"Haus Schwechat" für Straßenkinder in Bukarest  

erstellt am
02. 08. 06

Initiative der Pfarre Schwechat - Offizielle Eröffnung des Neubaus ist für 16. Oktober vorgesehen
Schwechat (stephanscom.at) - In Bukarest wurde das von der Pfarre Schwechat mitfinanzierte neue "Haus Schwechat" für Straßenkinder fertig gestellt. Die offizielle Eröffnung ist für den 16. Oktober vorgesehen. Bereits jetzt sind 24 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren im Haus eingezogen, sukzessive werden weitere folgen: Insgesamt sollen 40 Straßenkinder im "Haus Schwechat" eine neue Heimat finden. Die Schwechater Initiative in Bukarest ist der früheren Sonderschullehrerin Maria Fohringer zu verdanken, die kurz nach ihrer Pensionierung 1994/1995 beschloss, sich als Sozialarbeiterin für die Straßenkinder in der rumänischen Hauptstadt zu engagieren. Nach und nach wurde das Haus, in dem sie arbeitete, finanziell durch die Pfarre Schwechat übernommen, berichtet Pfarrer Gerald Gump, der soeben von einer Projektreise mit Maria Fohringer zurückgekehrt ist. Die niederösterreichische Pfarre hat in den letzten zehn Jahren insgesamt fast 500.000 Euro für das Straßenkinderprojekt aufgebracht. Auf Grund geänderter gesetzlicher Vorschriften wurde auch ein Neubau nötig. Gemeinsam mit der Vorarlberger Caritas und der Ordensgemeinschaft der Maristen wurde Grund gekauft und der Neubau errichtet. Die Pfarre Schwechat war mit 40.000 Euro sowie mit Kücheninventar am Neubau beteiligt.

Das neue Heim besteht aus vier selbständigen Einheiten, die Betriebskosten für die erste Einheit, das "Haus Schwechat", werden weiterhin von der Pfarre Schwechat getragen. Pfarrer Gump ist von der Arbeit der Maristen in Bukarest begeistert: "Seit sie die Leitung des Hauses übernommen haben, erhalten wir in der Pfarre Schwechat nicht nur laufende pädagogische Berichte, sondern auch genaueste Kostenaufstellungen". Es sei beeindruckend, mit welch "liebevoller Zuwendung" die Maristen auf die Straßenkinder zugehen und "wie hochkompetent sie ihre Erziehungsaufgabe wahrnehmen". Die Maristen-Kommunität ist aus Spanien nach Rumänien gekommen; die Gemeinschaft ist auf Kinder- und Jugendarbeit spezialisiert. Die Maristen setzen sich nicht nur für die Straßenkinder, sondern auch für "gefährdete" Kinder und Jugendliche und deren Familien ein.

Maria Fohringer fährt weiterhin zwei bis drei Mal pro Jahr nach Bukarest: Sie hält Kontakte, sorgt mit um die pädagogische Entwicklung, bringt Hilfsgüter und Geschenke; Menschen aus der Pfarre Schwechat engagieren sich ihrerseits sozial, handwerklich, freundschaftlich. Der Neubau wurde von Spezialisten der Vorarlberger Caritas begleitet; u.a. wurde dafür gesorgt, dass Strom und Warmwasser mittels Solarzellen selbst erzeugt werden.

Die Kinder leben in vier Wohngemeinschaften quasi wie eine Familie. Sie gehen zur Schule, werden im Lernen betreut, ihr Alltag wird gemeinsam organisiert, sie sind menschlich gut aufgehoben. Anders als die staatlichen Kinderheime legen die Maristen großen Wert auf ganzheitliche Erziehung und Formung der Kinder. Haushaltliche Fähigkeiten vom Kochen über Wäsche waschen bis zum Putzen sind im alltäglichen Ablauf ganz selbstverständlich integriert. Auch ist eine Betreuung über den 18. Geburtstag hinaus möglich, in anderen Heimen werden die Jugendlichen dieses Alters einfach (wieder) auf die Straße gesetzt. (Informationen: Tel.: ++43 / (0)1 / 707.64.75, E-Mail: office@pfarre-schwechat.at, maria.fohringer@inode.at; Spenden: Raiffeisen-Bank Schwechat Kto. Nr. 3-00.002.626, BLZ 32.823; Kennwort "Pfarre Schwechat - Rumänien").
     
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