Plassnik zu EU-LAK Gipfel: Diese Veranstaltung steht im Zeichen der Nachbarschaft im Global Village  

erstellt am
12. 05. 06

Wien (bmaa) - Ratsvorsitzende Außenministerin Ursula Plassnik informierte am 11. 05. im Vorfeld des EU- Lateinamerika/Karibik Gipfels über die Schwerpunkte der heutigen Arbeitssitzung der Außenminister. „Dieser Gipfel ist einerseits ein interkontinentales, andererseits ein biregionales Treffen. Darüber hinaus steht die Veranstaltung im Zeichen der Nachbarschaft im „global village“, immerhin treffen Vertreter eines Drittels der UN-Mitgliedstaaten hier in Wien zusammen. Insgesamt ist dies ein sehr buntes Netzwerk“, betonte Plassnik und wies darauf hin, dass rund um den EU-LAK Gipfel zahlreiche Treffen der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und Parlamente stattfinden. Thema des Gipfels sei vor allem die Aufmerksamkeit füreinander, das Interesse aneinander, so die Ratsvorsitzende weiter. „Wir stehen gemeinsam vor der großen Herausforderung der Globalisierung. Wie wir künftig als Nachbarn damit umgehen, wird im Mittelpunkt der Gespräche stehen. Obwohl ein Ozean zwischen unseren Kontinenten liegt, nehmen die Anteilnahme und das Miteinander neue Formen an“, hob Plassnik hervor und nannte als Beispiel der Zusammenarbeit die Beteiligung Argentiniens und Chiles an den Friedenssicherungsmaßnahmen im Kosovo und in Bosnien und Herzegowina. Ebenso habe die Europäische Union Wahlbeobachter nach Haiti entsandt.

„Dieses Treffen findet in Wien, einem der Hauptsitze der Vereinten Nationen, statt. Das ist ein deutliches Signal für eine enge Zusammenarbeit mit der UNO“, so Plassnik und berichtete, dass der UN-Generalsekretär Kofi Annan an dem Treffen teilnehmen werde. „Ein wesentlicher Teil unserer Verbundenheit ist unser gemeinsames Bekenntnis zum Multilateralismus. Dabei geht es um Zusammenarbeit in den internationalen Gremien, wie etwa im Bereich der Menschenrechte“, erläuterte die Ratsvorsitzende.

Insgesamt zwölf Themen seien für den Gipfel identifiziert worden, vier davon würden die Außenminister heute Nachmittag schwerpunktmäßig behandeln, so Plassnik weiter und nannte als Gesprächsthemen Demokratie, Menschenrechte, regionale Integration, Drogen, Umweltschutz, Energie, Handel sowie sozialer Zusammenhalt. „Der soziale Zusammenhalt ist gerade für die lateinamerikanischen Länder von großer Bedeutung. Die Einkommensunterschiede sind weiterhin enorm. Darum ist die Notwendigkeit der Suche nach Möglichkeiten und Methoden, hier Abhilfe zu schaffen, evident. Mit diesen Themen beschäftigt sich die Europäische Union eingehend. Unser spezielles Europäisches Lebensmodell erweckt immer wieder das Interesse unserer Partner in der Welt. Partnerschaft ist das Schlüsselwort in unserem Verhältnis zueinander und unserem Umgang miteinander. Das weltweite Engagement der Europäischen Union gehört zu unserem Selbstverständnis. Wir wollen ein verlässlicher Partner in der Welt sein“, betonte Plassnik.

„Wir haben mit 50 Jahren regionaler Integration Jahrzehnte Zeit gehabt, ein spezielles Modell zu entwickeln und wir haben nicht vor, hier als Lehrmeister aufzutreten. Wir wollen aufmerksame, wohlwollende und unterstützende Partner sein und Impulse setzen. Wir stellen diese Plattform zur Verfügung und hoffen, dass sie genutzt wird“, so Plassnik abschließend.
     
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