Goldegger Dialoge über Zukunft des Heilens  

erstellt am
16. 06. 06

Buchinger bei der Eröffnung der Goldegger Dialoge: Prävention in der Gesundheit wird immer wichtiger
Salzburg (lk) - Ein Motto der diesjährigen Goldegger Dialoge heißt "Gesundheit ist lernbar". Auf dieses Motto nahm Sozialreferent Landesrat Dr. Erwin Buchinger am 15.06. bei der Eröffnung der diesjährigen Goldegger Dialoge Bezug: "Gerade in Fragen der Pflegevorsorge spielt die Prävention eine entscheidende Rolle. Die persönliche Fitness im Alter macht einen wesentlichen Unterschied, ob und wann Menschen Pflege und professionelle Hilfe brauchen."

Eine gute Konstitution und regelmäßige Übungen, die die Beweglichkeit erhalten, machen hier einen entscheidenden Unterschied aus, so Buchinger. Gesundheit zu lernen, sei eine entscheidende Kompetenz, die gerade bei Männern oft vernachlässigt werde, sei es in Fragen der Bewegung, der Ernährung oder beim Konsum von Alkohol. Diese Beispiele seien auch entscheidend für das Verhalten der Jugend. "Eine ganze Gesellschaft lernt voneinander, wie man mit der eigenen Gesundheit umgeht. Die Jugend braucht auch die Vorbildwirkung", betonte der auch für Jugendschutz ressortzuständige Landesrat.

Buchinger beunruhigen Trends wie "Komasaufen" unter Jugendlichen: "Das ist ein sehr leichtfertiger Umgang mit Gesundheit, der in der Gesellschaft leider viel zu oft akzeptiert oder gar gefördert wird, etwa durch Billigpreise für Spirituosen", sagte Buchinger. Die Goldegger Dialoge setzen für Buchinger einen Kontrapunkt zu diesem fahrlässigen Umgang mit Gesundheit und für sinnvolle Prävention.

Mensch im Mittelpunkt des Gesundheitssystems
Um diesen verantwortungsvollen Umgang mit der Gesundheit zu propagieren, sei es in der Medizin wichtig, auf den Menschen zuzugehen, Erklärungen zu liefern, aber auch Verständnis und Mitgefühl zu zeigen, betonte Buchinger in Anlehnung auf das Hauptmotto "Zukunft des Heilens zwischen Spiritualität und Hightech". Der Mensch dürfe nicht das Gefühl haben, ein Rädchen in einer Gesundheits-Maschinerie zu sein, die sich vor allem um Kosten und Technik drehe. "Medizin muss für den Patienten nachvollziehbar sein, ein guter Heiler ist nicht nur jemand, der einen Menschen gesund macht, sondern ihm auch erklärt, warum er krank wurde und wie er das in Zukunft vermeiden kann", so Buchinger.

Besonders bei der Pflege erlebe er immer wieder, wie wichtig das persönliche Engagement der Menschen in Gesundheitsberufen für die Patient/innen sei, berichtete Buchinger. Gleichzeitig betonte der Landesrat aber auch die Notwendigkeit einer hochwertigen Qualitätssicherung: "Das Ideal ist der Arzt mit hoher fachlicher aber auch hoher sozialer Kompetenz. Nur so können die Medizin und die anderen professionellen Dienstleister den Trends zu alternativen Heilsangeboten etwas entgegensetzen", ist Buchinger überzeugt. Den Menschen, seine Bedürfnisse und Ängste, aber auch seine Defizite – etwa in der eigenverantwortlichen Gesundheitsvorsorge – in den Mittelpunkt zu rücken, müsse Ziel der Zukunft des Heilens sein, so Landesrat Buchinger abschließend.
     
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