ÖVP-IKT-Strategie  

erstellt am
19. 04. 06

Molterer: Kommunikation ist Zukunft
Morak: "Beweis, daß Politik zukunftsfähig ist" – Hakl: Wettbewerbsposition Österreichs im IKT-Bereich weiter verbessern
Wien (övp-pd) - "Kommunikation ist Zukunft", so ÖVP-Klubobmannn Mediensprecher Abg.z.NR Mag. Wilhelm Molterer anlässlich der Präsentation der ÖVP-IKT-Strategie im Wiener "Studio 44" am 18. 04. Abend. Das unter dem Titel "Kommunikation leben." vorgestellte IKT-Strategiepapier wurde seit Mai 2005 unter der Leitung der ÖVP-IKT-Sprecherin Abg.z.NR Mag. Karin Hakl von mehr als 80 IKT-Stakeholdern ausgearbeitet, um das von Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel erklärte Ziel, Österreich zu einem der drei Top Standorte für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in der Europäischen Union zu machen, zu erreichen.

In zahlreichen Bereichen wie Wirtschaft, Arbeit, Jobinitiativen, Standortqualität und Zukunftsfestigkeit des Standortes spiele Infrastruktur eine zentrale Rolle, so der Klubobmann in seinem Eröffnungsstatement weiter. "Wir als Volkspartei greifen dieses Zukunftsthema auf, weil wir an die Attraktivität des Standortes Österreich hohe Ansprüche stellen." Es sei aber nicht nur eine Zukunftsfrage des Standortes, sondern auch für die Gesellschaft. "Kommunikation ist ein Grundbedürfnis des Menschen, das gilt auch für neue Formen der Kommunikation und Technologien, mit denen Kommunikation möglich ist und intensiviert wird." Beide Elemente, sowohl die Zukunftsfestigkeit des Standortes Österreich als auch die Zukunftsfähigkeit der gesellschaftlichen Kommunikation sollten Eckpunkte der Diskussion und dieser Zukunftsstrategie sein, betonte Molterer.

Medienstaatssekretär Franz Morak sah in der Veranstaltung "Kommunikation leben." auch einen "Beweis, dass Politik zukunftsfähig ist". Für die Thematik Information und Technologien müsse Bewußtsein geschaffen werden. "Dabei muß man vielfach Ängste nehmen und Sicherheit geben", sagte Morak. Der Titel der Veranstaltung, "Kommunikation leben.", spreche einen entscheidenden Umstand an: Welche Auswirkungen hat der IKT-Bereich auf unser Leben? Wie verändert sich unser Kommunikationsverhalten? Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können? "Ganze Tagesabläufe gestaltet sich zunehmend multimedial", so Morak.

Im Oktober 2005 hatten durchschnittlich 11,5 Prozent der EU- Bevölkerung Zugang zu Breitband. Dies bedeute einen Zuwachs von mehr als 60 Prozent innerhalb eines Jahres. Österreich liege dabei mit 12,4 Prozent im vorderen Teil dieses Rankings. Der europäische Markt sei derzeit größer als der amerikanische Markt. Dennoch vergrößere sich der Abstand der Hightech-Unternehmen Europas zu den asiatischen und amerikanischen zunehmend. Auch bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung zeige sich ein ähnliches Bild. "Es gilt in den nächsten Jahren, durch gezielte Standortpolitik konkurrenzfähig zu bleiben." Dadurch könnten in Europa auch zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen werden, "schätzungsweise bis zu vier Millionen. Das ist die Auseinandersetzung, die wir für uns entscheiden müssen", so Morak. Beraten, informieren, forschen, entwickeln, organisieren, managen, recherchieren, gestalten und präsentieren seien "typische Formen zukünftiger informationsbasierter Arbeit". "Der Faktor Information wird zu Ware, die Nachfrage nach dieser Ware wird entscheidend sein, wie wir Österreich in den nächsten zehn Jahren positionieren."

"Die Informationsgesellschaft und ihre Plattformen brauchen vor allem Inhalte. Der Konsument wird sich dann für das Angebot entscheiden, wenn er Inhalte bekommt, die seinen Interessen und Bedürfnissen entsprechen", sagte Morak. Für Österreich stelle sich die Aufgabe, wie Österreich die Globalisierung am besten nutzen könne. "Wir müssen die Einzigartigkeit Europas darstellen. Europas Stärke darf nicht zugleich seine Schwäche sein. Vielfalt darf nicht zur Zersplitterung werden, sondern muss zur Stärkung der europäischen Kultur und Kreativität führen." Dafür brauche es innovative Lösungsansätze, vor allem mehr Koordinierung, Vernetzung und Bündelung. "Es ist sinnvoll und notwendig, alle IKT Aktivitäten des Bundes in einer Plattform zu bündeln", betonte Morak. Letztendlich werde es darum gehen, die komplexen Begriffe wir IKT, Digitalisierung, Informationsgesellschaft etc. herunter zu brechen und mit einfachen Beispielen und Anwendungen erlebbar zu machen. Der gemeinsame europäische Markt sei dabei keine Bedrohung, im Gegenteil. "Der Markt für Österreich ist grenzenlos."

