Umweltministertreffen zu den Themen Stadtökologie und Umwelttechnologie  

erstellt am
18. 05. 06

EU-Umweltminister treffen sich in Eisenstadt/Rust zum informellen Rat Umwelt
Wien (bmlfuw) - Beim informellen Treffen der EU-Umweltminister vom 19. - 21. Mai 2006 in Eisenstadt/Rust werden Umwelttechnologie und Stadtökologie die zentralen Themen sein. Zum ersten Mal wird eine Arbeitssitzung eines EU-Ministerrates unter aktiver Einbeziehung der Öffentlichkeit stattfinden. Die EU-Umweltminister werden unter dem Vorsitz von Josef Pröll mit BürgermeisterInnen und VertreterInnen von NGOs diskutieren. Anhand von österreichischen Best Practice Beispielen aus der Umwelttechnologie, Initiativen zur Energieeffizienz sowie Verkehr und Mobilität wird diskutiert, wie die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien erreicht werden kann. Dies teilt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft mit.

„Österreich zeigt vor, wie die Verbesserung unserer Umweltbedingungen durch inländische Wertschöpfung bei Umwelttechnologien gleichzeitig neue Arbeitsplätze schafft, die Unabhängigkeit von Energieimporten vergrößert und die zur Verfügung stehenden Haushaltseinkommen entlastet. Diese Erfolge resultieren aus hervorragenden Leistungen der heimischen Betriebe, die im internationalen Vergleich zum absoluten Spitzenfeld gehören“, so Umweltminister Pröll im Vorfeld des informellen Treffens. Umwelttechnologien sind ein Schlüssel zur weiteren Reduzierung der Umweltbelastungen und zudem ein sich rasant entwickelnder Wirtschaftszweig. Anfang 2004 wurden im „Aktionsplan für Umwelttechnologien in der Europäischen Union“ (ETAP) die wichtigsten Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung und Verbreitung umweltgerechter Technologien, Produkte und Dienstleistungen geschaffen. Bereits heute sind Umwelttechnologien in Europa zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig geworden. Rund 3,5 Millionen Menschen sind in der EU-25 in diesem Sektor beschäftigt. Die europäische Umweltindustrie hat 2004 einen Umsatz von 216 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Die Lebens- und Umweltqualität in Städten verbessern
Die Lebens- und Umweltqualität in Städten wird europaweit ein immer wichtigeres Thema. Die Umsetzung von Klimaschutzzielen und die Reduktion des Ressourcenverbrauchs sowie der Belastungen durch Feinstaub und Lärm stellen neue Anforderungen an Städte und Gemeinden. In der europäischen Nachhaltigkeitsstrategie ist die Ökologisierung in städtischen Ballungsräumen ebenfalls ein zentraler Punkt. Um das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung erreichen wollen, bedarf es neuer Impulse auch aus den Städten. Die EU-Strategie zur städtischen Umwelt setzt auf ein Maßnahmenbündel, das entsprechend den regionalen Anforderungen und Möglichkeiten adaptiert und ergänzt werden muss. Dabei geht es um mehr Energieeinsparung und Energieeffizienz, um den Einsatz von Biomasse und alternativer Treibstoffe sowie um ein Umdenken im Bereich lokaler Mobilität und beim Personenverkehr. Nur so kann den Wünschen der Bevölkerung nach sauberer Luft, weniger Lärm sowie einem besseren Schutz der Gesundheit entsprochen werden.

Während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft sind entscheidende Weichenstellungen bereits beschlossen worden. Der Anteil erneuerbarer Energieträger soll bis 2015 auf 15 % gesteigert werden und im Bereich der Steigerung der Energieeffizienz besteht ein Potential von 20 % bis zum Jahr 2020. Bei der Umsetzung dieser Strategie kommt den Städten eine wichtige Rolle zu.

Im Anschluss an die zweite Arbeitssitzung, die am 20. Mai im Schloss Esterhazy in Eisenstadt abgehalten wird, zeigt Umweltminister Josef Pröll seinen KollegInnen Österreich von seiner schönsten Seite. Anlässlich des Jubiläums 25 Jahre Nationalparks besuchen die MinisterInnen den Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel. Dabei können sie Europas westlichsten Steppensee mit seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt erleben und werden über die grenzüberschreitende Sicherung sensibler ökologischer Gebiete in Österreich zu informiert.

Wichtig ist Minister Pröll auch der erstmalige Versuch, bei einer Arbeitssitzung eines EU-Ministerrates BürgerInnen mitdiskutieren zu lassen. „Mit der erstmaligen aktiven Einbeziehung der Öffentlichkeit in eine Arbeitssitzung und der Diskussion über Umwelttechnologie, Energieeffizienz und Verkehr/Mobilität zeigen wir, dass Europa seinen Bürgern zuhört, dessen Vorschläge ernst nimmt und in seiner Entscheidungsfindung berücksichtigen muss. Darüber hinaus wird die Sitzung im Internet (www.eu2006.at) übertragen, sodass wirklich jeder Interessierte mit dabei sein kann“, erklärte Umweltminister Pröll abschließend.
     
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