Alpentransit: Gorbach bei trilateralem Treffen EU, Österreich und Schweiz in Sedrun   

erstellt am
09. 05. 06

Infrastrukturminister fordert abgestimmte Verkehrspolitik im Alpenraum
Sedrun (bmvit) - Infrastrukturminister Vizekanzler Hubert Gorbach traf sich am 08. 05. bei einer trilateralen Zusammenkunft zwischen der Europäischen Union, Österreich und der Schweiz mit EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot und seinem eidgenössischen Pendant, Verkehrsminister Moritz Leuenberger, in Sedrun in der Schweiz, um über eine abgestimmte Verkehrspolitik im Alpenraum zu beraten und den gesamten alpenquerenden Güterverkehr zu analysieren.

Besprochen wurden in erster Linie die aktuelle Verkehrspolitik der EU und der Alpenstaaten, die Verlagerungspolitik von der Straße auf die Schiene, die Mautfrage im Zusammenhang mit der Wegekostenrichtlinie sowie die Alpenkonvention und die Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im grenzüberschreitenden Verkehr.

"Eine abgestimmte Verkehrspolitik im Alpenraum ist immens wichtig, Insellösungen sind nicht zielführend", wies Gorbach auf die Bedeutung einer akkordierten Vorgangsweise der Alpenstaaten hin und verlangte einen "Schulterschluss der Alpenregionen in Transitfragen".

Gorbach sprach auch das sensible Thema der Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene an. Der Verkehrsminister geht von einer Zunahme des gesamten Güterverkehrsvolumens bis 2020 um 39% bei den EU15 und um 45% bei den EU25 aus. Der Straßengüterschwerverkehr würde dabei um 45% bzw. 55% anwachsen. Nur in jenen Szenarien, in denen eine volle Anlastung der sozialen Grenzkosten unterstellt werde, sowie eine massive Verbesserung der Situation von Schiene und Binnenschiff, könne dieser Trend umgekehrt werden und der Schiene höhere anteilige Wachstumsraten als der Straße bescheren. "Unser Ziel muss sein, dafür Sorge zu tragen, dass in Zukunft der Ferntransport unverderblicher Güter zum Schutze unserer Umwelt ausschließlich auf der Schiene stattfinden wird", so Gorbach.

Zur Sprache kam auch die Unterzeichnung des Vertrages zum Pilotstollen des Brenner Basistunnels. Er sei der Startschuss für das größte europäische Infrastrukturprojekt und den längsten Eisenbahntunnel der Welt, der als "Herzstück" der Eisenbahn-Transitroute Berlin-Palermo ebenfalls eine wichtige Entlastungsmaßnahme für die vom LKW-Schwerverkehr beeinträchtigte sensible Alpenregion.
     
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