Bischof Scheuer: "Pastorale Planung nicht auf Wunschdenken aufbauen"  

erstellt am
19. 04. 06

Die Priesterweihe von „viri probati“ ist nach Einschätzung des Innsbrucker Bischofs nicht der Weg, „den die Gesamtkirche in den nächsten Jahren gehen wird“.
Innsbruck (kath.net) - Über Priestermangel, die Tätigkeit von Laien und „viri probati“ sprach der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer im Interview mit der Tiroler Tageszeitung. Laien hätten in der katholischen Kirche schon seit geraumer Zeit eine „starke Aufgabe“, meinte der Bischof. „Vor 50 Jahren haben fast ausschließlich Priester Religionsunterricht erteilt.“

„Heute sind der überwiegende Teil ausgebildete Laien. Es ist ja nicht so, dass die Laien bisher nichts gegolten haben und ab jetzt sollen sie alles machen.“ Es gehe „nicht um die Frage, wer darf was tun, sondern es geht primär darum, dass wir in unserer Diözese den Glauben leben und die Zeit, unsere Talente, Geld und Personal teilen“.

Zum Thema „viri probati“ meinte Bischof Scheuer: „Diakone sind zum Großteil bewährte, verheiratete Männer, die Anteil an sakramentalen Diensten der Kirche haben. Was ihre Priesterweihe anlangt, so gab es bei der letzten Synode im Oktober durchaus Ansätze eines Gesprächs darüber. Ich schätze die weltkirchliche Lage aber so ein, dass das nicht der Weg ist, den die Gesamtkirche in den nächsten Jahren gehen wird.“

„Und ich möchte nicht die pastorale Zukunftsplanung auf einem Wunschdenken aufbauen. Außerdem haben wir ja auch in Leitungsfunktionen, z.B. in der Finanzkammer, im Seelsorgeamt und bei der Caritas Männer und Frauen, die nicht Priester sind. Papst Benedikt XVI. hat vor sechs Wochen gesagt, dass es zu überlegen gilt, Frauen stärker in Leitungsfunktionen einzubinden.“
     
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