Wirtschaftswachstum im I. Quartal wetterbedingt etwas verlangsamt  

erstellt am
12. 05. 06

Wien (wifo) - Nach einer Beschleunigung im Laufe des Jahres 2005 verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum Anfang 2006 etwas. Das um Saison- und Arbeitstagseffekte bereinigte BIP erhöhte sich real um 0,5% gegenüber der Vorperiode; im IV. Quartal 2005 hatte die Rate +0,7% betragen. Das kalte Winterwetter könnte hiebei dämpfend gewirkt haben.

Der seit dem Vorjahr verzeichnete Konjunkturaufschwung dürfte im I. Quartal dieses Jahres vorübergehend an Dynamik eingebüßt haben. Nachdem sich die Produktionsausweitung 2005 im Jahresverlauf verstärkt und im IV. Quartal +0,7% erreicht hatte, flachte sie etwas ab. Das außerordentlich kalte Winterwetter könnte hier dämpfend gewirkt haben. Im Vorjahresvergleich stieg das BIP aufgrund der höheren Zahl der Arbeitstage (+3¼%) hingegen im I. Quartal 2006 relativ kräftig (+2,8%).

Am stärksten expandierte die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung (einschließlich Energie- und Wasserversorgung), wenn auch mit +0,7% etwas schwächer als in der Vorperiode (+1%). Mit +0,6% fiel die Wachstumsrate in den Bereichen Handel, Beherbergung und Gaststättenwesen sowie Transportwesen ebenso hoch aus wie im IV. Quartal 2005, in den unternehmensnahen Diensten und Finanzdienstleistungen blieb sie mit diesem Wert aber unter der Vorquartalsmarke. Im Bauwesen (+0,4%) und in der Land- und Forstwirtschaft (–0,1%) entwickelte sich die Wertschöpfung unterdurchschnittlich.

Die Nachfrage der privaten Haushalte wuchs real um 0,5%, ebenso stark wie in den vorangegangenen Perioden. Leicht beschleunigt hat sich hingegen die Zunahme des öffentlichen Konsums: Aufgrund der Ausgaben im Zusammenhang mit der österreichischen Ratspräsidentschaft expandierte er mit +0,6% etwas stärker als Ende 2005 (+0,5%). Die Dynamik der Bruttoinvestitionen blieb mit real +0,4% unverändert schwach. Am ungünstigsten entwickelten sich die Bauinvestitionen, jedoch blieb auch die Ausweitung der Ausrüstungsinvestitionen sehr verhalten.

Der Außenhandel gewann weiter an Schwung: Der Export i. w. S. wurde real um 1,4% gesteigert, vor allem aufgrund des Anstiegs der Warenausfuhr und der nichttouristischen Dienstleistungsexporte. Im Gefolge der Exportsteigerung verstärkte sich auch die Importnachfrage i. w. S. (+1,6%).

Quelle: WIFO
Autor: Marcus Scheiblecker
     
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