Größter österreichischer Schlag gegen Eurofälschungen  

erstellt am
24. 07. 06

Wien (bmi) - Österreichischen und kroatischen Polizisten gelang es, eine organisierte Geldfälscherbande auszuheben und 1,2 Millionen Euro an Falschgeld sicherzustellen – die größte Falschgeldmenge, die jemals in Österreich sichergestellt werden konnte.

Ermittler des Landeskriminalamts Vorarlberg erhielten vor einigen Monaten Hinweise auf eine Bande, die Falschgeld in Vorarlberg zum Verkauf anbot. Von Fahndern des Bundeskriminalamts konnte festgestellt werden, dass die organisierte Tätergruppe plante, rund 1.2 Millionen Euro Falschgeld von Kroatien nach Wien zu transportieren und es dort in Umlauf zu bringen. Doch die Täter wichen von ihrem Vorhaben ab, das Falschgeld in Wien zu übergeben. Deshalb nahm das österreichische Bundeskriminalamt Kontakt auf mit der kroatischen Polizei, die in Zagreb drei Täter (bosnische und montenegrinische Staatsbürger) festnehmen und 2.393 Stück gefälschte 500 Euronoten im Gegenwert von 1,196.500 Euro sicherstellen konnten. Beamte des Wiener Bundeskriminalamts waren bei sämtlichen Ermittlungen dabei.

"Der Gegenwert von 1,196.500 Euro stellt die größte für Österreich bestimmte Falschgeldmenge dar, die jemals sichergestellt werden konnte. Europaweit handelt es sich um eine der höchsten Menge von sichergestelltem Falschgeld bisher", sagte Innenministerin Liese Prokop.

Im 1. Halbjahr 2006 wurden in Österreich 2.436 Fälschungen aus dem Umlauf sichergestellt – das sind 42 Prozent weniger als im Vergleichzeitraum des Vorjahres (4.247). Damit ist ein absoluter Tiefststand an Euro-Fälschungen in Österreich seit der Euro-Einführung erreicht. Der für das heurige Jahr entstandene Schaden aufgrund von Fälschungen beträgt 215.020 Euro das entspricht einem Rückgang von fast 50 Prozent (211.310.-) gegenüber dem Vorjahr (426.330.-)

Dieser Rückgang erklärt sich vor allem aus den Erfolgen in der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit. Die Aushebung mehrerer Druckereien in Süd- und Osteuropa führte zu einem massiven Rückgang bei mehreren Fälschungsklassen.

Auch die Sprengung in Österreich operierender Verteilergruppen schlägt sich positiv auf die Bilanz nieder. Hier gelang es im Vorjahr mit dem Fall "Ivanov" durch die Zusammenarbeit von Ermittlern aus Bulgarien, von EUROPOL und dem österreichischen Bundeskriminalamt eine weit verzweigte kriminelle Falschgeldorganisation zu zerschlagen.

Die am häufigsten gefälschte Banknote war im 1. Halbjahr 2006 mit 40 Prozent der 50 Euro-Schein, gefolgt vom 100 Euro-Schein mit 26 Prozent und dem 20 Euro-Schein mit 19 Prozent.
     
zurück