Förderung der nachhaltigen Mobilität durch fortschrittliche Verkehrslogistik  

erstellt am
28. 06. 06

Brüssel (eu-int) - Die Kommission hat heute eine Mitteilung über die Güterverkehrslogistik verabschiedet. In der Mitteilung wird die Notwendigkeit einer Gesamtstrategie zur Verbesserung der Verkehrslogistik hervorgehoben und der Debatte im Hinblick auf die Ausarbeitung eines Aktionsplans zur Förderung dieser Logistik im Frühjahr 2007 eine Richtung verliehen. Durch die Verkehrslogistik lassen sich die Güterströme optimieren. Damit ist die Logistik ein unverzichtbares Instrument, um den Herausforderungen einer zunehmenden Mobilität und des Wettbewerbs begegnen zu können. Die Logistik gehört auch zu den Instrumenten, mit denen sich Mobilität und ihre negativen Folgen wie Umweltverschmutzung, Verkehrsüberlastung und Abhängigkeit von Energie voneinander entkoppeln lassen.

„Mit Hilfe der Logistik lassen sich die Lieferbedingungen der Erzeugnisse optimieren. Sie ist der Schlüssel, mit dem sich die Effizienz des Verkehrs steigern und gleichzeitig seine Auswirkungen wie Verschmutzung und Verkehrsüberlastung begrenzen lassen. Für lange Strecken wünsche ich mir, dass der Lkw auf den Zug oder das Schiff verladen wird. Effiziente Logistikdienste müssen zum Einsatz gebracht werden, um die Beförderungen ohne Umladen durchführen zu können. Eine europäische Logistikstrategie muss den Erhalt von Know-how und Fähigkeiten in Europa gewährleisten und dazu beitragen, die Verlagerung von Arbeitsplätzen außerhalb unserer Grenzen zu vermeiden“, erklärte dazu Jacques Barrot, Vizepräsident und für Verkehr zuständiges Mitglied der Europäischen Kommission

Logistik umfasst die Organisation und Durchführung von Verkehrs- und Lagerungsdiensten mit dem Ziel einer effizienten Gestaltung der Güterversorgungskette. Die jährlichen Logistikausgaben in Europa belaufen sich auf eine Billion Euro. Die Logistikkosten machen im Durchschnitt 10 % bis 15 % der endgültigen Kosten der Fertigerzeugnisse aus.

Obwohl es sich bei der Entwicklung der Verkehrslogistik in erster Linie um eine Aufgabe für die Industrie handelt, kommt den staatlichen Stellen bei der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen, in denen sich die industriellen Tätigkeiten entwickeln können, eine wesentliche Rolle zu. Die Logistik ist eine Priorität für die Europäische Kommission, da fortschrittliche und integrierte Lösungen dazu beitragen können, die Verkehrsdienste zu optimieren und die Mobilität von ihren Auswirkungen wie Umweltverschmutzung, Verkehrsüberlastung und Abhängigkeit von Energie zu entkoppeln. Außerdem begünstigt die Logistik das Wachstum und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen.

Die Kommission nimmt verschiedene Aktionsbereiche in Angriff, die dem Logistikmarkt eine effiziente Entwicklung ermöglichen können:

  • Einrichtung einer Gruppe von Anlaufstellen mit den Mitgliedstaaten und der Industrie, um fortlaufend Hindernisse für eine schnellere Entwicklung der Güterverkehrslogistik zu ermitteln und aus dem Weg zu räumen (Ermittlung von Engpässen);
  • Verbesserung der Effizienz und Interoperabilität im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien zur Gewährleistung einer besseren Ortung und Verfolgung der Erzeugnisse;
  • Errichtung von Logistikterminals und Verbesserung ihrer Effizienz;
  • Optimierung der Infrastrukturnutzung entsprechend den Anforderungen einer fortschrittlichen Logistik (zum Beispiel über die Einrichtung eines Netzes ausschließlich für den Güterverkehr);
  • Verbesserung der Ausbildung und Zertifizierung von Verkehrslogistikern sowie von anderen mit der Verwaltung logistischer Flüsse betrauten Personen;
  • Harmonisierung der Beförderungsunterlagen und Erläuterung der verschiedenen Haftungsregelungen in der multimodalen Kette sowie deren Harmonisierung;
  • Förderung multimodaler Beförderungslösungen;
  • Festlegung von Methoden und Indikatoren für die Beurteilung der Logistikleistung in Europa und Einführung eines Qualitätszeichens für logistische Höchstleistungen im Verkehr und in der Logistikkette;
  • Erarbeitung und Anwendung gemeinsamer europäischer Normen für die Ladeeinheiten, um Umladungen zu vermeiden. Die Vorschriften über die Abmessungen von Fahrzeugen und Ladeeinheiten sollten den Anforderungen der modernen Logistik entsprechen.

Auf diese Mitteilung und die sich anschließenden Konsultationen der europäischen Organe und Interessengruppen wird die Ausarbeitung eines Aktionsplanes für die Güterverkehrslogistik im Jahr 2007 folgen.

     
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