"Tirol macht mobil"  

erstellt am
09. 06. 06

Offensive für öffentlichen Nahverkehr
Innsbruck (lk) - „Ziel ist es, flächendeckend regionale Verkehrskonzepte zu erstellen und umzusetzen. Wir wollen das System der Regiobusse weiter ausbauen, den Personennahverkehr auf der Schiene attraktiver gestalten und das Wagenmaterial kontinuierlich erneuern“, so Landesrat Anton Steixner. Wenn man die Bevölkerung zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen wolle, müsse auch das Angebot entsprechend gut und bedarfsgerecht sein. Dass der Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebotes ein „Gebot der Stunde“ ist, davon ist Steixner überzeugt. „Jeder einzelne kann durch den Verzicht auf das eigene Auto zur Verbesserung der Luftsituation in unserem Land beitragen. Außerdem wollen wir den Menschen auch angesichts der hohen Treibstoffpreise Alternativen zum privaten PKW bieten.“

Ein erster großer Schritt zur Angebotsverbesserung wurde mit der Anschaffung und Fahrgenehmigung der neuen 2-System-Lok auf der Strecke Innsbruck-Lienz bereits gemacht. Bereits umgesetzt wurde heuer auch der Regiobus Ötztal. Für 2006 sind im Unterinntal und im Raum Kitzbühel zwei weitere Regiobusse geplant. Investiert wird auch in die Zillertalbahn.

32 Millionen für öffentlichen Nahverkehr
Dass sich Investitionen in die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs niederschlagen, zeigt die Entwicklung der Fahrgastzahlen. Zählte man im Jahr 2001 rund 44 Millionen Fahrgäste, waren es im Jahr 2004 bereits über 47 Millionen (ohne Schüler, Lehrlinge, sowie Fahrgästen aus Tourismus-Kooperationen). Zählt man die Schüler und Lehrlinge hinzu, so zählen wir über 100 Mio. Fahrgäste. Gestiegen sind auch die Ausgaben für den öffentlichen Nahverkehr. „Hat das Land 2003 noch knapp 16 Millionen Euro in den öffentlichen Nahverkehr investiert, waren es 2005 bereits über 23 Millionen. Das entspricht einer Steigerung um mehr als 40 Prozent“, rechnet LR Steixner vor. Von Land, Bund, Gemeinden und Partnern wie der Seilbahnwirtschaft oder den Tourismusverbänden wurden im vergangenen Jahr insgesamt 32 Millionen Euro für den öffentlichen Nahverkehr ausgegeben.

Um die Bevölkerung und die Wirtschaft von den Vorteilen der öffentlichen Verkehrsmittel zu überzeugen, plant LR Anton Steixner auch eine Kommunikationsoffensive. „Wir müssen den Menschen vermitteln, dass Bus und Bahn für alle da und bei entsprechenden Verbindungen gerade für Pendler kostengünstige Transportmittel sind.“ Außerdem soll die betroffene Bevölkerung über Infrastrukturprojekte wie etwa der Ausbau der Zillertal Bahn umfassend informiert werden.

2005: Öffentlicher Verkehr in Tirol stark ausgebaut
„2005 Jahr wurde das Angebot an Busverkehren um sechs neue Regiobusse erweitert. Das ist deutlich mehr als in den vergangenen Jahren“, betonen die Geschäftsführer des VVT, Mag. Georg Fuchshuber und Mag. DI Jörg Angerer im Rahmen der Pressekonferenz „Tirol macht Mobil“.

Dank zahlreicher neuer regionaler Verkehrskonzepte wurden 2005 im Busverkehr satte 1,72 Mio Linienkilometern zusätzlich geschaffen. Das ist deutlich mehr, als in den vorhergehenden Jahren. Mit dem Regio Ötztal – welcher letzten Samstag in den Probebetrieb ging – wird bereits der 14 Regiobus innerhalb von nur 3 Jahren auf die Straße gebracht. Zusätzlich zu den Regiobussen wurden in Stummerberg und Fieberbrunn zwei „Regiotax“ – sogenannte flexible Busse auf Anruf – geschaffen. Der Regio Ötztal ist ein großer Schritt für den öffentlichen Verkehr in der Ötztaler Region: Der Einstundentakt mit Winterschwerpunkt und ein jährliches Mehr von insgesamt 670.000 Kilometer werden das Angebot spürbar verbessern. Auch im regionalen Verkehrskonzept Ötztal sind die Seilbahnen und der lokale Tourismus engagiert.

