Bilanz der Post  

erstellt am
14. 08. 06

Post mit starkem Halbjahresergebnis 2006
Division Brief: Umsatzplus und stabiles Ergebnis - Division Paket & Logistik: starkes Wachstum bei Umsatz und Ergebnis - Division Filialnetz festigt Turnaround nachhaltig
Wien (post) - Das erste Halbjahr 2006 ist für die Österreichische Post äußerst zufriedenstellend verlaufen. Neben der sehr erfolgreichen Börseeinführung im Mai 2006 entwickelte sich auch die Geschäftstätigkeit positiv. Der Umsatz konnte um 3,0% auf 861,4 Mio Euro gesteigert werden, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 17,9% auf 66,3 Mio Euro. Auch der Aktienkurs entwickelte sich sehr erfreulich - er lag mit 23,72 Euro per 30. Juni 2006 um 25% über dem Emissionskurs von 19,00 Euro.

Verbesserte Umsätze in allen Divisionen
Die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind im ersten Halbjahr 2006 - auf Basis von Zuwächsen in allen Divisionen - im Vergleich mit der Vorjahres-periode um 25,4 Mio Euro (+3,0%) auf 861,4 Mio Euro gestiegen. Grund für diese Erhöhung war vor allem eine Steigerung der Umsatzerlöse der Division Brief um 11,8 Mio Euro (+1,9%) sowie eine Steigerung der Umsatzerlöse der Division Paket & Logistik um 9,9 Mio Euro (+9,7%).

In der Division Brief war dabei vor allem eine Steigerung des Volumens bei Direct Mails (Werbesendungen) zu verzeichnen. Erfreulich auch die Geschäftsentwicklung in der Division Paket & Logistik: Hier sorgte vor allem das wachsende Versandgeschäft von Internetanbietern für einen Umsatzanstieg. Auch die Division Filialnetz verzeichnete ein neuerliches Umsatzplus.

Ergebnissteigerung um 17,9%
Im ersten Halbjahr 2006 konnte das EBIT der Österreichischen Post gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,9% auf 66,3 Mio Euro gesteigert werden. Die EBIT-Marge erhöhte sich dadurch auf 7,7%. Das EBITDA des ersten Halbjahres lag mit 117,9 Mio Euro um 14,5% über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die EBITDA-Marge konnte damit auf nunmehr 13,7% gesteigert werden.

Diese Ergebnisverbesserung ist auf den Umsatzanstieg sowie auf die lediglich moderaten Kostensteigerungen zurückzuführen. Während Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen im ersten Halbjahr 2006 infolge höherer umsatzabhängiger Kosten um 8,8% auf 126,6 Mio Euro gestiegen sind, konnte der Personalaufwand der Österreichischen Post im ersten Halbjahr 2006 mit 539,4 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum annähernd konstant gehalten werden. Die durchschnittliche Zahl der Vollzeitkräfte (Vollzeitäquivalente) des Österreichischen Post-Konzerns reduzierte sich im Jahresvergleich um 3,4% auf nunmehr 24.294 Mitarbeiter. Alle operativen Unternehmensbereiche leisteten einen positiven Beitrag zu diesem Ergebnis. Die Division Brief erreichte ein EBIT von 131,3 Mio Euro, jenes der Division Paket & Logistik betrug 9,5 Mio Euro, und die Division Filialnetz erwirtschaftete 11,0 Mio Euro.

Das Ergebnis vor Steuern konnte gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 23,2% auf 67,3 Mio Euro gesteigert werden. Das Periodenergebnis der Österreichischen Post blieb im ersten Halbjahr 2006 aufgrund höherer Steuern und des Wegfalls von Ergebnissen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (Postversicherung AG) in 2005 konstant.

Solide Bilanzstruktur - Eigenkapitalquote von 49,4%
Die Bilanzstruktur des Österreichischen Post-Konzerns spiegelt die positive Unternehmensentwicklung der letzten Jahre wider. So konnte die Eigenkapitalquote seit Jahresende 2005 auf 49,4% erhöht werden, die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stiegen im gleichen Zeitraum um 47,7% auf 257,7 Mio Euro.

