Nostalgie-Schiffstreffen 2006  

erstellt am
12. 06. 06

26. August 2006 in Passau und endet in Korneuburg am 2. September – Erstmalig nehmen zwei Schiffe aus Holland am Nostalgie-Schiffstreffen teil
Wien (nmv) - Zwei ehemalige Kapitäne holländischer Binnenschiffe haben die mehr als 1100 km lange Anreise zum 3. Nostalgie-Schiffstreffen 2006 bereits begonnen. „Wir wollen auf unserer Reise alle Orte besuchen, an denen wir jahrzehntelang vorbeigefahren sind.“ erklärt Kapitän Jan van Twist aus 's-Gravendeel vom Schlepper COMMERIJN. „Nun, in Pension, haben wir Zeit, die Schönheiten von Rhein, Main und Donau zu erkunden, ohne dabei gleich an die Einhaltung des Fahrplanes denken zu müssen oder an ungeduldige Auftraggeber. Dort, wo es uns gefällt, werden wir auch halten und uns die Orte endlich auch aus der Nähe ansehen können.“

Sein Schiff ist der ehemalige Dampfschlepper COMMERIJN, Nr. 23.09852, gebaut 1928 auf der Werft De Vondeling Ruijtenberg, Raamsdonksveer; Belgien, 18,25 x 4,70 x 1,5 Meter groß und wird von einem 6-Zylinder M.A.N. Motor aus 1957 mit 190 PS/140 kW angetrieben.

Der Motorschlepper ANNEMARIE, Nr. 20.01257 gehört J.A. de Jong aus Made. Auch er ist ein ehemaliger Berufsschiffer, der einmal in Ruhe die Schönheiten der Reise genießen will. „Wir haben uns viel Zeit genommen und freuen uns, dass auch das Nostalgie-Schiffstreffen ohne große Hektik durchgeführt wird. Als Berufsschiffer war ich nie auf der Donau, habe aber schon viel gehört und das möchte ich jetzt alles sehen.“

Seine ANNEMARIE wurde 1930 auf der Werft Voorwaarts Th.van den Beldt in West-Graftdijk gebaut und ist 17,24 x 4,68 x 1,89 Meter groß. Angetrieben wird sie von einem 8 Zylinder Gardner Dieselmotor type 8L3B aus 1978 mit 230 PS/169 kW. Bei 1150 Umdrehungen.

Beide Schiffe haben im Vorschiff die ehemalige Kajüte des Kapitäns sowie im Achterschiff die Matrosenwohnung. Im Originalzustand sind die Sanitär- und Kücheneinrichtungen spärlich bemessen, denn sie wurden ja nicht für die lange Fahrt, sondern den lokalen Verkehr mit Baggern, Kähnen und Schuten gebaut und da war man meist am Abend wieder bei der Familie. „Viel Platz bleibt da nicht für die Mitreisenden. Die Schiffe wurden zum Arbeiten und nicht für Vergnügungsreisen gebaut.“ lächelt Jan van Twist und fährt fort: „Das Reisen mit historischen Schiffen ist immer ein Abenteuer und bedeutet Abstriche an Komfort und Bequemlichkeit. Aber dafür wird man durch das Wohlwollen, das einem entgegenschlägt und den oft begeisterten Empfang in den Häfen mehr als entschädigt. Die Menschen haben längst vergessen, dass Schiffe wie unsere einstmals zu Hunderten unsere Gewässer bevölkert haben. Und freuen sich, die alten Schiffe wieder zu sehen.“

„Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!“
     
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