Projekt Kunst im öffentlichen Raum  

erstellt am
19. 06. 06

Heinz Gappmayr - Raumtexte / Hauptbücherei Wien
Wien (rk) - Mit einer mehrteiligen Schriftinstallation für die Hauptbücherei am Gürtel des in Innsbruck lebende Künstlers Heinz Gappmayr wurde ein weiteres Werk im Rahmen von Kunst im öffentlichen Raum Wien realisiert. Der in Innsbruck lebende achtzigjährige Künstler gilt international als eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Bereich der Konzeptkunst - die "Raumtexte" an der Hauptbücherei Wien zählen nunmehr zu seinen größten umgesetzten Permanent- Installationen in Österreich.

Der Schriftkünstler Gappmayr hat für die Hauptbücherei die Begriffe Zeit und Echo gewählt, sowie kulturgeschichtlich relevante, sehr alte Wörter, wie die Namen von Sternen des Winterhimmels, um einen Zusammenhang zwischen der Bedeutung des Hauses und der Idealität sprachlicher Präsenz herzustellen. Für den Beirat für Kunst im öffentlichen Raum Wien waren diese inhaltlichen, aber auch die topografischen Bezüge Anlass, Heinz Gappmayr als frühen Vertreter der österreichischen Avantgarde einzuladen, dieses dreiteilige Werk für den Stadtraum Wiens zu konzipieren.

Die Installation "ECHO" an beiden Außenfassaden der Hauptbücherei ist mit seinen Abmessungen von 8 Meter Länge und 1 Meter Höhe nunmehr unübersehbar im Gürtelbereich. Gappmayr erweitert das Wort ECHO symmetrisch und entwirft so ein selbständiges Wortbild, das sowohl den Vorgang des zurückgeworfenen Schalls visuell andeutet wie auch das Außen, den verkehrsreichen Stadtraum, und das Innen, den Raum der Bücher, miteinander verschränkt.

Durch Gappmayrs Intervention erhält auch die große U- Bahnhalle, die zugleich als eine der Hauptzugänge zur Bücherei dient, einen neuen kontextbezogenen Akzent. An der Stirnseite der Eingangshalle sind drei Schriftzeilen aus dem fragmentierten Wort "zeit" zu sehen. Zeit kann man nicht sehen, sie ist immateriell und ungreifbar. Genau das erfasst das Bruchstückhafte und Meditative dieses Wortbildes.

Im Eingangsfoyer der Hauptbücherei selbst, auf zwei zehn Meter hohen Wänden stehen drei jeweils axial angeordnete fremd klingende Namen von Sternen, die nicht jeder kennt. Heinz Gappmayr: "Aber eben dieser Moment des Befremdlichen und der zeitlichen Distanz zur Entstehungszeit dieser Bezeichnungen ist hier thematisiert - und zugleich der Reiz des Kontrasts zwischen Sprache und Gestirn." Und weiter: "Alle diese Raumtexte sind unterschiedliche Aspekte der Beziehungen zu dem kostbaren Inhalt der Bibliothek und der kühnen und subtilen Architektur."

Umgesetzt wurde Gappmayrs Schriftinstallationen seit April 2005 in einer Kooperation zwischen Kunst im öffentlichen Raum Wien und der MA 13 - Büchereien Wien.

* Eröffnung: Montag, 19. Juni 2006 um 19.00 Uhr
Herr Gappmayr wird zur Eröffnung anwesend sein und bei
einem anschließenden Rundgang zu den einzelnen
Installationen sein Werk erläutern.
Hauptbücherei Wien, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien, 3.OG
Veranstaltungssaal.
Laudatio: Dr. Silvia Eiblmayr, Vorsitzende des Beirates
Kunst im öffentlichen Raum

* Information:
http://www.publicartvienna.at/
     
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