Mainoni zu GMES: Europas Beitrag zu Umweltschutz und mehr Sicherheit  

erstellt am
20. 04. 06

Ehrgeiziges europäisches Weltraumprojekt wird in Graz auf Schiene gebracht
Graz (bmvit) - "Aus dem Weltraum lassen sich natürliche und vom Menschen verursachte Ereignisse - wie Waldbrände, Überschwemmungen oder Ölteppiche - besonders gut dokumentieren. Erdbeobachtungssatelliten im Orbit liefern die notwendigen Daten und helfen beim Verständnis globaler Veränderungen und geben uns sogar die Möglichkeit auf solche Veränderungen rechtzeitig zu reagieren", so Forschungsstaatssekretär Mag. Eduard Mainoni am 18. 04. Abend in Graz.

Die steirische Landeshauptstadt ist für insgesamt drei Tage das Zentrum der europäischen Raumfahrtpolitik. Im Rahmen der Konferenz "Ein Markt für GMES in Europa und seinen Regionen - der Grazer Dialog" soll das europäische nutzerorientierte Weltraumprojekt GMES (Global Monitoring for Environment and Security) auf Schiene gebracht werden. Fast 200 Teilnehmer aus ganz Europa diskutieren in der Grazer Karl-Franzens-Universität die Möglichkeiten und Anwendungsgebiete von GMES. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten der stärkeren Einbindung der Regionen in die Initiative, sowie der zeitliche Ablauf, die Finanzierung und 'Governance'-Frage geklärt werden.

"Der Hintergedanke von GMES ist ganz einfach: wir beobachten vom Orbit aus Veränderungen auf der Erdoberfläche. Dieses Monitoring macht möglich, auf Naturkatastrophen im richtigen Ausmaß und vor allem auch zum richtigen Zeitpunkt zu reagieren. Die Anwendungsbereiche sind vielseitig - sowohl im Umweltschutz, wie auch bei Sicherheitsfragen kann das GMES-System eingesetzt werden", erklärt Mainoni.

GMES soll neben Galileo das zweite große europäische Weltraum-Vorzeigeprojekt werden. Das Weltraumsegment kostet etwa 2,3 Milliarden Euro. Finanziert werden soll das Vorhaben zum geringen Teil aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm der EU. Die restlichen Kosten wird die ESA über die Wahlprogramme abdecken. "Wir erwarten, dass bereits 2008 die ersten europaweiten Dienste für GMES angeboten werden. Dies wird mit den bereits bestehenden Satellitensystemen erfolgen, 2012 sollen dann die ersten operationellen GMES-Satelliten der ESA in die Umlaufbahn gebracht werden können, Daten zur Erde schicken und damit den operationellen Einsatz der GMES-Dienste garantieren. Immerhin stehen alle EU- und ESA-Mitgliedsstaaten voll und ganz hinter dem Projekt", ist der BZÖ-Staatssekretär am Beginn der Konferenz zuversichtlich.

Begleitet wird die Konferenz von der Ausstellung "Planet Erde - Erkundung aus dem Weltall", die ab sofort bis inklusive 11. Juni 2006 im Landesmuseum Joanneum geöffnet ist. Details über diese Schau sind unter http://www.planet-erde.at abrufbar.
     
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