Bischof Krätzl: Integration ist "Bring- und Holschuld"  

erstellt am
22. 05. 06

Linz-Wien (stephanscom.at) - Vor Einseitigkeit in der Debatte über die Integration von Muslimen in Österreich hat der in der Österreichischen Bischofskonferenz für den Dialog mit den Weltreligionen zuständige Wiener Weihbischof Helmut Krätzl gewarnt.

Integration bedeute, sich den geltenden Rechtsordnungen zu unterstellen, keinesfalls aber, seine Kultur und Religion aufzugeben. Integration sei eine "Bring- und Holschuld" und könne nur verlangt werden, wenn den Zuwanderern auch entsprechende Möglichkeiten gegeben werden, so Krätzl im Gespräch mit dem "Neuen Volksblatt" vom Donnerstag.

Zur Integration gehöre gegenseitiger Respekt. Dazu gehöre auch der Respekt "vor der christlichen Geschichte und christlichen Symbolen". Es gehe auch um eine "Chance zum Kennenlernen". Dazu zähle für die Zuwanderer das Erlernen der Sprache. Im Gegenzug müsse es aber auch die Bereitschaft zur Aufnahme in die Gesellschaft geben. Die noch nicht publizierte Integrationsstudie des Innenministeriums wollte Krätzl nicht kommentieren. Er warnte aber vor "zu frühzeitigen Verallgemeinerungen".
     
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