Bildungsdebatte  

erstellt am
20. 04. 06

 Gusenbauer: Schulreform wird Herzstück sozialdemokratischer Regierungspolitik sein
Wien (sk) - Die ÖVP habe als einzige Partei in der Bildungspolitik den Konsens aufgekündigt, verhindere eine Schulreform und setze ihre "Politik des Kürzens, des Bildungsabbaus und damit der Perspektivenlosigkeit" fort; die Bilanz darüber, was von den 33 Empfehlungen der Zukunftskommission von der Regierung umgesetzt wurde, sei "niederschmetternd", so SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am 19. 04. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser und dem ehemaligen Leiter der Zukunftskommission, Günter Haider. Gusenbauer kündigte bei dieser Gelegenheit an: "Die Bildungspolitik mit einer großen Schulreform wird das Herzstück der sozialdemokratischen Regierungspolitik ab Herbst sein."

Der SPÖ-Vorsitzende wies darauf hin, dass sich Bildungsministerin Gehrer lange Zeit mit der Ausrede, dass es für Schulthemen einer Zwei-Drittel-Mehrheit bedürfe, "drüber gerettet hat". Auf Initiative der SPÖ sei diese dann abgeschafft und totale Bildungsreformfreiheit ermöglicht worden. "Die SPÖ hat der Regierung einen großen Vertrauensvorschuss gegeben", so Gusenbauer; die Bilanz sei aber eine "niederschmetternde". Die ÖVP habe die Reformmöglichkeiten und Reformfreiheiten nicht genützt und die Reformempfehlungen nicht umgesetzt. Die ÖVP habe als einzige Partei den Bildungskonsens aufgekündigt, betonte Gusenbauer mit dem Hinweis darauf, dass alle Parteien die Empfehlungen der Zukunftskommission unterstützt haben. Die ÖVP setze ihre Politik des Kürzens und des Bildungsabbaus fort; sie löse nicht nur die Probleme nicht, sie sei mit ihrer Politik auch Verursacherin der Probleme. Der SPÖ-Vorsitzende betonte, dass die Chancen der Jugend aber nicht am "bornierten Widerstand" der ÖVP scheitern dürfen.

Die SPÖ werde darum die Bildungspolitik mit einer großen Schulreform zum "Herzstück ihrer Regierungspolitik" machen. Ein moderner Wohlfahrtsstaat benötige eine moderne Bildungspolitik, so Gusenbauer, der betonte, dass die SPÖ alle Empfehlungen der Zukunftskommission umsetzen werde. Konkret wird die SPÖ sofort und mit großem Engagement folgende Maßnahmen angehen:

  • Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz und einen Ganztagsschulplatz;
  • zügige Schaffung von 100.000 Ganztagsschulplätzen in der ersten Legislaturperiode;
  • enge Kooperation Kindergarten-Volksschule;
  • Vorbereitung auf die Schule im letzten Kindergartenjahr;
  • Einholen neuer Expertisen zum Bereich Vorschule und Integration;
  • Senkung der Klassenschülerhöchstzahl auf 25;
  • Schule ohne Nachhilfe – Forcierung der Förderung;
  • unabhängige Überprüfung der Schulqualität;
  • Modernisierung der LehrerInnenausbildung.


Generell würde die Modernisierung des Schulsystems nicht zu gravierenden Mehrkosten führen. Die sinkenden Schülerzahlen bieten etwa schon die Möglichkeit für mehr Lehrer und kleinere Klassen. Und die jährlichen Schulrenovierungen in der Höhe von 350 Millionen Euro könnten gleich für den Umbau in Ganztagsschulen genützt werden, so Gusenbauer abschließend.

