Gedenktafel für Anton Karas in der Brigittenau  

erstellt am
05. 07. 06

Wien (rk) - Eine Gedenktafel erinnert seit Dienstag, 4. Juli, an der Ecke Marchfeldstraße/Leystraße in der Brigittenau an Anton Karas, dessen Geburtstag sich am Freitag, 7. Juli, zum 100. Mal jährt.


v.li.n.re.: BV Karl Lacina, Mag. Dr. Peter Payer, GR Elfriede Strobl, Karas´ Enkel, StR. Dr. Andreas Mailath-Pokorny und Karas Tochter, Foto: Pressefoto Votava
Der Musiker, der mit seinem Harry Lime-Thema im Film "Der dritte Mann" weltberühmt wurde, hat hier, im Haus Leystraße 46 , seine Kindheit und Jugend verbracht. Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny, der gemeinsam mit Bezirksvorsteher Karl Lacina die Enthüllung der Tafel in Anwesenheit von Nachkommen des großen Musikers vornahm, sagte, damit werde ein Stück Wiener Kultur in Erinnerung gerufen. Karas habe mit seinem Welterfolg, der durch Generationen bis heute anhält, Wiener Lebensgefühl über den Globus verbreitet. Bezirksvorsteher Lacina erinnerte an die Jugend von Karas als Brigittenauer Vorstadtkind und kündigte ein Geburtstagskonzert für Anton Karas am Freitag, 7. Juli, 19 Uhr im Amtshaus Brigittenau mit Hannelore Laister und ihrem "Zitherlehrquartett" an. Im Herbst wird Anton Karas vom 13. September bis 3. November mit einer Ausstellung in der Gebietsbetreuung Brigittenau gewürdigt.

Von der Brigittenau zu Weltruhm
1906 in der Leystraße 46 geboren, verbrachte Anton Karas seine Kindheit in der Brigittenau. Im Alter von zwölf Jahren, entdeckte er sein erstes Instrument auf dem Dachboden der Großmutter. Nach einer Schlosserlehre besuchte Karas die Musikakademie und wurde anschließend als hauptberuflicher Zitherspieler in Heurigenlokalen in Sievering beschäftigt. 1948 wurde er in einem dieser Heurigen vom Regisseur Carol Reed entdeckt, der für seinen Film "Der dritte Mann" noch eine passende Musik suchte. Das von Karas komponierte "Harry-Lime-Thema" trug wesentlich zum Erfolg des Filmes bei und erreichte die Spitze der US-Hitparade. Der bis dahin unbekannte Karas wurde mit einem Schlag ein umjubelter Star. Nach einer mehrjährigen Welttournee und Auftritten vor dem Papst und dem japanischen Kaiser kehrte er nach Wien zurück und eröffnete einen Nobelheurigen, in dem er regelmäßig spielte.
     
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