Danube Day 2006: Donau ist Lebensader Europas  

erstellt am
07. 07. 06

SchülerInnen schätzen Lebensraum Donau – Danube Box bringt Donau in die Schule
Wien (bmlfuw) - „Donau:Lebenswelten“ lautet heuer das Motto des Danube Days mit dem Fokus auf Fauna und Flora des Donauraums und der Wahrnehmung der Donau als Lebensraum. „Die Donau ist der nationenreichste Fluss der Welt. Sie stellt die Lebensader für 81 Millionen Menschen dar, die über die Donau wirtschaftlich und ökologisch untrennbar miteinander verbunden sind“, so Umweltminister Josef Pröll. Gemeinsam mit der Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima und dem Exekutivsekretär der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD), Philip Weller, präsentierte der Minister, heute, Mittwoch, die Ergebnisse einer SchülerInnenbefragung zu ihrem Wissen über und ihren emotionalen Bezug zum Lebensraum Donau. Vorgestellt wurde auch die „Danube Box“, eine Sammlung von Unterrichtsmaterialien zum Thema Donau. „Der Danube Day ist eine wichtige Erinnerung daran, dass wir sorgsam mit dem sensiblen Ökosystem Donau umgehen müssen, um es für zukünftig Generationen zu erhalten“, so Umweltstadträtin Sima. Für Philip Weller ist der Danube Day „auch ein internationaler Erfolg, ein Zeichen der Verbundenheit und der gegenseitigen Wertschätzung“.

An der SchülerInnenbefragung haben sich 2.000 Jugendliche beteiligt. Klar ersichtlich ist der Wunsch nach „sauberem Wasser in der Donau“, an der die Jugendlichen sehr gerne ihre Freizeit verbringen. Obwohl das Wasser der Donau die höchste Qualität besitzt, schätzen nur 54 Prozent der SchülerInnen diese mit „gut“ oder „sehr gut“ ein. Betrachtet man die Wohnortnähe, zeigt sich, dass jene SchülerInnen, die näher zur Donau leben, diese tendenziell schlechter bewerten. 40 Prozent der Jugendlichen geben an, „regelmäßig Zeit“ an der Donau zu verbringen. Das umfassende Freizeitangebot entspricht den Hauptaktivitäten, die die Jugendlichen gerne machen wollen. Dazu gehört „Natur genießen, Inline skaten, Joggen, …“

Ein weiterer Beweis, wie tief die Donau als Naturraum bereits in die Wahrnehmung der Jugendlichen eingedrungen ist, zeigt der Wunsch nach strengeren Kontrollen (z.B.: Mülltrennung) und einem abschnittsweisen Schwimmverbot zum Schutz des Naturraumes. Spannend ist auch die Frage der Informationsquellen: 77 Prozent der SchülerInnen geben an, dass ihre Informationen über die Donau aus der Schule stammen. Danach folgen Fernsehen, Personen aus der Familie, Radio und das Internet.

„Österreich hat mit seiner Gewässerschutzpolitik eine Vorreiterrolle übernommen und hat schon jetzt auf den 350 Kilometern, die die Donau durch Österreich fließt, zu 100 Prozent die Wasserqualität (Gewässergüte) „gut“ erreicht“, unterstreicht Umweltminister Pröll. Dem Wunsch der Jugendlichen nach „sauberem Wasser“ wird damit schon jetzt Rechnung getragen. Das ist ein wesentliches Anliegen in einem Land, wo 96 Prozent der Landesfläche im Einzugsgebiet der Donau liegen.

Insgesamt machten die SchülerInnen im Rahmen der Fragebogenaktion 293 unterschiedliche Vorschläge für Veränderungen des Lebensraums Donau. Angeführt wird die Liste von „Wasser säubern“, „Wasserqualität verbessern“, „mehr Kläranlagen“ bis zu „Hochwasserschutz verbessern“. Ein weiteres wesentliches Anliegen ist es für die Jugendlichen, dass die Lebensbedingungen für Tiere und Fische verbessert werden. Jugendliche wollen auch mehr Badeplätze (48 Nennungen) und mehr Grünanlagen (22 Nennungen). Einen Wordrap zum Thema Donau führt unter 366 genannten Begriffen klar das Wort „Wasser“ mit 901 Nennungen an, ein positiv assoziierter Zugang der Jugend zum Thema Donau demnach. Fluss, Schiffe, Fische, Donauinsel, Baden/Schwimmen, Wien, Kraftwerke sind weitere häufige Begriffe.