   

Qualität und individuelle Förderung entscheidend für gute Ausbildung
Wien (bmbwk) - Einmal mehr haben SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer und SPÖ- Bildungssprecher Erwin Niederwieser ihre bildungspolitischen Vorschläge präsentiert, und einmal mehr stellt sich heraus, dass sie nach wie vor nicht von den alten Hüten Ganztagsschule, Gesamtschule und Abschaffen des Sitzenbleibens loskommen. Dies steht im klaren Widerspruch zu einer zeitgemäßen Bildungspolitik, die das Kind mit seinen individuellen Neigungen, Fähigkeiten und Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellt. Die Zukunftskommission hat festgehalten, dass es im Bildungsbereich auf die Qualität und nicht auf die Organisation ankommt. Deshalb konzentriert sich das Bildungsministerium auf die Umsetzung der Maßnahmen, die eine Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität bringen, die die Schule den Bedürfnissen der modernen Arbeitswelt anpasst und mit denen eine noch stärkere individuelle Förderung erreicht werden kann.

Nachdem die Wissenschafterinnen und Wissenschafter der Zukunftskommission ihre Vorschläge ausgearbeitet hatten, wurden diese im Rahmen des Projekts "klasse:zukunft" von den Schulpartnern und Praktikern diskutiert. In zwei Schulrechtspaketen hat der Nationalrat mehrheitlich bzw. einstimmig die notwendigen gesetzlichen Grundlagen geschaffen. An den Schulen wird darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität umgesetzt. Besonders wichtige Maßnahmen, die umgesetzt wurden, sind beispielsweise:

LEHRER-AUSBILDUNG: Das Gesetz für die neue Lehrerausbildung ist beschlossen. 51 Pädagogische Akademien werden zu acht staatlichen, vier kirchlichen, einer von Staat und Kirchen gemeinsam getragenen und einer agrarpädagogischen Hochschule weiterentwickelt. Diese schließen bolognakonform mit den Bachelor ab und können im Bereich der Weiterbildung einen Master-Abschluss anbieten. Die Vorschläge zur Qualitätssicherung wurden dabei berücksichtigt. So ist im Hochschulgesetz eine Studieneingangsphase mit Praxisteil verpflichtend vorgesehen. Wer diese nicht positiv absolviert, kann das Lehramtsstudium nicht fortsetzen.

FLEXIBLE ARBEITSZEIT DER LEHRERINNEN UND LEHRER: Durch das 2005 in Kraft getretene Lehrerarbeitszeitmodell (LDG) für alle Pflichtschullehrer umgesetzt!

WIEDERHOLUNGSPRÜFUNGEN IN DEN FERIEN, SPRACHLICHE FRÜHFÖRDERUNG IM KINDERGARTEN UND SPRACHFÖRDERKURSE AN DEN VOLKSSCHULEN: 330 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer für die Sprachförderkurse an den Volksschulen; alle Schulkinder, die nicht Deutsch verstehen, können dadurch gefördert werden. Darüber hinaus unterstützen wir die dafür zuständigen Gemeinden und Länder bei der frühen Sprachförderung im Kindergarten mit 80 Euro pro gefördertem Kind. Die Wiederholungsprüfungen können ab nächstem Schuljahr bereits in der letzten Ferienwoche abgehalten werden.

TAGESBETREUUNG: In den letzten beiden Jahren wurde die Zahl der Betreuungsplätze von 20.000 auf 70.000 ausgeweitet. Ab kommendem Schuljahr stellen wir jedem Kind, das eine Tagesbetreuung braucht, eine solche zur Verfügung. Wichtig ist dabei die Wahlfreiheit der Eltern.

EINSCHRÄNKUNG DES SITZENBLEIBENS: Durch Vorverlegung des Frühwarnsystems und Ausbau der individuellen Förderung (Leseförderung, Förderkonzepte, Sprachförderung) umgesetzt. Das Frühwarnsystem zeigt bereits Wirkung: Die Zahl der Klassenwiederholungen ging deutlich zurück (z.B.: Hauptschule 1995: 2,3%, 2005: 1,4%; Gymnasium: 1995: 8,2%, 2005: 6,2%)

BILDUNGSSTANDARDS: Alle Bildungsstandards befinden sich in der Pilotphase und werden spätestens 2008 österreichweit verwendet.

