Weniger Lärm für mehr Lebensqualität  

erstellt am
25. 04. 06

Internationaler Tag gegen Lärm am 25. April
Wien (bmlfuw) - Lärm hat einen schädlichen Einfluss auf unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität. Auch die jüngste Mikrozensus-Erhebung der Statistik Austria zeigt, dass fast ein Drittel der ÖsterreicherInnen unter Lärm leidet. Laut einer Umfrage von Fessel GfK in Ballungsräumen erwarten sich 84 Prozent der Befragten von der Politik einen Beitrag zur Verbesserung der Lärmbelastung. Mit dem Bundes-Umgebungslärmschutzgesetz wurde ein wichtiger Schritt gesetzt, die Lärmbelastung in Österreich einheitlich zu erfassen und für einen besseren Schutz vor Umgebungslärm zu sorgen, so Umweltminister Josef Pröll. Anlässlich des morgigen Internationalen Tages gegen Lärm hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft das neue Gesetz und aktuelle Informationen über Lärmbelastung in Österreich in einer eigenen Broschüre mit dem Titel „[Laut]schrift“ kompakt zusammengestellt.

Das neue Bundes-Lärmschutzgesetz setzt die EU-Umgebungslärmrichtlinie auf Bundesebene um und wurde gemeinsam von Lebensministerium, Verkehrsministerium (BMVIT) und Wirtschaftsministerium (BMWA) erarbeitet. Ziel ist es, die Lärmbelastung der Bevölkerung nach objektiven Kriterien und einheitlichen Indizes in strategischen Umgebungslärmkarten zu erfassen. Auf dieser Basis werden Aktionspläne mit Maßnahmen zur Lärmminderung von Verkehrsministerium und Wirtschaftsministerium vorbereitet und im jeweiligen Zuständigkeitsbereich umgesetzt.

Zu Umgebungslärm zählen unerwünschte und gesundheitsschädliche Geräusche im Freien, die vom Straßen, Schienen- und Flugverkehr sowie von bestimmten Industrieanlagen in Ballungsräumen ausgehen. Die Erfassung aller wesentlichen Lärmquellen ist für die umfassende Information und den Schutz der Bevölkerung unabdingbar. Aus diesem Grund werden alle Lärmkarten und Aktionspläne im Internet und durch öffentliche Auflage zugänglich sein. Die Bereitstellung dieser Daten wird durch das Lebensministerium koordiniert. Parallel zu diesen Maßnahmen sind für eine vollständige Umsetzung aber auch landesgesetzliche Regelungen und Anpassungen notwendig.

Hauptverursacher von Lärm ist nach wie vor der Straßenverkehr. Daher sind Lärmschutzmaßnahmen in Österreich vor allem infrastrukturelle Maßnahmen entlang eines Verkehrsweges. Hier wurden von Bund, Ländern und Gemeinden bereits umfangreiche Investitionen in passive Lärmschutzmaßnahmen – Lärmschutzwände, Lärmschutzfenster, lärmarme Fahrbahndecken – an den Hauptverkehrswegen gesetzt. Die wirksamste Methode zum Lärmschutz ist jedoch die Lärmvermeidung, die schon bei der Raumplanung berücksichtigt werden sollte.

Auch das persönliche Verhalten jeder/jedes Einzelnen im Alltag kann viel dazu beitragen, Lärm zu vermeiden oder zu verringern – beim Autofahren etwa durch lärmarme Reifen oder einen lärmarmen Fahrstil. Denn schneller ist lauter. Das Zurücklegen von kurzen Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad und das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel schützen darüber hinaus auch unser Klima. Weitere Tipps zum Lärmschutz finden Sie in der Broschüre „[Laut]schrift. Informationen zu Lärmschutz in Österreich“. Diese ist erhältlich beim Umweltservice unter 0800/240 260. Die Broschüre und das Bundes-Umgebungslärmschutzgesetz stehen auf http://www.lebensministerium.at auch als Download zur Verfügung.
     
zurück