Volksschüler lesen besser  

erstellt am
18. 04. 06

Gehrers Lese-Initiative greift
Wien (bmbwk) - Nach einem Jahr Leseförderung hat sich die Leseleistung der Volksschulkinder deutlich gesteigert. Das ergab eine österreichweite Untersuchung. „Lesen ist die wichtigste Kulturtechnik. Wer nicht lesen kann, der kann sich kaum weiterbilden und hat geringe berufliche Chancen. Deshalb haben wir die Intiative Lesen förden gestartet“, erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. Diese hat gegriffen und nach einem Jahr gezielter Leseförderung zu deutlich besseren Leseleistungen der Kinder geführt.

Das Bildungsministerium überprüfte im April 2006 in einer österreichweiten Kontrolluntersuchung an 900 Volksschulkindern aus 40 Klassen, wie sich die Leseleistungen nach einem Jahr verändert haben. Im Rahmen der Initiative „Lesen fördern!“ wurde im Jahr 2005 bei diesen Schülerinnen und Schülern, die damals die dritte Klasse Volksschule besuchten, die Lesekompetenz festgestellt. Dabei stellte sich heraus, dass, den Anforderungen der dritten Klasse entsprechend, 45% sehr gut lesen konnten. 16% benötigten eine Leseförderung. Im April 2006 fand nun bei denselben Schülern eine weitere Überprüfung der Lesekompetenz statt. Dazu wurde das an den Schwierigkeitsgrad der vierten Schulstufe angepasste „Salzburger Lesecreening“ verwendet. Trotz der höheren Anforderungen stellte sich heraus, dass die Zahl der Kinder mit sehr guter Leseleistung auf 53% gestiegen ist. Die Zahl der Kinder, die eine Leseförderung benötigen, hat sich hingegen auf 10% verringert.

Das gute Ergebnis geht auf die gezielte Leseförderung und auf Projekte zum Wecken und Stärken der Leselust zurück. So konzentrierten die Volksschulen den Förderunterricht bei Kindern mit Leseschwächen gezielt auf die Leseförderung. Darüber hinaus veranstalteten sie Lesenachmittage- und Lesenächte, entwickelten Lesepässe oder Leselisten, kooperierten mit öffentlichen Bibliotheken oder bezogen die eigenen Schulbibliotheken verstärkt in die Leseerziehung ein. Weiteres gab es Leserallyes, Lesewettbewerbe und Lesespiele. Selbst Computer wurden für interaktive Leseübungen eingesetzt. „Die Lehrerinnen und Lehrer haben mit großem Engagement die Leseinitiative aufgegriffen und umgesetzt. Der schöne Erfolg der Leseinitiative ist in erste Linie ihrer guten Arbeit zu verdanken“, erklärte Gehrer. „Lesen fördern“ reicht über die Volksschulen hinaus auch in Hauptschulen und Unterstufen der Gymnasien.
     
zurück