des Bundes zurückzuführen ist: In den Jahren 2004 bis 2006 hat die Fortführung der außerordentlichen F&E-Förderungsmaßnahmen des Bundes (Pauschalvorsorge für das Forschungs-Offensivprogramm; Sonderdotierung für Forschung; Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung; Forschungsprämie) eine sehr erhebliche Erhöhung der für die Durchführung von F&E zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel bewirkt.

Die drei gewichtigsten Finanzierungsquellen für die in Österreich durchgeführte F&E sind demnach 2006, wie in den letzten Jahren, der Unternehmenssektor (45,8%), der öffentliche Sektor (36,9%) – wobei der Schwerpunkt beim Bund liegt (30,8%) – und das Ausland (17,0%). Die Finanzierung durch das Ausland (rund 1,06 Mrd. Euro), welche anteilsmäßig gegenüber 2002 zurückgegangen ist, stammt zum überwiegenden Teil von mit heimischen Unternehmen verbundenen europäischen Unternehmen, die Österreich zum Forschungsstandort gewählt haben, schließt jedoch auch die Rückflüsse aus den EU-Rahmenprogrammen für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration ein, welche 2005 bzw. 2006 jährlich eine Höhe von rund 70 Mio. Euro erreichen werden.

Für Vergleichszwecke werden die Bruttoinlandsausgaben für F&E als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts (auch „Forschungsquote“ genannt) ausgedrückt. Diese Kennzahl ist für Österreich seit 1981 kontinuierlich von 1,13% auf 2,43% (2006) angestiegen. Somit haben die in Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgedrückten österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E in den letzten Jahren gemäß den aktuellsten Erhebungsergebnissen und der neuesten Globalschätzung der Statistik Austria den EU-Durchschnitt deutlich übertroffen. Die neuesten Vergleichsdaten liegen für 2004 vor: Demnach beträgt diese Kennzahl für den EU-15 Durchschnitt 1,95%, für den EU-25 Durchschnitt 1,9% und für Österreich 2,24%.

Betrachtet man den Zeitraum zurück bis 1993 zeigt sich, dass die Bruttoinlandsausgaben für F&E 2006 um 7,9% über dem Vorjahresniveau, um 33,2% über dem Niveau von 2002, um 83,6% über dem Niveau von 1998 und um 170,9% über dem Niveau von 1993 liegen werden. Das bedeutet, dass die Forschungsausgaben seit 1993 deutlich mehr als doppelt so rasch wie das BIP wuchsen, das nominell von 2005 auf 2006 um 4,3%, im Zeitraum zwischen 2002 und 2006 um 16,4%, zwischen 1998 und 2006 um 33,6% und im Zeitraum von 1993 bis 2006 um 60,3% gestiegen ist.

Besonders gut sichtbar wird diese Entwicklung auch an der durchschnittlichen jährlichen Veränderung der Bruttoinlandsausgaben für F&E sowie der F&E-Finanzierung durch den Bund und durch die Wirtschaft im Vergleich zur Entwicklung des nominellen BIP: So beträgt der durchschnittliche jährliche Zuwachs des BIP seit 1998 3,7%, der der Bruttoinlandsausgaben für F&E 7,9%, der der F&E-Finanzierung durch den Bund 7,2% und der der F&E-Finanzierung durch die Wirtschaft sogar 9,2%.
     
zurück