ERWEITERTE PERSONELLE AUTONOMIE DER SCHULEN: Verstärkte Mitwirkung der Schulleiterinnen und Schulleiter im Schulpaket verankert

STÄRKUNG DER SCHULPARTNERSCHAFT: Vereinbarungskultur; Aktion Faire Schule

LEHRERFORTBILDUNG: Bedarfsgerecht durch Schwerpunktbildung. Professional Academy im Bereich der Naturwissenschaften. Mittelzuweisung: 60% für regionale Fortbildung, 40% für zentrale bedarfsgerechte Steuerung (z.B.: Leadership)

 

 Amon: Auf die SPÖ ist Verlass - ihr Zick-Zack-Kurs geht weiter
Wien (övp-pk) - Mit seinen jüngsten Ausführungen zur Bildungspolitik bleibe SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer weiterhin die wirklichen Antworten schuldig, sagte ÖVP- Bildungssprecher Abg.z.NR Werner Amon am 19. 04. "Es klingt ja ganz interessant, dass Gusenbauer die Bildungspolitik als Herzstück einer künftigen von ihm geführten Regierung beschreibt - es wäre aber ganz gut, wenn Gusenbauer gleichzeitig auch erklärt, mit welchem Koalitionspartner er diese Uralt-SPÖ-Konzepte aus den 60er- und 70er-Jahren umsetzen will", so Amon. "Mit der ÖVP wird es das jedenfalls nicht geben."

Die altbekannten Modelle der SPÖ wie Ganztagsschule, Gesamtschule und weitere ähnelten frappierend denen der Grünen. "Es wäre also hoch anständig von Gusenbauer, der Bevölkerung doch gleich klar zu sagen, dass er sich ohnehin bloß eine rot-grüne Koalition vorstellen kann", so Amon. Dem entspreche ja auch das Faktum, dass sich Gusenbauer heute mit DDr. Günter Haider den bereits "Standard-Vortragenden bei roten und grünen Bildungsveranstaltungen an seine Seite geholt" habe.

Es seien jedoch auch heute wieder deutlich die einzigen großen Konstanten in der SPÖ-Bildungspolitik klar hervorgetreten: "Man kann sich darauf verlassen, dass man sich auf eine SPÖ-Position nie verlassen kann", so Amon. Gusenbauer habe auch heute wieder seinen bekannten Zick-Zack-Kurs fortgesetzt. "Es mutet schon eigenartig an, dass auf der einen Seite alle bildungspolitischen Vorschläge und Maßnahmen der Regierung grundsätzlich in Grund und Boden verteufelt und als reaktionär bezeichnet werden, auf der anderen Seite aber die meisten bildungspolitischen Entscheidungen der vergangenen Jahre mit den Stimmen der SPÖ beschlossen wurden", so der ÖVP-Bildungssprecher.

Das gehe sogar so weit, dass eine SPÖ-Abgeordnete im Sonderausschuss zur Verfassungsreform "davon spricht, dass unsere 'Schulverfassung' die 'altmodische Form des differenzierten Bildungswesens festschreibt' - im Fall der Schulverfassung, die erst im Mai vergangenen Jahres abgeändert wurde, verhielt es sich aber ähnlich wie in den meisten Fällen: Die SPÖ gab der Vorlage im Plenum des Nationalrates ihre Zustimmung", so Amon. "Mit einem Wort: Alles, was die Regierung macht, ist für die SPÖ schlecht, sie stimmt aber zu."

Unklar seien auch Gusenbauers Aussagen zum Bildungsbudget. "Einerseits kritisiert die SPÖ die jährlichen Steigerungen des Bildungsbudgets durch die Regierung und spricht von 'Bildungsabbau', auf der anderen Seite hat Gusenbauer aber anscheinend selbst eine Kürzung des Bildungsbudgets vor, wenn er davon spricht, dass all die von ihm vorgeschlagenen Maßnahmen, die einen gewaltigen Mehraufwand für alle am Schulsystem beteiligten bedeuten, zu 'keinen gravierenden Mehrkosten' führen würden", sagte der ÖVP-Bildungssprecher. Nachdem bereits hinlänglich bekannt sei, wie es um die Wirtschaftskompetenz der SPÖ bestellt ist, "kann man sich auch hier sicher sein: Diese Rechnung wird nicht aufgehen, Herr Gusenbauer!", so der ÖVP-Bildungssprecher, der den SPÖ-Chef abschließend aufforderte, auch in diesem Bereich den Schulpartnern so wie der Bevölkerung reinen Wein - wenn möglich guten - über seine Vorhaben einzuschenken.