Regiobusse: Starke finanzielle Beteiligung des Landes
Finanziert werden die neuen „Bestellleistungen“ (z.B. Regiobusse) zu einem Grossteil vom Land Tirol (58,1 % oder 7,3 Mio. €), zu einem Drittel (Insgesamt 4,2 Mio. €) von Gemeinden, Tourismusverbänden und anderen Institutionen getragen. Mit rund 8,7% (1.1 Mio €) trägt der Bund zur Finanzierung bei. Die Finanzierungsanteile des Landes, der Gemeinden und Tourismusverbände sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen (siehe Tabelle 1). Wurden in den Ausbau des regionalen Busangebotes im Jahre 2004 noch insgesamt 10,6 Mio. investiert, so belief sich die Finanzierung 2005 bereits auf 12,6 Mio. €; Das ist um rund 18,9 % mehr

Zukunft Busverkehr: Mit Herbst kommen weitere 4 XL-Buszuganhänger
Auch das Wagenmaterial im Busverkehr wird in diesem Jahr weiter modernisiert. Mit September werden weitere 4 „XL-Buszüge“ auf den Hauptstrecken zum Einsatz kommen. Der Buszuganhänger erwies sich in den vergangenen zwei Jahren als sinnvolle Maßnahme, um den Fahrgästen auch in starken Verkehrszeiten Qualität und Reisekomfort bieten zu können.

Zukunft Schiene: Ausbau der Schiene im Zillertal.
Neben den zahlreichen Regiobus-Projekten stellt der aktuelle Ausbau des Schienenverkehrs im Zillertal eine weiteres Großprojekt im öffentlichen Verkehr dar. Kürzlich wurde der zweigleisige Ausbau der Zillertalbahn durch die ZVB (Zillertaler Verkehrsbetriebe) begonnen. Mit diesem Ausbau wird man nun auch der steigenden Nachfrage gerecht. Zusätzlich kommen 2007 neue Steuer- und Mittelwagen mit „Niederflureinsteig“ (Höhe: 375 mm) auf Schiene. 3 Steuerwagen und 5 Mittelwagen wurden bereits bei der Firma. ZOS Vrutky bestellt.

Projekte Infrastruktur
Neue „Park und Ride“ Anlagen für den öffentlichen Verkehr
Auch im Bereich der Infrastruktur wird in den kommenden Jahren stark investiert. Der Ausbau des Busterminals Hauptbahnhof Innsbruck stellt den Startschuss für eine Vielzahl an baulichen Maßnahmen dar. So sollen zahlreiche „Park and Ride“ Anlagen errichtet werden. Bereits abgeschlossen ist der Bau der P+R Anlage in Landeck. Für die Anlagen Ötztal, Kufstein, Ötztal, Schwaz, Hall i T und Steinach am Brenner wurde bereits die „Konzeptions- Und Entwurfsphase“ abgeschlossen. Rund 16,5 Millionen werden in den Ausbau so genannter P+R Anlagen investiert. Das Land Tirol trägt ein Viertel der Kosten.

Neue Busterminals und Bahnhöfe
Ein weiterer Schwerpunkt ist in den kommenden Jahren der Umbau von 15 Bahnhofsvorplätzen zu modernen Busterminals, sowie der Um- und auch Neubau von zahlreichen Bahnhöfen (zB.: Umbau Bahnhof St. Johann i.T.). der Infrastrukturrahmenvertrag sieht eine Investition von insges. 72,5 Mio. Euro für den Nahverkehrsgerechten Ausbau der Eisenbahnstruktur vor. Darin enthalten sind auch zahlreiche Infrastrukturverbesserungsmaßnahmen auf der Außerfernbahn.

