Leichte Verbesserung der Ertragskraft in der Sachgütererzeugung 2005  

erstellt am
30. 06. 06

Wien (wifo) - Weil sich das Wachstums der Nachfrage auf real 3,3% verlangsamte, verbesserte sich die Ertragsentwicklung in der österreichischen Sachgütererzeugung 2005 gegenüber 2004 nur geringfügig. Das WIFO errechnet für 2005 ein Cash-Flow-Umsatz-Verhältnis von 9,7%, nach 9,5% im Jahr 2004. Die Cash-Flow-Quote entspricht damit dem Mittelwert europäischer Vergleichsländer und ist über die Zeit relativ stabil. Die Eigenkapitalausstattung der österreichischen Sachgütererzeuger weist von niedrigem Niveau aus steigende Tendenz auf und nähert sich dem europäischen Durchschnitt.

Die Bilanzstatistik der OeNB als Basis dieser Berechnungen beruht auf den Jahresabschlussdaten der Kreditanalysen der OeNB im Rahmen ihres Reeskontierungsgeschäftes. Sie zeichnet sich vor allem durch einen hohen Repräsentationsgrad und die Berücksichtigung von Unternehmen aller Rechtsformen in einheitlicher Gliederung aus.

2005 dürfte die Cash-Flow-Quote gemäß den ökonometrischen Schätzungen in vier der zehn untersuchten Sektoren gestiegen sein: "Metallerzeugung", "Chemikalien und chemische Erzeugnisse", "Fahrzeugbau", "Nahrungs- und Genussmittel, Getränke und Tabakverarbeitung". Die Erzeuger von Glas, Waren aus Steinen und Erden, die Metallverarbeiter und der Maschinenbau sowie die Erzeuger elektrotechnischer Ausrüstungen und Geräte verzeichneten dagegen einen deutlichen Rückgang. Die Ursache dieser Diskrepanz der Ertragsentwicklung zwischen den Sektoren liegt überwiegend in der Entwicklung der Nachfrage und den Einschätzungen der Unternehmen, wie sie im synthetischen Konjunkturindikator zusammengefasst sind. Letztere spiegeln neben dem Nachfragewachstum auch Strukturveränderungen und die unterschiedliche Betroffenheit durch die Rohstoffverteuerung wider.

Zwischen 1995 und 2004 lag die Cash-Flow-Umsatz-Relation der österreichischen Sachgütererzeugung unter neun europäischen Vergleichsländern knapp unter dem Mittelwert, aber bereits über dem Median. Deutlich höher war die durchschnittliche Cash-Flow-Quote mit jeweils über 16% nur in den Niederlanden und in Finnland. Am unteren Ende dieser europäischen Rangliste liegen Italien mit durchschnittlich 8,5% und Deutschland mit durchschnittlich 7,4%.

Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre betrug die Eigenkapitalquote der österreichischen Sachgütererzeugung rund 34%. Sie blieb damit unter dem Mittelwert der europäischen Vergleichsländer (38,3%), hat aber steigende Tendenz.

Quelle: WIFO
Autor: Michael Peneder
     
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