Kinderrechte in Europa  

erstellt am
02. 05. 06

Haubner: "Sag mir, wo die Kinder sind?"
Wien (nso) - Die österreichische Ratsvorsitzende Ursula Haubner holt eine hohe europäische Expert/innenkonferenz "Ein Europa der Kinder - l’europe de l’enfance" nach Wien."Kinder und Jugendliche spielen die Hauptrolle, wenn es um die Zukunft Europas geht, daher haben sie auch einen entsprechenden Stellenwert im Rahmen unseres Ratsvorsitzes", betont Ursula Haubner.

Vertreter/innen aus 22 europäischen Mitgliedsstaaten beraten heute in Wien über Strategien, wie politische Entscheidungen auf EU-Ebene jugendverträglich gestaltet werden können, um einerseits den notwendigen Schutz zu gewähren, andererseits aber auch Rechte zu garantieren. "Immerhin geht es um rund 94 Millionen junge Menschen unter 18 Jahren, die einen Anspruch haben auf optimale Chancen, damit sie zu eigenständigen, Selbstbestimmten und entscheidungsfähigen Persönlichkeiten heranwachsen können", so Haubner.

Kinderrechte müssen mit Leben erfüllt werden, das Wohl der Kinder hat Vorrang zu haben, das sieht auch die Charta der Grundrechte der EU vor, wie z.B. Schutz vor Gewalt oder Recht auf freie Meinungsäußerung und Mitsprache oder der Anspruch auf regelmäßige persönliche Beziehungen und direkten Kontakt zu beiden Elternteilen.

Daher beleuchtet die Konferenz in Wien nicht nur die Rechtsetzung, sondern es werden auch neue Modelle diskutiert, unter anderem auch das österreichische Modellprojekt für einen Kinderbeistand bei schwierigen Situationen der Obsorge.

Konkrete Unterstützung signalisiert auch die Europäische Kommission, die einen Vorschlag für einen Kinderrechtskoordinator und ein europäisches Forum für Kinder erarbeitet und diesen Entwurf heute erstmals präsentiert.

Die EU kann insgesamt auf Fortschritte verweisen, denn in den letzten 5 Jahren wurden etwa 30 Richtlinien oder Weißbücher angenommen, in denen Kinder und Jugendliche als Zielgruppe unmittelbar angesprochen werde. Es geht um Kernfragen wie Bildung, Ausbildung und Beschäftigung, um Gewaltprävention, Armutsprävention, Verantwortung der Eltern, sicheres Internet, Schutz vor sexueller Ausbeutung, soziale Integration.

Österreichischer Ratsvorsitz - Erfolgsbilanz für junge Menschen
"Ein Riesenschritt ist uns im Rahmen des Europäischen Jugendpakts bereits gelungen, denn jede/r Jugendliche soll in Europa binnen sechs Monaten entweder einen Arbeits- oder Bildungsplatz bekommen", verweist Haubner auf diesen durchschlagenden Erfolg des Österreichischen Ratsvorsitzes. Zusätzlich wird noch die Entschließung zur Anerkennung des außerschulischen Lernens, wie z.B. freiwilliges, soziales Engagement, akzeptiert werden.

Haubner abschließend: "Es ist gut und richtig, dass die politisch Verantwortlichen und Expert/innen junge Menschen in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellen, aber mir ist es noch wichtiger, dass die jungen Menschen selbst in die politischen Entscheidungsprozesse mehr eingebunden werden. Daher soll im Vorfeld der EU-Jugendminister/innen-Räte die Jugend selbst mitreden können, damit das gegenseitige Verständnis wächst und die EU-Politik auch von den jungen Menschen mit- und weitergetragen wird."
     
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