Mozartjahr 2006: Bilanz und Vorschau  

erstellt am
02. 08. 06

Wien (rk) - Halbzeit im Mozartjahr. In einer Zwischenbilanz zeigte sich Intendant Peter Marboe sehr zufrieden mit dem bisherigen Programm, der Akzeptanz des Publikums und der generellen Erfüllung der Zielsetzungen des Jahres. Es sei gelungen, Mozarts Musik in exemplarischer Weise zu präsentieren, "ein größeres Bewusstsein für klassische Musik" zu schaffen und der zeitgenössischen Kreativität mit dem Mozartjahr eine Chance der Auseinandersetzung zu eröffnen. Das Mozarthaus Vienna, die neue Widmung des Theaters an der Wien stehen für die Nachhaltigkeit des Mozartjahres in der Wiener Kulturlandschaft, generell trage das Jahr zu einer Bewusstmachung der Bedeutung Mozarts und der Musik bei.

Man könne sich als Wiener freuen, dass Mozart hier gelebt und große Werke geschaffen hat, ohne ihn vereinnahmen zu wollen. Das habe schon das "Fest für Mozart" beim Auftakt des Mozartjahres gezeigt, bei dem 47.000 Menschen an drei Tagen 115 unterschiedliche Veranstaltungen besucht haben und dabei oft zum ersten mal Kontakt mit großen Kulturinstitutionen und Künstlern hatten. Die gute Resonanz auf diese und die folgenden Programme im Mozartjahr sei ebenso erfreulich wie das internationale Interesse und der positive Niederschlag im Tourismus.

Hemmschwellen abbauen
Durch verschiedenste Veranstaltungen ist es gelungen, Menschen an öffentlichen Plätzen, in Schulen, aber auch in Spitälern, Altersheimen und Gefängnissen die Begegnung mit der Musik Mozarts zu ermöglichen. Hemmschwellen und Berührungsängste des Publikums in Bezug auf die klassische Musik seien dabei abgebaut worden, Musik als wesentlicher Bestandteil des Lebens auch über 2006 hinaus vermittelt worden. Diesem einen zentralen Aspekt des Festivals steht ein anderer gegenüber: die Auseinandersetzung von zeitgenössischen Künstlern wie Komponisten von der heimischen Moderne bis zu Chick Corea, Film- und Theatermachern, Tänzern mit dem "Spirit of Mozart". Im Sinne von Mozart selbst, der oft Mühe hatte, Aufträge zu bekommen, sollten junge Künstler besonders gefördert, Aufträge erteilt und faire Honorare bezahlt werden. So konnten Künstler und Künstlerinnen aus allen relevanten Bereichen eigene Projektideen entwickeln und verwirklichen. Auf der Theater- und Opernbühne, im Konzertsaal, im Kino kam und kommt die heutige Generation mit ihren Statements zu Mozart zu Wort. Mozart selbst, seine Musik in perfekter Interpretation komplettiert in idealer Weise ein Programm, das auch der wissenschaftliche Auseinandersetzung und der Präsentation in exemplarischen Ausstellungen in der Albertina und im Jüdischen Museum Raum gibt.

Highlights des 2. Halbjahres
Von 1. August bis 30. November können Kinder im "Mozart- Mobil" verschiedene Instrumente eines Orchesters ausprobieren. Der bunte Doppeldecker-Bus fährt zu Schulen, Kindertagesstätten und anderen Jugendeinrichtungen. Im Rahmen der "langen Nacht der Musik" am 9. September finden an verschiedenen Schauplätzen von 19:00 bis 01:00 Uhr mehrere musikalischen Begegnungen mit Mozart statt. Das Stück "Die Weberischen", eine schwarze Komödie von Felix Mitterer, Musik von Martyn Jacques, ist ab 28. August bis 21. September im Museums Quartier zu sehen. Am 8. November wird im Theater an der Wien Bernhard Langs Musiktheaterstück "I hate Mozart" uraufgeführt. Am 17. November spielt der junge oberösterreichische Schlagzeuger Martin Grubinger im Großen Saal des Wiener Musikvereins ein vierstündiges Solokonzert auf 200 verschiedenen Schlaginstrumenten. Anstatt eines pompösen Abschlussfestes wird das Jahr mit Peter Sellars Festvial "New Crowned Hope" ausklingen. Dabei werden die Themen der drei großen Spätwerke- "Die Zauberflöte", "La Clemenza di Tito" und das "Requiem"- in den Bereichen Musik, Oper, Film, Architektur sowie bildende Kunst durch internationale Künstler neu interpretiert. Das Festival findet von 14. November bis 13. Dezember an mehreren Veranstaltungsorten statt. Es gibt also noch diese und viele andere Gelegenheiten, vom "Mozart-Fieber" angesteckt zu werden.

Das Programm des Mozartjahres läuft noch bis 5.Dezember. Informationen über alle Veranstaltungen erhält man im Wiener Mozartjahr Infocenter am Herbert von Karajan-Platz (täglich von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet), Tel.: 58 999, sowie im Internet unter: http://www.wienmozart.at/
     
zurück