Abschließend verwies Morak auf "drei wichtige Informationen": Erstens sei die Digitalisierung zu wichtig, um sie den Ingenieuren allein zu überlassen. Zweitens erschöpfe sich die soziale Dimension dieses Umbruchs von der Dienstleistungs- zur Infogesellschaft nicht im Digital gap und einem barrierefreien Zugang. Die soziale, philosophische Dimension sei nicht einmal in Ansätzen diskutiert. "Drittens brauchen wir positive Botschaften aus dem digitalen Kontinent", so Morak.
   

Hakl: Wettbewerbsposition Österreichs im IKT-Bereich weiter verbessern
Ein riesiges Wachstumspotential sieht ÖVP-IKT-Sprecherin Abg.z.NR Mag. Karin Hakl in den Informations- und Kommunikationstechnologien, die bereits ein Drittel des österreichischen Wirtschaftswachstums ausmachen. "Österreich ist ein reiches Land, das soziale Sicherungsnetz ist gut ausgebaut. Wir wollen und müssen uns das erhalten, deswegen brauchen wir Wachstum", so Hakl. Um das für die Zukunft zu erhalten und auszubauen, hat sich unter der Leitung von ÖVP-IKT-Sprecherin Hakl eine Expertengruppe zusammengefunden, die ein IKT-Strategiepapier ausgearbeitet hat. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Christoph Holz, Holzweg e- commerce solutions, Mag. Peter Koren, Industriellenvereinigung, Sofie Quidenus, Quidenus GmbH, Dr. Henrietta Egerth, Österreichische Forschungsförderungs GmbH, Reinhold Karner, KTW Software & Consulting GmbH, sowie Helmut Leopold, Telekom Austria GmbH, wurden gestern Ergebnisse und Lösungsansätze für eine positive und am Menschen orientierte Informationsgesellschaft präsentiert.

"Wir haben eine gute Breitbandabdeckung und sind weltweiter Vorreiter am Mobilfunkmarkt", so Hakl weiter. Es gelte aber, die Wettbewerbsposition Österreichs weiter zu verbessern. "Wir wollen dorthin kommen, dass die Menschen die Vorstellung annehmen, dass diese neue Technologien etwas sind, die ihnen helfen, die Spaß machen und einen Nutzen für ihr Leben bringen können." Die angedachten Maßnahmen des IKT-Strategiepapiers sollen dazu einen wesentlichen Anteil leisten. Weniger Regulierung und dadurch mehr Wachstum für den Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie ist einer der wesentlichen Kernpunkte des IKT-Strategie-Papiers. Neue Märkte und Technologien sollen grundsätzlich nicht mehr sektorspezifisch reguliert werden, damit ein dynamischer Innovationsmarkt entsteht und der Return on Investment gewährleistet ist. Auch solle vor schwerwiegenden Regulierungsmaßnahmen eine Abwägung von Kosten und Nutzen eine Hilfe bei der Abschätzung der Regulierungsfolgen darstellen. Zur Vereinfachung und Stärkung des IKT-Standortes Österreich wurde dazu ein bundesweit einheitlich politischer Ansprechpartner für IKT-Angelegenheiten angedacht.

Die Informationsgesellschaft könne aber nur funktionieren, wenn alle daran teilnehmen können und wollen. Die Eintrittsbarrieren sozial schwacher Menschen in die Informationsgesellschaft sollen deshalb gezielt abgebaut werden. Eine wesentliche Forderung dabei ist, dass jede Gemeinde deshalb gratis einen effektiven Internet-Zugang zu Basisdiensten zur Verfügung stellen soll. Auch wurde angedacht, dass IKT- Wörterbücher und ein Verhaltenskodex gemeinsam mit Unternehmen und Medienvertretern für eine verständliche IKT-Sprache und eine bessere Akzeptanz bei der Bevölkerung erarbeitet werden. "Ängste können nur überwunden werden, wenn Sicherheit im Umgang mit Technologien gefördert und eine Vertrauensbasis geschaffen wird", betonte Hakl. "Dieses Strategiepapier stellt das Angebot der ÖVP für die Österreicherinnen und Österreicher und für die IKT-Branche dar. Für uns sind die darin enthaltenen Forderungen die wesentliche Leitlinie für die IKT-Politik in den nächsten Jahren", so Hakl abschließend.
     
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