 

Rossmann: "PISA-Tests dürfen nicht inoffizielles Ziel der Lehrpläne werden"
Wien (bzö) - "Selbstverständlich sollen noch viele Vorschläge der "Zukunftskommission" in das österreichische Bildungssystem einfließen", sagte die Bildungssprecherin des Freiheitlichen Parlamentsklubs BZÖ-Abgeordnete Mares Rossmann auf diesbezügliche Forderungen von Seiten der SPÖ. Man sei hier auf einem guten Weg, es dürfe aber nicht so sein, dass man jetzt nur mehr für die PISA-Vergleiche lerne.

"Schon im Februar 2005 hat der Leiter der "Zukunftskommission" Günter Haider mit unserem Parlamentsklub auf einer Klausur in Stegersbach gangbare Wege in der Bildungspolitik diskutiert. Vieles davon hat auch Eingang in unser Programm und in die Gesetze gefunden", so Rossmann weiter.

Man dürfe aber nicht übertreiben und praktisch alles an PISA ausrichten. "Es darf nicht so weit kommen, dass die PISA Tests als inoffizielle Ziele der Lehrpläne gehandelt werden", so die Bildungssprecherin. Man solle diese Tests als das sehen was sie sind, nämlich von der OECD initiierte Vergleiche in den Breichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Interessant sei aber sicherlich die in diesem Jahr erstmals durchgeführte PIRLS Studie. "Hier werden die Kinder der vierten Schulstufe im Bereich Lesen getestet", so Rossmann. Dies sei besonders im Hinblick auf Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache wichtig, da hier oftmals ein großes Defizit im Bereich Sprache und Lesen gegeben sei.

Die flächendeckende Einführung der sprachlichen Frühförderung und Vorschulprogramme sollten in Zukunft selbstverständliche Bildungsangebote darstellen und bereits im Kindergarten angeboten werden, meinte Rossmann. Auch Kinder nichtdeutscher Muttersprache müssen der deutschen Sprache so weit mächtig sein, um dem Unterricht problemlos folgen und Inhalte verstehen zu können.

"Der linken Schulpolitik gehört eine klare Absage erteilt", sagte Rossmann. Der Leistungsbegriff dürfe nicht ständig hinunternivelliert und die Autorität der Lehrer nicht untergraben werden. "Die SPÖ ist ja immerhin der Verursacher vieler Probleme der Bildungspolitik in den letzten 30 Jahren gewesen", so Rossmann abschließend.

 

Brosz: Gehrer hat aus PISA nichts gelernt
Wien (grüne) - "Das enttäuschende Ergebnis der zweiten PISA-Studie hat zu keinem Kurswechsel in der österreichischen Schulpolitik geführt. Obwohl die Zukunftskommission umfassende Reformen vorgeschlagen hat, wurde davon kaum etwas umgesetzt. Die größte Schwäche des Schulsystems liegt in der fehlenden individuellen Förderung der SchülerInnen. Dafür gibt es nach wie vor kein Geld. Bildungsministerin Gehrer hat aus PISA nichts gelernt," kritisiert der Bildungssprecher der Grünen, Dieter Brosz.

Bei den heute beginnenden PISA-Tests mit dem Schwerpunkt Naturwissenschaft sind keine erfreulichen Ergebnisse zu erwarten. Die österreichischen Ergebnisse der ersten PISA-Studie hat Bildungsministerin Gehrer im Jahr 2001 als Weltklasse bezeichnet. In der Folge kam es zu massiven Stundenkürzungen, von denen vor allem naturwissenschaftliche Gegenstände betroffen waren. Genau dieser Bereich bildet den Schwerpunkt des aktuellen PISA-Tests, so Brosz. "Solange im Bildungssystem der Sparkurs fortgesetzt wird sind keine Qualitätsverbesserungen zu erwarten. Unter einer Bildungsministerin Gehrer gibt es für die österreichischen Schulen keine rosigen Perspektiven," so Brosz abschließend.