2001 – 2004: Steigende Fahrgastzahlen.
Der Ausbau des Busverkehres und die schrittweise Modernisierung desWagenmaterials sind die Basis für eine zunehmend positive Akzeptanz des öffentlichen Verkehrs. Die Fahrgastzahlen weisen bereits jetzt in die richtige Richtung: Diese sind im Vergleichszeitraum 2001 – 04 um rd. 7,8 % angewachsen. Intensive Öffentlichkeitsarbeit soll in Zukunft dazu beitragen, dass neue Angebote von den TirolerInnen angenommen wird. „Das Mehr an Angebot muss auch an die Tirolerinnen und Tiroler kommuniziert werden“, betonen DI Mag. Jörg Angerer und Mag. Georg Fuchshuber (Geschäftsführung VVT): „Die Botschaft an die Benützer des öffentlichen Verkehr ist klar: „Jeder der einsteigt, gestaltet den öffentlichen Verkehr aktiv mit“

2005: Steigende Zugriffe auf „Mein Fahrplan Online“
Seit Herbst 2005 wird die gesamte Palette an Fahrplanprodukten (Fahrplanbuch, Linienfolder, Onlineauskunft) Tirolweit unter einer Marke und in einheitlichem Erscheinungsbild beworben. Dies führte zu beeindruckenden Steigerungender Zugriffe der VVT-Online-Fahrplanauskunft. Die Kampagne zeigt auf, dass übersichtliche und klare Kundeninformation wesentlich dazu beiträgt, den Nahverkehr attraktiver zu gestalten.

Wurden Dezember 2004 noch 21.317 Zugriffe gezählt, so hatte die Online-Fahrplanauskunft im Dezember 2005 bereits 73.761 Zugriffe. Dies bedeutet eine Steigerung von um über 300%. Im Januar 2006 griffen dann bereits 79.066 User auf die Tiroler Auskunft zu.

Online Information auf Gemeindeseiten
Im Rahmen der Fahrplaninfo-Offensive wurde „Mein Fahrplan Online“ Anfang 2006 auf der Mobilitätsseite des Landes Tirols, Tirol.com und den Webseiten der Gemeinden Absam, Breitenbach am Inn, Dölsach, Kirchbichl, bad Häring, Kufstein, Kundl, Landeck, Lienz, Rum, Schwaz, Schwendau, St. Johann, St. Ulrich, Volders und Wörgl integriert. Das Ziel dieser Informationskampagne ist, die Platzierung der Fahrplanauskunft auf Webseiten aller Tiroler Gemeinden und weiterer Partner aus Medien und Tourismus. Damit kommt der Fahrplan einen großen Schritt zum Kunden.

Überblick Regiobusse in Tirol. Ganze dreizehn Regiobusse wurden zwischen 2002 und 2005 in Tirol erreichtet Mit dem derzeit in der Testphase befindlichen Regio Ötztal kommt 2006 bereits der vierzehnte hinzu. Ab dem Jahre 2001 wurde begonnen, die Verkehrsverdienstverträge auf der Basis des Bundesgesetzes für die Organisation des öffentlichen Personennah- und Regionalverkehrs (ÖPNRV-G) abzuschießen. Diese rechtliche Grundlage ermöglicht, zusätzlich zum bestehenden Verkehrsangebot, neue Verkehrsleistungen zu errichten. 2002 ging der erste Regiobus in Betrieb. Die neuen REGIOBUSSE werden in dieser Form von den mitfinanzierenden Akteuren (Land, Gemeinden, Seilbahnen, Tourismusverbänden u.a.) bei den betreibenden Verkehrsunternehmen bestellt. Durch die neuen Private Public Partnership (PPP) Finanzierungsmodelle konnte im Tiroler Busverkehr 2005 ein Rekordangebot erreicht werden.
     
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