Die Almsommer-Hütte ist typisch für Salzburg  

erstellt am
19. 06. 06

Eberle bei der Eröffnung des Almsommers in Krimml
Salzburg (lk) - Für die Kulturlandschaft in Salzburg sei die Almwirtschaft ganz besonders typisch. Kein anderes Bundesland verfüge über so eine hohe Almendichte wie das Land Salzburg. Das betonte Landesrätin Doraja Eberle am 18.06. bei der Eröffnung des Almsommers im Krimmler Achental. Auf insgesamt 1.800 Almen bewirtschaften die Salzburger Bauern ein Viertel der Landesfläche. 67.000 Rinder, 13.000 Schafe, 3.000 Pferde und mehr als 1.000 Ziegen verbringen hier den Sommer.

In Kooperation mit der Wirtschaftskammer, der Landwirtschaftskammer und der Salzburg Land Tourismus GmbH werden die Zertifikate für eine Almsommer-Hütte nach Ansuchen der Besitzer verliehen. Eberle überreichte heute die ersten Zertifikate im Nationalpark Hohe Tauern an die Hölzlahner Alm (Familie Eibl), an das Krimmler Tauernhaus (Familie Geisler) und an die Schöppl-Alm (Familie Schöppl). Für die Qualifizierung als Almsommer-Hütte müssen strenge Kriterien erfüllt werden, damit den Gästen hochwertige und authentische Angebote zur Verfügung stehen. Erst wenn eine Hütte original und authentisch ist, nur auf nicht öffentlichen Wegen erreichbar ist, Tiere in der Umgebung weiden sowie Hygiene- und Trinkwasser-Vorschriften erfüllt sind und selber erzeugte regionale Produkte angeboten werden, wird sie aufgenommen.

Eberle verwies darüber hinaus auf zwei weitere Projekte, "Von Hütte zu Hütte" und den "Kinder-Fotomarathon": Im ersten Projekt kann der Nationalpark Hohe Tauern "Von Hütte zu Hütte" genossen werden, auf Wunsch geführt von Bergführern und den Nationalpark-Rangern. 191 Almen und Hütten von Krimml bis ins Murtal können besucht werden. Dazu gibt es die Broschüre "Von Hütte zu Hütte". Weiters findet heute der 1. Österreichische Kinder-Fotomarathon statt. Dabei sind Kinder mit Fotoapparaten unterwegs und halten die Almlandschaft mit ihren Apparaten bildlich fest. Malerische Almhütten, tobendes Wasser und unberührte Natur bieten eine facettenreiche Vielfalt an Naturschönheiten, die es wert sind, durch die Linse betrachtet zu werden. Die von einer Experten-Jury ermittelten Sieger des Fotomarathons werden am Freitag, 30. Juni, 19.00 Uhr, bei der Siegerehrung prämiert. Der 1. Österreichische Kinder-Fotomarathon wird vom Tourismusverband und der Gemeinde Krimml gemeinsam mit der Gemeindeentwicklung Salzburg organisiert und von der Firma Color Drack unterstützt. Dabei stehe für die Kinder nicht nur der Spaß beim Fotografieren im Vordergrund, sie können auch die Schätze der Natur auf kreative Art und Weise genau unter die Lupe nehmen, sagte Eberle.

Jahrhunderte alte Tradition der Bewirtschaftung
Im Juni – nach der Schneeschmelze – ziehen überall im Alpenraum Bauern und Sennen mit den Tieren auf die Alm. Schon seit Jahrhunderten pflegen die Bauern diese Form der Bewirtschaftung, so Eberle weiter. 550 Almen bieten Einkehrmöglichkeiten. Auf einigen Almen könne man übernachten und mehr über das Leben in den Bergen erfahren. Vor allem im Krimmler Achental bestehe diese Tradition schon sehr lange.

Vor 25 Jahren wurde ein kleines Gebiet rund um den Großglockner als erster Nationalpark Österreichs ausgewiesen. Damit habe eine österreichische Erfolgsgeschichte begonnen, so Eberle. Schon bald ging mit weiteren Gebieten in Kärnten und Salzburg und später in Tirol daraus der Nationalpark Hohe Tauern als der größte Nationalpark des gesamten Alpenraumes und natürlich Österreichs hervor. Ein erfolgreiches Nationalpark-Management und ein partnerschaftliches Miteinander mit allen Interessensgruppen am und im Nationalpark, von den Grundeigentümern und der Landwirtschaft bis zu den Touristikern, von der Jägerschaft bis zur Wissenschaft, und der Kultur und vielen anderen, überzeugte auch die Verantwortlichen anderer Regionen Österreichs, ihre wertvollsten Naturlandschaften als Nationalparks auszuweisen.

Im Nationalpark Hohe Tauern solle aber im Jubiläumsjahr schließlich der wichtigste Schritt seit der Gründung des Nationalparks gelingen, betonte Eberle. Das sei die internationale Anerkennung durch die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources, Weltnaturschutz-Union, Anm.) und damit die Eintragung in die Nationalpark-Liste der Vereinten Nationen.
     
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