Pröll: EU macht heimische Naturschutzprojekte um 6,5 Millionen Euro möglich  

erstellt am
27. 04. 06

EU-Fördertopf "LIFE Natur" unterstützt drei heimische Schutzprogramme
Wien (bmlfuw) - „Rund 3 Millionen Euro an Förderungen sollen in den Jahren 2006 bis 2010 aus dem EU-Naturschutzprogramm LIFE in österreichische Naturschutzprojekte fließen. Das hat der zuständige Habitat-Ausschuss in Brüssel beschlossen und der EU-Kommission empfohlen. Mit diesen Mittel können drei neue Natur- und Artenschutzprojekte mit einem Gesamtumfang von rund 6,5 Millionen Euro Projektkosten in Österreich umsetzen“, teilte Umweltminister Josef Pröll heute mit. Bei den Projekten handelt es sich um neue Maßnahmen zur Revitalisierung der „Oberen Drau“ in Kärnten in Zusammenarbeit mit Slowenien, um den Schutz und die naturnahe Bewirtschaftung des Salzburger Natura 2000-Gebiets „Untersberg-Vorland“, sowie um die Verbesserung des Erhaltungszustandes von Trockenrasen und Eichen-Hainbuchenwälder im Gebiet des „Bisambergs“ in NÖ und Wien. Die Umsetzung wird in Zusammenarbeit mit den beteiligten Bundesländern, den Gemeinden aus Naturschutz- und Wasserbaumitteln des Lebensministeriums kofinanziert.

Im Zuge des LIFE-Projekt „Bisamberg“ sollen 50 Hektar wertvolle Trockenrasen samt Orchideen gerettet und weitere 27 Hektar entbuscht werden. Für 30 Hektar Wald sind Bestandsumwandlungen vorgesehen. Damit kann der „günstige Erhaltungszustand“ für Steppenrasen auf Lössböden und pannonische Eichen-Hainbuchenwälder entscheidend verbessert werden.

Beim LIFE-Projekt „Obere Drau II“ kommt es zu einer Fortführung der bisher erfolgreichen Maßnahmen der Flussrevitalisierung an den Uferzonen im Flussbett der Oberen Drau auf fast 1.000 Hektar Natura 2000-Gebiet und entlang der Flusstrecke von knapp 70 Kilometern zwischen Oberdrauburg und Villach. Geplant sind weiter größere Flussaufweitungen bei St. Peter/Amlach und Rosenheim, der Umbau der Geschiebesperre Feistritzbach, die Revitalisierung zahlreicher Drau-Nebengewässer sowie die Neuanlage von mehr als 10.000 Quadratmeter Augewässer, Tümpel und Teiche.

Durch das LIFE-Projekt „Untersberg-Vorland“ bei Großgmain soll das 200 Hektar große gleichnamige Natura 2000-Gebiet als Schmetterlingsparadies von europäischer Bedeutung vor den Toren der Stadt Salzburg gesichert werden. Im Zuge des Projekts werden für den hochgradig und europaweit gefährdeten orangefarbigen Eschenscheckenfalter (Euphydryas maturna) Habitatsicherungsmaßnahmen in Angriff genommen. Um das Überleben dieses Tagfalters zu sichern, sollen unter anderem eschenreiche Waldlichtungen und Waldränder angelegt werden. Dabei ist eine Zusammenarbeit mit dem Salzburger Freilicht-Museum geplant, welches direkt im Natura 2000-Gebiet liegt. Vorgesehen sind ein Themenweg sowie ein Natura 2000-Infopoint für die BesucherInnen des Gebiets.

„Die Verwirklichung der genannten Projekte beginnt noch heuer. Seit 1996 wurden damit aus Mitteln von „LIFE Natur“ insgesamt 36 österreichische Naturschutzprojekte mit einem Projektvolumen von insgesamt rund 98 Millionen Euro gefördert. 46,5 Millionen Euro davon hat die EU übernommen. Derzeit laufen in Österreich noch zwölf LIFE-Natur-Projekte, 21 Projekte sind abgeschlossen, die meisten von ihnen mit großem Erfolg und ab sofort kommen 3 neue hinzu. Vom Habitat-Ausschuss wurden im heurigen Jahr 61 Projekte aus 19 europäischen Ländern mit einem EU-Gesamtfördervolumen von 71 Millionen genehmigt. Österreich konnte davon 9 Prozent lukrieren“, erklärte Minister Pröll abschließend.
     
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