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Die Dicke Chance - Fachveranstaltung in der Kunsthalle Krems: Strategien gegen Übergewicht
bei Kindern und Jugendlichen
Krems (eup) - Herr und Frau Österreicher und ihre Kinder werden immer dicker! 800.000 Österreicherinnen
und Österreicher bringen zu viel auf die Waage, über 80.000 sind sogar krankhaft übergewichtig.
Seit 1990 sind diese Zahlen um erschreckende 25 Prozent gestiegen! Besonders alarmierend ist, dass immer mehr Kinder
und Jugendliche davon betroffen sind. Die österreichweite Plattform "Die Dicke Chance" wird aus
diesem Anlass aktiv uns präsentierte in der Kunsthalle Krems „Strategien gegen Übergewicht bei Kindern
und Jugendlichen. Sports Experts übergab einen Scheck mit 1.000,- Euro zu Gunsten des Kampfes gegen Übergewicht
bei Kindern.
In der Kunsthalle Krems diskutierten am 22. Juni 2006 zum Themenkreis „Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen“:
- Univ.-Doz. Dr. Gerhard Schwab, Leitung der Abteilung für Chirurgie am Landesklinikum Krems
- HR Dr. Gerald Bachinger, NÖ Patientenanwaltschaft
- Mag. Gabriela Peterschofsky-Orange, NÖ Kinder- und Jugendanwältin
- Mag. Veronika Schmidt, „Starke Freunde“ Gesundheitsprogramm für übergewichtige und adipöse Kinder/Jugendliche
- Prim. Dr. Johannes Püspök, NÖGUS Abt. Vorsorge und Prävention
- Dr. Felix Drexler, Interne Abteilung, Landesklinikum Krems
- Dr. Frantisek Meszaros, Kinderabteilung, Landesklinikum Krems
Im Rahmen der Veranstaltung übergab Peter Rother, Regionalverantwortlicher von SPORTS EXPERTS Niederösterreich
einen Scheck in der Höhe von 1.000,- Euro an die Mitglieder des Präsidiums der Plattform „Die Dicke Chance“
Univ.-Doz. Dr. Gerhard Schwab und Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger. SPORTS EXPERTS hatte im Vorfeld der Fußball
WM 15 original handsignierte T-Shirts "Wir sind Fußball" und eine Manfred-Deix- -Karikatur in Lebensgröße
zu Gunsten der „Dicken Chance“ versteigert. Mit dem Erlös unterstützt SPORTS EXPERTS die Vorsorge und
Prävention bei übergewichtigen Kindern in ganz Österreich.
Zivilisationskrankheit „Übergewicht“ greift um sich!
Adipositas (Fettleibigkeit) ist eine chronische lebenslange Erkrankung mit zahlreichen Begleiterkrankungen wie
Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ II und Gefäßerkrankungen. Heute sind rund 11 Prozent der Österreicher
fettleibig (Body Mass Index über 30), alarmierende 41 Prozent der ÖsterreicherInnen leiden an Übergewicht
(Body Mass Index über 25). Ausgehend von der WHO-Definition von Fettleibigkeit als chronische und behandlungsbedürftige
Krankheit, hat sich die 2006 gegründete Plattform „Die Dicke Chance“ dem Ziel der Bewusstmachung von Adipositas
als schwerwiegende Krankheit verschrieben.
„Einer der Schwerpunkte unserer Arbeit sind Maßnahmen zur Reduktion von Übergewicht bei unseren Kindern“,
erklärt Dr. Gerhard Schwab vom Landesklinikum Krems und Mitglied des Präsidiums der Plattform „Die Dicke
Chance“. „Von den 10 bis 15-jährigen Mädchen und Buben leiden rund 17 Prozent an Übergewicht, weitere
7 Prozent sind bereits in jungen Jahren fettsüchtig“, so Schwab weiter.
Gesundheitsprogramme für Kinder und Jugendliche
Eine übermäßige Zufuhr von kalorien- und fettreicher Nahrung sowie zunehmende körperliche
Inaktivität gehen mit der Entstehung von Übergewicht einher. Auch das psychische Befinden und das gesellschaftliche
Umfeld spielen eine große Rolle auf dem Weg zum Übergewicht.
„Angesichts der Tatsache, dass bei einem Großteil der Kinder das Übergewicht auch im Erwachsenenalter
bestehen bleibt, sind Präventions- und Therapiemaßnahmen gerade in jungen Jahren besonders wichtig“,
erklärt Mag. Veronika Schmidt von „Starke Freunde“, Gesundheitsprogramm für übergewichtige und adipöse
Kinder/Jugendliche.
„Starke Freunde“ ist ein Gesundheitsprogramm für übergewichtige Kinder und deren Eltern.
Ziel des Programms ist es, ein gesundes Bewusstsein für das Ernährungs- und Bewegungsverhalten zu schaffen,
sowie das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken.
Nicht das Abnehmen steht im Vordergrund, sondern eine langfristige, zur Gewichtsstabilisierung führende, gesunde
Ernährung. Bewegung und viel Spaß runden das Programm ab.
