Tiefststand bei Euro-Fälschungen in Österreich  

erstellt am
14. 07. 06

Euro-Fälschungsstatistik für das 1. Halbjahr 2006
Wien (oenb) - Im 1. Halbjahr 2006 lag die Zahl der Euro-Fälschungen europaweit bei 300.000 Stück. Im gleichen Zeitraum wurden in Österreich 2.436 Fälschungen aus dem Umlauf sichergestellt. Der österreichische Anteil liegt somit bei 0,8%. Damit ist ein absoluter Tiefststand an Euro-Fälschungen in Österreich seit der Euro-Einführung erreicht: Vergleicht man die Fälschungsziffern des 1. Halbjahres 2005 mit dem 1. Halbjahr 2006, dann ergibt sich ein Minus von 42%.

Die am häufigsten gefälschte Banknote war im 1. Halbjahr 2006 mit 40,5% der Euro 50, gefolgt vom Euro 100 mit 26,1% und dem Euro 20 mit 19%.


Ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Bekämpfung des Falschgeldaufkommens ist der Grad der Informiertheit der Bevölkerung. Besonderen Stellenwert in der OeNB nehmen Schulungstätigkeiten für „Bargeldexperten", das sind Kassiere in Banken und im Handel, bzw. auch für die Exekutive ein. Alleine im heurigen Jahr haben bis dato rund 1.400 Personen spezielle Schulungen erhalten. Damit wird auch für den Handel in Österreich die Grundlage geschaffen, Banknoten nahezu flächendeckend zu prüfen.

Ein großer Teil der Fälschungen, nämlich 35,8%, tritt entsprechend dem Bargeldaufkommen in Wien auf. Die folgende Tabelle zeigt die regionale Verteilung.

Eine aktuelle Studie der OeNB ¹) zeigt, dass Bargeld weiterhin das mit Abstand beliebteste Zahlungsmittel der Österreicher ist: 86,1% aller Zahlungstransaktionen werden mit Bargeld getätigt. Auf Basis dieser Umfrageergebnisse zahlen die Österreicherinnen und Österreicher hochgerechnet jährlichen mehr als Euro 76 Mrd. in bar. Der für das heurige Jahr entstandene Schaden aufgrund von Fälschungen beträgt Euro 215.020,-. Damit besteht für Privatpersonen in Österreich kaum die Gefahr, mit Fälschungen in Kontakt zu kommen.

Das Bundeskriminalamt setzt die bewährten Strategien in der Falschgeldbekämpfung fort. Vor allem ist es die internationale polizeiliche Zusammenarbeit und die damit eingefahrenen Erfolge, die den Tätergruppen zu schaffen macht. Aufgrund der Aushebungen mehrerer Druckereien in Süd- und Osteuropa verzeichnen die Falschgeldfahnder einen massiven Rückgang in mehreren Fälschungsklassen. Ebenso schlägt sich die Sprengung von in Österreich operierenden Verteilergruppen auf die positive Bilanz nieder. Nicht zuletzt wirken sich auch die in letzter Zeit verhängten hohen Strafen auf das Täterverhalten aus. Das Risiko dürfte den Tätern zu hoch sein, sie meiden unser Land als Aktionsgebiet.

Erklärtes Ziel der OeNB ist es, das Vertrauen der Bevölkerung in den Euro auf einem hohen Niveau zu halten und den hohen Wissensstand über die Sicherheitsmerkmale mit diversen Informationsaktivitäten noch weiter auszubauen. Vor allem die breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit sowie die Schulungsaktivitäten sind wesentlich für einen sicheren Umgang mit dem Euro. Um den Anforderungen der Bargeldprofis nachzukommen wird das Schulungsangebot der OeNB regelmäßig adaptiert. Die Schulungen der OeNB werden in allen Regionen angeboten und können auf unserer Homepage gebucht werden. Auf der Homepage unter „Rund ums Geld" erhalten Sie auch detaillierte Informationen zu den Sicherheitsmerkmalen und zur Echtheitsprüfung.

Informationen rund um den Euro werden auch heuer wieder im Euro-Bus österreichweit angeboten. Bis heute nahmen mehr als 340.000 ÖsterreicherInnen das Angebot der „Euro-Tour" in Anspruch. Das Hauptaugenmerk der Informationstätigkeit im Rahmen der „Euro-Tour 2006" von 5. Mai bis 5. August 2006 liegt auch heuer auf den Sicherheitsmerkmalen des Euro mit dem Grundsatz: „Fühlen, Sehen, Kippen".

1) Die OeNB-Studie ist unter dem Titel „Wie wird in Österreich bezahlt?“ in der Publikationsreihe Geldpolitik & Wirtschaft Q2/06 veröffentlicht.
     
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