Nur zwei Kilo Schwammerl pro Tag und Person erlaubt  

erstellt am
21. 07. 06

Eisl: Bereits ein Drittel aller Pilzarten in Mitteleuropa gefährdet
Salzburg (lk) - Das Schwammerlsuchen gehört mit zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen im Sommer – bei Einheimischen ebenso wie bei Gästen. Allerdings liest man auch immer wieder Berichte über rekordverdächtige Mengen, die organisierte Schwammerlsucher in Salzburgs Wäldern „ernten“. In Salzburg gibt es klare Regelungen für das Sammeln von Pilzen: Privatpersonen können bis zu zwei Kilogramm pro Person und Tag sammeln. Für das gewerbliche Pilze Sammeln für den Verkauf sind eine naturschutzbehördliche Bewilligung der Bezirksverwaltungsbehörde und die Zustimmung des Grundeigentümers erforderlich, informierte Naturschutzreferent Landesrat Sepp Eisl am 21.07..

Sinn dieser Regelungen sei, organisiertes Pilze sammeln – also das großflächige Abernten von Waldgebieten – und die mutwillige Beschädigung oder Zerstörung von Pilzen zu verhindern. "Das Schwammerlsuchen für Privatpersonen und als Freizeitbeschäftigung für Familien soll dadurch keinesfalls eingeschränkt werden", betonte Eisl. Was man immer beachten sollte: Pilze schmecken nicht nur den Menschen, sie sind auch wichtige Nahrungsgrundlage für die heimische Tierwelt.

Schwammerlsuchen nach 19.00 Uhr verboten
Das Pilze sammeln ist in den Sommermonaten nur zwischen 7.00 Uhr Früh und 19.00 Uhr am Abend erlaubt ist. Ab 1. Oktober ist die Sammelzeit auf 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr eingeschränkt. Diese zeitlichen Beschränkungen wurden eingeführt, um die Tiere im Wald, die vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt sind, nicht zu stören. In einzelnen naturschutzrechtlich geschützten Gebieten wie etwa Naturwaldreservaten oder Sonderschutzgebieten im Nationalpark Hohe Tauern ist das Schwammerlsuchen überhaupt nicht gestattet.

Wer gegen die Salzburger Regelungen verstößt, muss damit rechnen, dass die gesammelten Schwammerl beschlagnahmt werden. Das Naturschutzrecht sieht darüber hinaus Geldstrafen bis zu 14.600 Euro vor. Kontrolliert wird die Einhaltung der Vorschriften durch Mitarbeiter/innen der Salzburger Berg- und Naturwacht sowie von Jagd- und Forstschutzorganen.

Bereits ein Drittel aller Pilzarten gefährdet
All diese Einschränkungen seien notwendig geworden, weil bereits ein Drittel aller Pilzarten in Mitteleuropa gefährdet ist und weil es in früheren Jahren förmlich „Raubzüge professioneller Schwammerlsucher“ in den Salzburger Wäldern gab, so Landesrat Eisl. Von etwa 4.000 in Europa bekannten Pilzen sind rund 100 für die Zubereitung von schmackhaften Gerichten geeignet. Nur rund ein Dutzend Pilzarten sind für Menschen tödlich. Daher auch der Appell des Naturschutzreferenten: „Sammeln Sie nur Pilze, die Sie genau kennen und verwenden wollen, und beschädigen und vernichten Sie nicht mutwillig Pilze oder das Pilzmyzel."
     
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