Die Stadt Wien ist besonders von der Donau geprägt, der Strom spielt als natürlicher Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, aber auch als Freizeit- und Naherholungsgebiet im täglichen Leben der WienerInnen eine bedeutende Rolle. „Mir ist es ein besonderes Anliegen, gerade die Kinder und Jugendlichen über den Schutz der Gewässer und den Lebensraum Donau zu informieren und sie dafür zu begeistern. In unserem Umweltbildungsprogramm EULE legen wir darauf einen besonderen Schwerpunkt“, betont Umweltstadträtin Sima: „Wien übernimmt – etwa mit der im Vorjahr eröffneten modernsten Kläranlage Europas – eine besondere Verantwortung für den Strom. Die Donau verlässt Wien mit der gleichen Wasserqualität wie sie in die Stadt kommt. Der Schutz der Donau für zukünftige Generationen ist und bleibt ein wesentliches Anliegen der Wiener Umweltpolitik.“

Danube Day International

Am 29. Juni – dem Tag der Unterzeichnung des Donauschutzübereinkommens – wird jedes Jahr im gesamten Donauraum mit umfassenden Aktivitäten auf die Bedeutung dieses Flusssystems für Europa und auf die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit hingewiesen. In Österreich lag der Schwerpunkt heuer bei den Jugendlichen. Mit Fahrten in den Nationalpark Donau Auen und dem Bewerb Danube Art Master haben auch in diesem Jahr viele Jugendliche die Möglichkeit gehabt, sich an Aktivitäten zu beteiligen. Ein Fischposter, das Fische aus dem Donauraum zeigt, und einem dazugehörigen Informationsfolder wurde dieses Jahr besondere Aufmerksamkeit für den „Danube Day“ erzeugt. Rund 250 Jugendliche sind mit dem Nationalpark Donau Auen-Boot gefahren, 9.500 Fischposter und 9.000 Informationsfolder wurden verteilt, 8.500 Besuche gab es auf der extra eingerichteten Website.

„Wir sind alle stolz, dass der Danube Day so positiv angenommen wurde. Hunderte Aktivitäten finden entlang der Donau und ihrer großen Nebenflüsse statt und bringen diese Lebensadern den Menschen näher. Der Danube Day ist ein internationaler Erfolg! Österreich ist mit seinen Aktivitäten zum Danube Day in guter Gesellschaft: In allen Donauländern – vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer – finden Aktivitäten, wie Uferfeste, Flussfahrten und Ausstellungen, statt. Die Donau ist der internationalste Fluss der Welt, und der Danube Day verbindet die Menschen, die in ihrem Einzugsgebiet wohnen. Ein Zeichen der Verbundenheit und der gegenseitigen Wertschätzung“, so Philip Weller zum Danube Day 2006.

Danube Box
„Man schätzt/schützt nur, was man kennt.“ Unter diesem Motto wurde die Danube Box im Rahmen der „Green Danube Partnership“ zwischen der IKSD, The Coca-Cola Company und Coca-Cola HBC entwickelt und wird nun allen interessierten LehrerInnen kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Danube Box beinhaltet spannendes Unterrichtsmaterial für die 4.-6. Schulstufe, das den SchülerInnen die Donau und ihre Nebenflüsse in allen Facetten näher bringt. Für die optimale Umsetzung in Österreich arbeiten das Lebensministerium, Coca-Cola Österreich und das Pädagogische Institut der Stadt Wien zusammen.

Dieses kostenlose Unterrichtsmaterial soll auch den Schulbehörden anderer Länder entlang der Donau zur Verfügung gestellt werden. Der Unterrichtseinsatz in Österreich wird mit dem Schuljahr 2006/2007 starten. „Für verantwortungsbewusste EntscheidungsträgerInnen reicht es nicht, sich nur auf Wasserbewirtschaftungsfragen zu konzentrieren. Wir müssen die Menschen für die Donau begeistern – durch den Danube Day und nun auch durch die Danube Box“, so Philip Weller von der IKSD.

Die Ergebnisse der SchülerInnenbefragung finden Sie auf http://www.danubeday.org/austria
     
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