Der Österreichische Post-Konzern weist derzeit einen Nettofinanzmittelüberschuss auf. Als Differenz aus verzinslichen Aktiva von 459,4 Mio Euro und verzinslichem Fremdkapital von 427,4 Mio Euro beträgt er zum Halbjahresstichtag 32,1 Mio Euro.

Der Cash-Flow aus dem Ergebnis der Österreichischen Post erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 8,4% auf 141,7 Mio Euro. Diese Steigerung ist auf den Ergebnisanstieg sowie auf erhöhte Rückstellungen und Abschreibungen zurückzuführen. Die Zunahme des Finanzmittelbestandes (nach der Dividendenzahlung von 40 Mio Euro für das Geschäftsjahr 2005) lag bei 83,2 Mio Euro.

Positiver Ausblick für 2006
Die Österreichische Post geht für 2006 von einem stabilen Briefmarkt aus. Aufgrund der bisherigen Entwicklung ist anzunehmen, dass die weitere Liberalisierung des Briefmarktes zum 1. Jänner 2006 und die Öffnung der Hausbrieffachanlagen in Österreich nur geringen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Gesamtjahres 2006 haben werden. Zusätzlich zeichnet sich eine Stabilisierung der Situation des Finanzpartners BAWAG P.S.K. ab, sodass für das Jahr 2006 nicht mit signifikanten negativen Einflüssen auf die Erträge aus Finanzdienstleistungen im Filialgeschäft gerechnet wird.

Basierend auf dieser Annahme wird für 2006 bei einem leicht wachsenden Umsatz eine Steigerung des EBIT um 10% bis 15% gegenüber dem Vorjahreswert von 103,0 Mio Euro erwartet. Mittelfristig hat sich die Österreichische Post das Ziel gesetzt, ihre EBIT-Marge nachhaltig in der Bandbreite von 7% bis 8% zu stabilisieren.

Geschäftsverlauf der Divisionen im Detail
Division Brief erzielt Umsatzplus und stabiles Ergebnis Der Außenumsatz der Division Brief stieg im ersten Halbjahr 2006 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2005 um 11,8 Mio Euro (+1,9%) auf 650,5 Mio Euro. Diese Zunahme beruht zum einen auf einer Steigerung im Bereich Direct Mails (Werbesendungen) in Österreich und zum anderen auf der Konsolidierung der im September 2005 erworbenen feibra Ungarn. Die erwarteten negativen Effekte aus der Marktliberalisierung und aus der Öffnung der Hausbrieffachanlagen sind im ersten Halbjahr 2006 noch nicht eingetreten. Die Division Brief erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2006 ein EBIT in Höhe von 131,3 Mio Euro und blieb damit auf dem Niveau des Vorjahres.

Division Paket & Logistik mit starkem Wachstum bei Umsatz und Ergebnis Der Außenumsatz der Division Paket & Logistik ist im Berichtszeitraum gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 um 9,7% auf 111,4 Mio Euro gestiegen. Diese Erhöhung resultiert überwiegend aus gestiegenen Umsätzen im inländischen Paketgeschäft und aus der grenzüberschreitenden Zustellung von Paketen. Vor allem die Steigerung im Versand- und Internethandel verursachte erhöhtes internationales Paketaufkommen. Erste Umsätze wurden in dem von der Österreichischen Post neu bearbeitenden B2BSegment lukriert.

Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2006 ein EBIT in Höhe von 9,5 Mio Euro (H1 2005: 2,0 Mio Euro.)

