Der Carinthische Sommer wird weiter aufgewertet  

erstellt am
10. 07. 06

Bundespräsident Fischer: Festival hat besonders hohen Stellenwert – LH Haider/LHStv. Strutz: Ausbau der Spielstätten wird forciert – Hoffnung auf mehr Bundesunterstützung
Ossiach (lpd) - Der Carinthische Sommer habe seine eigene Handschrift, seinen eigenen Charme und einen besonders hohen Stellenwert, sagte Bundespräsident Heinz Fischer bei der Eröffnung dieses Festivals am 07.07. Abend im Stift Ossiach und gratulierte Intendant Thomas Daniel Schlee sowie seinem Team. Mit der Kirchenoper des jungen Mozart "Die Schuldigkeit des Ersten Gebots", wozu die große Dichterin Friederike Mayröcker, die ebenfalls gekommen war, einen besonderen Text geschaffen hatte, fand der Carinthische Sommer seinen großartigen Auftakt. Gab es im Vorjahr viele historische Jubiläen, so stehe heuer mehr die Kunst und Wissenschaft im Mittelpunkt, erwähnte Fischer die Jubiläen von Mozart über Freud bis zur Ingeborg Bachmann, deren Schriften beherzigenswert seien.

Auch Landeshauptmann Jörg Haider und Kulturreferent LHStv. Martin Strutz strichen den Carinthischen Sommer als zentrale Veranstaltung des Kärntner Kultursommers hervor. Er sei auch von großer Bedeutung für die Region. Mit seinem Programm finde er weit über die Grenzen hinaus Beachtung, Respekt und Begeisterung. Der Landeshauptmann sagte, dass das Stift ausgebaut werde, um mehr Platz und mehr Publikum ansprechen zu können. Für diese Erweiterung und Aufwertung des Festivals brauche es auch die Unterstützung des Bundes. Der starke Bezug zur Jugend zeichne den Carinthischen Sommer aus, der eine großartige Entwicklung genommen habe. Viele Menschen seien heute orientierungslos und könnten in der Kultur als Angebot gegen die Uniformität in einer globalisierten Welt eine gute Antwort finden, wozu auch der Carinthische Sommer eine große Chance sei, so Haider.

LHStv. Martin Strutz hat an Staatssekretär Franz Morak das Ersuchen um finanzielle Unterstützung des Festivals und auch anderer Initiativen wie etwa dem Steinhaus von Domenig durch den Bund gerichtet. Unterstützungen seien auch schon zugesagt, jedoch noch nicht eingelöst worden, so Strutz. Kärnten werde vergleichsweise vom Bund nicht gut bedient. Die hohe Qualität, die starke Nachwuchsförderung, die Erweiterung der Spielstätten würden entsprechende Rahmenbedingungen erfordern, erklärte der Kulturreferent. Der Kärntner Kultursommer werde mehr und mehr zur eigenen Marke ausgebaut bzw. positioniert. Er wies weiters auf das enorme kreative Potential im Lande sowie auf große Kärntner Kulturveranstaltungen wie dem Ingeborg-Bachmann-Preis und die Musikwochen Millstatt hin. Auch gebe man Kärntner Kulturveranstaltern durch den Abschluss von Dreijahresverträgen die nötige Planungssicherheit.

Staatssekretär Morak sagte, dass er der Aufforderung von LHStv. Strutz gerne nachkommen werde, um über finanzielle Unterstützungen seitens des Bundes zu verhandeln. Der Carinthische Sommer sei das kulturelle Großereignis Kärntens, so Morak. Nicht Masse, sondern Qualität und die Umsetzung künstlerischer Ideen und Konzepte würden zählen. Durch Mozarts Musik und Texte der international anerkannten Dichterin Mayröcker sowie deren musikalische Ergänzung durch Rudolf Jungwirth würde sich der Carinthische Sommer einmal mehr als unverwechselbar und als Schnittstelle zwischen Tradition und Moderne präsentieren, so Morak.

Intendant Schlee sagte, dass Begriffe wie alt und neu in der Kunst untauglich seien. Mozarts Musik etwa sei jung. Über "die Wahrheit der Kunst" referierte Wieland Schmied. Schmied sagte, dass Wahrheit mit Schönheit zu tun habe und dass schließlich "Dichtung und Wahrheit" zusammengehörten.

Unter den vielen Eröffnungsgästen befanden sich auch die Gattin des Bundespräsidenten, Margit Fischer, Claudia Haider, Staatssekretär Sigisbert Dolinschek, Rechnungshofpräsident Josef Moser, LHStv. Gaby Schaunig, die Landesräte Reinhart Rohr und Josef Martinz, Landtagspräsident Jörg Freunschlag, die Landtagsabgeordneten Johann Gallo und Rolf Holub, Landesamtsdirektor Reinhard Sladko und LAD-Stellvertreter Dieter Platzer, Landespolizeikommandant Wolfgang Rauchegger, Bischof Alois Schwarz, Superintendent Manfred Sauer, Gerda Fröhlich, Mathias Reichhold, Uwe Scheuch, Willy Haslitzer, Barbara Ladstätter, die Altpolitiker Erwin Frühbauer, Herbert Bacher und Leopold Guggenberger.
     
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