Bechtold-Bronzeplastik ziert Festspielhaus Bregenz  

erstellt am
05. 07. 06

Sieben Meter hohe Plastik am Vorplatz und Lichtinstallation am Haus montiert
Bregenz (pzwei) - Nur drei Tage vor der Eröffnung des Festspielhaus Bregenz wurden Dienstagnachmittag eine Bronzeplastik des Vorarlberger Künstlers Gottfried Bechtold und eine Lichtinstallation von Cerith Wyn Evans beim Festspielhaus Bregenz montiert. Bechtolds „Ready Maid“ genannte sieben Meter hohe „Baumfrau“ ist auf dem neu gestalteten Vorplatz inmitten einer Wasserfläche platziert. Die Lichtinstallation von Cerith Wyn Evans wurde auf dem Dach des Festspielhauses montiert.

Erst Anfang Februar war die Entscheidung einer Expertenjury im mit 350.000 Euro dotierten „Kunst und Bau“-Wettbewerb bei der Sanierung des Festspielhaus Bregenz gefallen. Sie entschied sich unter den Einreichungen von sechs internationalen KünstlerInnen für die Projekte des Vorarlbergers Gottfried Bechtold und des in London lebenden Cerith Wyn Evans.

Nur wenige Tage vor der Eröffnung am Freitagabend sind die beiden Objekte nun fertig, Bechtolds Plastik wurde Dienstagnachmittag am Vorplatz aufgestellt. „Durch die Auswahl der beiden renommierten Künstler werden hochkarätige Arbeiten verwirklicht. Sie unterstreichen den internationalen Stellenwert, den das Festspielhaus und die Bregenzer Festspiele besitzen“, zeigte sich Kulturstadträtin Judith Reichart erfreut.

Auch für den Vorsitzenden der Projektkommission, Festspiel-Vizepräsident Wilhelm Muzyczyn sind die beiden Kunstobjekte „eine wesentliche Bereicherung für das generalsanierte Festspielhaus und ein wichtiges Gestaltungselement für den neuen Vorplatz des Gebäudes“.

Baum als nackte Frau
Die Plastik Gottfried Bechtolds ist ein glänzend polierter Bronzeabguss eines sich gabelnden Baumstamms. Umgekehrt aufgestellt gleicht er einem schreitenden Wesen. Der Baum sei von ihm selbst „ausgewählt, umgelegt, geschliffen und geglättet“ worden und nun, „nach seiner Fällung, Bestimmung und Umkehrung wie von ungefähr in Anspielung an eine Amazone als Plastik wieder auferstanden“, sagt Bechtold über seine Arbeit.

„Die Selbst-Spiegelung des Torso in der Wasserfläche wird für den Betrachter als Oszillation sichtbar, als die ständige Umkehr des einen in das andere. Der Baum wird zur Amazone, die Amazone zum Baum. Das Ready Made wird zur ready maid“, meint der Künstler. Wofür die Maid, das Mädchen bereit sei, „das darf sich der Betrachter selbst ausdenken, auf seinem Weg ins Festspielhaus und von dort wieder heraus“.

Lichtgeschwindigkeit sichtbar. Cerith Wyn Evans schuf für das generalsanierte Festspielhaus eine Installation aus weißem Neonlicht mit dem Schriftzug „299.792.458 m/s“ - die Lichtgeschwindigkeit. Die Installation wurde am Dienstag direkt auf dem Haus angebracht und kann in unterschiedlichen Formen wahrgenommen werden – das Lichtobjekt selbst, als Reflektion in Fensterscheiben und im Wasser, als Schatten, etc. Der leuchtende Schriftzug wird in den nächsten Tagen erstmals zu sehen sein.
     
zurück