Schüssel: Bei Erweiterung nach Balkan Punkt machen  

erstellt am
01. 08. 06

Wien (övp-pd) - Im Zusammenhang mit der Erweiterung der Europäischen Union sollte man "beim Balkan einen Punkt machen", sagte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel bei der vom ORF Salzburg und dem Verein der Freunde der Salzburger Festspiele organisierten Gesprächsreihe "Ausgesprochen österreichisch" im ORF-Landesstudio Salzburg.

Netzwerk an Partnerschaften
Darüber hinaus sollte die EU ein Netzwerk an engen Partnerschaften anbieten. Diese gelte für die Türkei ebenso wie für die Ukraine, Russland oder die Staaten des Mittelmeerraums. Zwischen der Türkei und den Balkanländern gebe es laut Schüssel einen qualitativen Unterschied: Die Länder des Balkans seien immer Teil Europas gewesen. Mit der Türkei als unmittelbarer Nachbar zu Zentralasien, dem Irak, Iran und Syrien wäre man auch integriert in jene Konflikte, die es in dieser Region gebe.

Europa kein Bankomat
Der Bundeskanzler wandte sich erneut dagegen, Europa auf rein wirtschaftliche Aspekte zu reduzieren: "Europa ist kein Bankomat." Europa habe auch sehr viel mit Kultur zu tun. Dieser Gedanke gewinne stark an Boden, ist Schüssel überzeugt. Europa wäre kein Einheitsbrei, sondern sei durch Vielfalt bestimmt. Für Schüssel ist es deshalb auch kein Problem, wenn Europa nicht immer mit einer Stimme spricht. "Wir müssen in Europa akzeptieren, dass jedes Land in ihm wichtigen Fragen seine Stimme zum Klingen bringt." In vielen Fragen - wie bei der Libanon-Krise - gebe es eine gemeinsame Stimme Europas.
     
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