Division Filialnetz festigt Turnaround nachhaltig
Der Außenumsatz der Division Filialnetz wurde im Berichtszeitraum im Vergleich zum ersten Halbjahr 2005 um 3,7% auf 96,8 Mio Euro gesteigert. Diese Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus einem Anstieg der Umsatzerlöse im Bereich Mobilkom/Telekom/Internet. Die Ereignisse um den Finanzpartner BAWAG P.S.K. hatten keine signifikanten Auswirkungen auf das Finanzdienstleistungsgeschäft. Die Division Filialnetz erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2006 ein EBIT in Höhe von 11,0 Mio Euro (H1 2005: 3,3 Mio Euro).

 

Moser: Schüssels Arbeitsplatz-Politik – Dividenden statt Arbeitsplätze
Wien (sk) - "Die heute präsentierte Halbjahresbilanz der Post zeigt, dass die Österreicherinnen und Österreicher getäuscht wurden und dass bei der Post, entgegen den Zusagen des Managements, weiter Personal im großen Maßstab abgebaut wird", kritisierte SPÖ-Wirtschaftssprecher Johann Moser am 11.08. Es habe sich gezeigt, dass nach dem Börsengang der Dividendendruck sehr viele Arbeitsplätze verloren gegangen sind und dass dieser Druck auch nicht vor Postämtern halt machen wird. Moser rechnet daher auch damit, dass nach den 1.000 bereits geschlossenen noch hunderte weitere Postämter vor dem Aus stehen.

Die Ausdünnung des ländlichen Raumes schreite nach dem Börsengang der Post munter fort. "Beim Beispiel Post zeigt sich der neoliberale Trend und die Beschäftigungspolitik a là Schüssel: Dividenden statt Arbeitsplätze", so der SPÖ-Wirtschaftssprecher. "Investitionen in Österreich sind in den Plänen der Post weit und breit keine sichtbar. Wo bleibt die Expansionspolitik?", fragt Moser. Stattdessen werden weitere Entlassungen angekündigt.

"An diesem Beispiel lässt sich das ÖVP-Credo deutlich erkennen: Arbeitsplatzabbau erhöht die Dividenden. Diese Strategie sieht man nicht nur bei der Post, sondern auch bei den ÖBB und im Beamtenbereich. Das ist die reale Beschäftigungspolitik der Bundesregierung", schloss Moser. 

 

 Mainoni: Post AG solides, selbstständiges Unternehmen
Wien (bmvit) - "Mit der Neuausrichtung der österreichischen Post Aktiengesellschaft (AG) und dem entsprechenden Postgesetz haben wir die notwendige Basis für den wirtschaftlichen Erfolg der Post geschaffen", kommentiert der für Postangelegenheiten zuständige Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), Eduard Mainoni, die präsentierten Halbjahreszahlen der Post AG.

Die Post AG vermeldet für Jänner bis Juni 2006 drei Prozent mehr Umsatz - die Erwartungen für das erste Halbjahr wurden weit übertroffen. In allen Bereichen - sowohl im Brief-, Paket- und Filialbereich konnten deutliche Gewinne erzielt werden. "Die Post AG hat eindrucksvoll bewiesen, dass sie ein international konkurrenzfähiges und wirtschaftlich denkendes Unternehmen ist. Damit können wir der von der EU geplanten Liberalisierung des Postmarktes sehr optimistisch gegenübertreten", sagt Mainoni.

Der Staatssekretär betont aber auch, dass durch die entstandene Konkurrenz die Qualität der Dienstleistungen gestiegen ist: "Die Post muss sich dem Markt stellen und verbessert daher ständig die Angebote und Dienstleistungen für alle Postkunden."

Mainoni verweist an dieser Stelle nochmals an den teilweisen Börsegang der Post AG Mitte des Jahres. "Anleger können sich auch weiterhin über die Aktie an einem österreichischen Vorzeigeunternehmen beteiligen und am Erfolg der Post AG teilhaben. Das private Kapital wird innovatives Unternehmertum einbringen und die Post noch zukunftsorientierter machen", betont der Staatssekretär. Die 51 Prozent-Beteiligung der Republik bleibt für Mainoni aber weiterhin unantastbar. So könne man regulierend im Interesse der Konsumenten eingreifen.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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