Kirchen auf dem Weg zur gegenseitigen Anerkennung der Taufe  

erstellt am
03. 05. 06

Istanbul/Wien (epd Ö) - „Kirchen brauchen gemeinsames Nachdenken über zentrale theologische Themen.“ Das bekräftigten die Teilnehmer einer Konsultation der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), die vom 27. bis 30. April im Phanar, dem Sitz des Ökumenischen Patriarchen, in Istanbul stattfand. Mit diesem Treffen wurde eine Reihe von Gesprächen zur Frage der Ekklesiologie (Lehre von der Kirche) fortgesetzt, die mit Konsultationen im November 2002 in der Orthodoxen Akademie von Kreta und im Juni 2004 in der Lutherstadt Wittenberg begonnen hatte.

Im Schlusskommuniqué unterstreichen die Delegierten die Unwiederholbarkeit der Taufe, Konsens herrscht über wesentliche Elemente der Tauffeier. Die mögliche gegenseitige Anerkennung der Taufe bedürfe der weiteren Klärung, daher sollen die Konsultationen fortgesetzt werden. „Ebenso gewinnen die seelsorgerlichen Herausforderungen bei der Taufe von Kindern aus interkonfessionellen Ehen sowie im Blick auf die konfessionelle Identität von Taufpaten deutliches Gewicht. Ein Konsens über die wesentlichen Elemente der Tauffeier zeichnete sich ab“, heißt es in dem Schlussdokument.

Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I. würdigte bei der Begegnung den „Dialog trotz bestehender Hindernisse“. Dass sich die ökumenischen Dialogergebnisse zwischen evangelischer und orthodoxer Tradition im Leben der Kirchen in Österreich „als Weg zu größerem Miteinander und Zueinander“ auswirken, betonte Oberkirchenrat Dr. Michael Bünker, der wie auch schon bei den ersten beiden Konsultationen seitens der GEKE an den Gesprächen teilnahm. Auch für Metropolit Dr. Michael Staikos – der Metropolit von Austria hielt sich zur selben Zeit im Phanar auf – ist das gute ökumenische Klima in Österreich „Beispiel für die positiven Auswirkungen des Dialogs“.
     
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