 

LH Haider: Initiativen zur Integration von Ausländer-Kindern werden verstärkt
Start eines Pilotprojektes an Schulen: Ausländeranteil soll 30 Prozent nicht übersteigen – Ghettoisierung muss verhindert werden
Klagenfurt (lpd) - An Kärntens Schulen soll der Ausländeranteil künftig nicht höher als 30 Prozent liegen, betonte Landeshauptmann Jörg Haider am 19. 04. im Anschluss an die Regierungssitzung. Man brauche zur Lösung des Problems nicht nur zusätzliche 70 Integrationslehrer, die der Bund zur Verfügung stellen solle, sondern werde selbst dafür sorgen, die Zuteilung der Schüler in den Städten Villach und Klagenfurt neu zu regeln, was rechtlich durch den Schulreferenten möglich sei. Um eine Ghettoisierung zu verhindern, werde eine Pilotprojekt gestartet, wonach es keine Schulklassen mehr geben dürfe, in denen der Anteil von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache über 30 Prozent liegt, betonte Haider die Notwendigkeit einer sinnvollen Integration.

Mit dem Projekt soll die Sprachkompetenz der Schüler in deren Interesse massiv verbessert werden. Dazu sollen Lehrer, die sich derzeit noch in der sogenannten Personalreserve befinden, nach spezieller Schulung herangezogen werden. Man bemühe sich weiters darum, die Sprachkompetenz der zugewanderten Kinder bereits vor Schuleintritt zu verbessern, dies gelinge aber nur, wenn man die Eltern miteinbeziehen könne.

Gerade in Stadtteilen von Villach (St. Martin) und Klagenfurt (St. Ruprecht) sei der Anteil von Ausländer-Kindern sehr hoch. Daher müssten die Städte eine andere Wohnbaupolitik betreiben, forderte Haider. Derzeit erfolge die Zuteilung von Ausländern in Klagenfurt etwa ausschließlich nach St. Ruprecht. Es brauche aber unbedingt eine andere, dezentrale Vorgangsweise von Seiten der Stadtverwaltungen.

"Wir wollen keine Wiener und schon gar keine Pariser Verhältnisse", richtete Haider seine Kritik auch gegen die Innenministerin bzw. der von ihr verteidigten Zuwanderungspolitik. Die Quotenregelung habe sich überhaupt nicht bewährt, erklärte Haider. So habe die Quote im Jahre 2004 bei 5.138 Personen gelegen, außerhalb der Quote seien jedoch 58.900 nach Österreich zugezogen. Auch in Österreich müsse eine Umstellung auf die Greencard wie in anderen Ländern erfolgen, um die Zuwanderung gezielt steuern zu können, bekräftigte der Landeshauptmann.

Er betonte, dass es um den Selbstschutz vor Konfliktsituationen gehe, die rechtzeitig angegangen werden müssten. Die zugewanderten Kinder sollten die Möglichkeit haben, die Sprache des Gastlandes gut zu erlernen, andernfalls würde eine Verweigerungshaltung entstehen, die sich auch in Gewaltproblemen entladen könne.

Im einzelnen haben in Klagenfurt-Stadt von insgesamt 118 Klassen 61 einen Ausländeranteil von über 30 Prozent. In Villach-Stadt sind es 41 von insgesamt 90 Klassen. 24 Klassen in Klagenfurt haben mehr als die Hälfte ausländische Kinder.

In den Volksschulen Klagenfurt-Stadt beträgt der Ausländeranteil 16,7 Prozent, von Villach-Stadt 18,7 Prozent. Kärntenweit sind es neun Prozent. Von den insgesamt 3.518 ausländischen Schülern in Kärnten sind 775 "außerordentliche" Schüler, also solche, die nicht regulär beschult werden können.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

     
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