Kriminalstatistik  

erstellt am
08. 06. 06

 Prokop: Kriminalität geht weiter zurück
Wien (bmi) - Bis Ende Mai 2006 wurden in Österreich 236,235 Straftaten angezeigt – 10.670 Delikte weniger als im Vergleichzeitraum des Jahres 2005. Das bedeutet, dass die Kriminalität gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 4,3 % zurückgegangen ist. Die Aufklärungsquote ist im selben Zeitraum um 1,2 % leicht auf 38.8 % gefallen.

Die genaue Betrachtung der Statistik zeigt, dass insbesondere die Einbruchskriminalität um 5.775 Delikte – das sind 12 Prozent – gegenüber dem Vorjahr reduziert werden konnte. Einbruchsdiebstähle in Wohnungen wurden sogar um 20,8 Prozent von 6.172 auf 4.890 Delikte und Einbrüche in Einfamilienhäuser um 13,4 Prozent von 2.823 auf 2.446 Anzeigen verringert. Als deutlicher Erfolg der internationalen Polizeikooperation kann der Rückgang der Fremdenkriminalität betrachtet werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 3.638 ausländische Tatverdächtige weniger angezeigt. Der Anteil der Fremden an allen Tatverdächtigen ist damit um 1,5 Prozentpunkte zurückgegangen.

Für Innenministerin Liese Prokop zeigt dieses Ergebnis, dass die österreichische Polizei schnell und zielgerichtet auf neue Herausforderungen reagiert hat. Dabei wurde nie nur auf Einzelmaßnahmen gesetzt: Projekte, wie die vom Bundeskriminalamt initiierte bundesweite Kriminalstrategie, wurden immer mit Verbesserungen im Bereich der technischen Ausstattung oder der polizeilichen Strukturen verbunden. Dabei endet der Blick nicht an unseren Grenzen: Österreich ist eines der Länder das europaweit die meisten internationalen Polizeikooperationen durchführt. Die Erfolge der österreichischen EU-Präsidentschaft sind daher die Früchte von langjährigen Vorarbeiten, die auch nach dem Juni 2006 in vollem Umfang fortgesetzt werden.

"Die beste Strategie ist aber immer nur so gut, wie die Menschen, die sie umsetzen. Daher wollen wir nie vergessen, dass wir die Erfolge im Kampf gegen die Kriminalität immer den ausgezeichneten Leistungen unserer Polizistinnen und Polizisten zu verdanken haben, die tagtäglich mit vollem Einsatz für die Sicherheit der Bevölkerung arbeiten", sagte Innenministerin Liese Prokop.

 

Parnigoni: Mit weniger Exekutivbeamten ist mehr Sicherheit unmöglich
Wien (sk) - Verwundert über die Jubel-Aussendung von Innenministerin Prokop anlässlich der monatlichen Kriminalitätsstatistik zeigte sich SPÖ-Sicherheitssprecher Rudolf Parnigoni am 10. 06. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Der Rückgang der Kriminalität sei in erster Linie der "hervorragenden Arbeit" der österreichischen PolizistInnen zu verdanken, die "trotz der unsinnigen Sparpolitik der ÖVP-Ministerin tagtäglich ihr Bestes geben", so Parnigoni, der festhielt, dass es "bedauerlich ist, dass Prokop über das nach wie vor hohe Kriminalitäts-Level erfreut ist". Für Parnigoni steht fest: "Mit immer weniger ExekutivbeamtInnen ist ein Mehr an Sicherheit und Aufklärung nicht möglich - kein Wunder, dass die Aufklärungsquote da neuerlich zurückgegangen ist. Die Aufklärungsquote liegt jetzt bei bescheidenen 38 Prozent, während sie in der Zeit sozialdemokratischer Innenminister bei 52 Prozent lag", zeigte Parnigoni die Folgen der "unsinnigen, unseligen und falschen Personal-Einsparungspolitik" der ÖVP-Ministerin auf.

Österreichs Sicherheit leide aber nicht nur am massiven Abbau der ExekutivbeamtInnen, so Parnigoni, der abschließend darauf verwies, dass durch den Abbau an Verwaltungskräften die uniformierten BeamtInnen "mit immer mehr Verwaltungsaufgaben belastet werden".
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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