Österreichs Industrie im Eiltempo unterwegs  

erstellt am
27. 04. 06

BA-CA EinkaufsManagerIndex im April
Wien (ba-ca) - Mit 58,3 erreicht der BA-CA EinkaufsMangagerIndex im April den zweithöchsten Wert seit seiner Einführung vor 7 ½ Jahren. "Die Industrie ist in blendender Stimmung. Das übertrifft unsere ohnehin sehr optimistischen Erwartungen", so Marianne Kager, Chefvolkswirt der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA). Getragen wird der starke Anstieg dabei von der sehr vitalen Zunahme der Aufträge aus dem In- und Ausland. "Der Auftragseingang hat im April rekordverdächtige Sphären erreicht", so Stefan Bruckbauer von der BA-CA. Der Indikator für den Auftragseingang stieg vom bereits sehr hohen Wert 58,8 auf 60,3 - der höchsten Marke seit Einführung des BA-CA EMI (Werte über 50 zeigen Wachstum an).

Dem seit einiger Zeit anhaltend guten Auftragseingang entsprechend, läuft die von den Einkaufsmanagern registrierte Produktion sehr gut. Der Indikator dafür klettert im April erneut von 59,1 auf 61,7 - ebenfalls der höchste Wert seit fünf Jahren. "Österreichs Industrie wächst derzeit zwischen 0,75% und 1% pro Monat", so Kager. Dieses hohe Tempo könnte auch noch einige Zeit anhalten, wie der Auftragseingang und -bestand andeutet. Dabei steigt die Geschwindigkeit der in- und ausländischen Aufträge. Die Exportaufträge können allerdings erneut stärker steigen: von 57,6 auf 59,5. "Die starke Auslandsnachfrage passt ins Bild", so Bruckbauer; "schließlich hat auch die Stimmung der Industrie in unseren Hauptexportmärkten im April den höchsten Wert seit 1990 erreicht."

Entsprechend der guten Stimmung beginnen die österreichischen Industriebetriebe auch ihre Kapazitäten zu erweitern. So wurde bereits zum sechsten Mal ein Zuwachs der Beschäftigung gemeldet, was sich inzwischen auch in der Beschäftigungsstatistik bemerkbar macht. "Österreichs Industrie hat seit einem halben Jahr den Beschäftigungsabbau gestoppt", so Kager. In dieses Bild passt auch die deutlich steigende Einkaufsmenge, der Index stieg von 55,7 auf 59,6. Weiterhin negativ entwickeln sich für die Industrie die Rohstoffpreise. Die Einkaufspreise sind im April erneut stärker gestiegen als im März: Der Indikator hat sich dementsprechend von 63,3 auf 64,7 erhöht. Dies trübt das positive Bild für die Industrie. Zwar können die Verkaufspreise ebenfalls etwas erhöht werden, was auch ein Zeichen der guten Konjunktur ist, - aufgrund der starken Konkurrenz jedoch deutlich weniger stark als die Einkaufspreise. Für die nächsten Monate erwarten die Ökonomen der BA-CA eine Fortsetzung der guten Industriekonjunktur. "Der Auftragspolster ist dick genug. Der Aufschwung wird sich zumindest bis zum Sommer fortsetzen, dies ist heute schon gewiss", so Bruckbauer.

     
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