„Um aber dem Teufelskreis Übergewicht zu entkommen, muss die ganze Familie an einem Strang ziehen. Kinder
lernen sehr viel durch Beobachtung – je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist die Bedeutung von Eltern,
Großeltern und Geschwistern als Vorbilder.
Daher werden auch die Eltern regelmäßig in das Programm integriert. Um den Erfolg zu verstärken
und im Sinne der Nachhaltigkeit finden auch eigene Elternschulungen statt“, ergänzt Schmidt.
Maßnahmenplan gegen Übergewicht und Netzwerkarbeit sind gefordert Übergewicht und krankhafte Fettleibigkeit
werden offenbar als selbstverständliche Begleiterscheinungen einer hoch entwickelten Zivilisationsgesellschaft
gesehen. Ein Rundumblick in Hallen- oder Freibädern zeigt, dass es sich um keine marginalen Randerscheinungen,
sondern um ein weit verbreitetes Phänomen handelt.
Der Leidensdruck ist neben den gesundheitlichen Folgen groß: „Die charakterlichen Zuordnungen für „dicke
Menschen“ reichen von noch harmloser „Gemütlichkeit“ über „Faulheit, Trägheit, Unordentlichkeit“
bis hin zu Ausgrenzungen aus der Gesellschaft“ bringt es Patientenanwalt Gerald Bachinger auf den Punkt.
„Es genügt also nicht, diese Entwicklungen zu beschreiben, zu bedauern und aufzuzeigen. Es müssen konkrete
Maßnahmen, die die verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche und nicht nur das Gesundheitswesen betreffen,
vernetzt und die Synergien genutzt werden“, so Bachinger weiter.
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft führt die Forderungen weiter aus: „Unsere Kinder sollen gesund aufwachsen
können. Die Rahmenbedingungen dafür müssen wir für Sie schaffen!“ Angesichts der Situation
der Kinder heute, hier und jetzt, gewinnt dieses Recht eine neue Dimension“, erklärt Mag. Gabriela Peterschofsky-Orange,
NÖ Kinder- und Jugendanwältin. „Das Land Niederösterreich hat von verschiedener Seite und durch
verschiedene Stellen hier begonnen adipösen und übergewichtigen Kindern sowie deren Eltern Hilfsangebote
zur Verfügung zu stellen. Ein weiterer Ausbau dieser Angebote ist bereits in Planung“, so Peterschofsky-Orange
abschließend.
Überblick zu den Angeboten speziell für Kinder und Jugendliche in Niederösterreich:
- Gesundheitsforum NÖ http://www.gfnoe.at
- Die Fachstelle für Suchtvorbeugung, Koordination und Beratung bietet ein Projekt zur Prävention von
Essstörungen „Ich bin ich“ für SchülerInnen ab der 7. Schulstufe (deren LehrerInnen, MitschülerInnen
und BetreuerInnen) und einen Workshop zum Thema „Essstörungen für Jugendliche“ an (ausführliche
Informationen erhalten Sie unter http://www.suchtvorbeugung.at)
- Landesklinikum Krems, Adipositas Ambulanz
- Landesklinikum St. Pölten
- Landesklinikum Mödling, Ambulanz für Essstörungen
- Sowhat, Beratungsstelle für Menschen mit Essstörungen (01/406 5717, help@sowhat.at)
- Verein Lichtblick, Beratungsstelle für Essstörungen (Wr. Neustadt: 02622/26222)
- Berufsverband österreichischer PsychologInnen (01/407 9192)
- Infos über Selbsthilfegruppen in Niederösterreich (02742/22 644)
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Die Dicke Chance
Mit einem Bündnis aus Unternehmen wie KANDISIN oder SPORTS EXPERTS, die im Rahmen der Plattform ihre
unternehmerische Verantwortung wahrnehmen, und mit Partnern wie Vereinen, Selbsthilfegruppen, Institutionen und
Verbänden, die im Bereich Gesundheitsförderung, Ernährung oder auch Sport arbeiten, werden die ÖsterreicherInnen
einerseits beim Abnehmen, Gewichthalten und bei der gesunden und zeitgemäßen Ernährung unterstützt.
Auch über die Möglichkeiten der operativen Behandlung wird informiert. Ein weiterer Fokus ist die Betonung
der Wichtigkeit von Vorsorge und Prävention, damit es gar nicht erst zu einer Erkrankung kommt. „Die Dicke
Chance“ möchte auch dazu beitragen, ungesunde gesellschaftliche Schönheitsideale um gesündere Sichtweisen
zu erweitern.
Plattform „DIE DICKE CHANCE”
Umfassende Informationen und konkrete Hilfestellungen:
kostenlose Hotline: 0800-190 130
Kontaktdaten zu zentralen Anlaufstellen inklusive Telefonnummern, Selbsthilfegruppen- Landesstellen, Links und
Infos zu allen Partnern der Plattform sowie zu Kliniken/Adipositas- Spezialisten usw. finden Sie unter http://www.diedickechance.at
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