Mainoni begrüßt Ausrichtung von Forschungskooperationen auf österreichische Stärken  

erstellt am
09. 08. 06

Fraunhofer als internationaler Teilnehmer der Ausschreibung für das FFG- Kompetenzzentrum-Programm
Wien (bmvit) - Die deutsche Fraunhofer-Gesellschaft ist mit rund 80 Forschungseinrichtungen an über 40 Standorten und 12.500 Mitarbeitern die größte Organisation für angewandte Forschung in Europa und besonders auf ingenieurwissenschaftliche Forschung spezialisiert. Seit Jänner 2005 ist die Fraunhofer-Projektgruppe für Produktionsmanagement und Logistik in Wien ansässig. Der Leiter dieser Gruppe, Professor Dr. Wilfried Sihn, hat in Gesprächen mit Forschungs- staatssekretär Mag. Eduard Mainoni Interesse am Aufbau eines Kompetenzzentrums für innovative Wertschöpfungssysteme in der Automobilindustrie gezeigt.

Laut den Vorstellungen von Dr. Sihn sollen neben einigen Fraunhofer-Instituten aus Deutschland auch österreichische und internationalen Hochschulen sowie vor allem österreichische Unternehmen Partner des Kompetenzzentrums werden. "Mit einem Anteil von knapp 11 Prozent an der Industrieproduktion ist die Automobilindustrie eine der wichtigsten Branchen in Österreich. Wir müssen alles tun, um das Know-how zu erhöhen, die Kosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu steigern. Das Automotive-Kompetenzzentrum soll es österreichischen Unternehmen ermöglichen vom Boom der Automobilindustrie in den östlichen Nachbarstaaten zu profitieren", so Sihn, der an der Technischen Universität (TU) Wien auch als Professor für Betriebstechnik und Systemplanung tätig ist.

Forschungsstaatssekretär Mag. Eduard Mainoni begrüßt das Engagement der Fraunhofer-Gesellschaft in Österreich: "In den letzten Jahren ist es uns durch die Kompetenzzentren-Programme gelungen, die langfristige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unter der Einbindung von internationalem Forschungs-Know-How zu forcieren. Außerdem haben wir es durch die unterschiedlichen Ausrichtungen geschafft, vor allem auf die Stärken und Zukunftspotentiale der österreichischen Forschungslandschaft aufzubauen."

Eine solche Zukunftsbranche stellt die Automobil-Industrie dar. "Der Automobil-Sektor konnte in den letzten Jahren Wachstumsraten verbuchen, die weit über dem Durchschnitt der österreichischen Wirtschaft liegen. Derzeit sind in rund 700 Betrieben 175.000 Menschen beschäftigt. Der Umsatz liegt bei jährlich rund 20 Milliarden Euro - Tendenz stark steigend. Jetzt müssen wir vor allem auf europäischer Ebene noch intensiver zusammenarbeiten, um die Automobil-Industrie weiter zu stärken. Nur so können wir Wachstum und Beschäftigung nachhaltig sichern", betont Mainoni und verweist auf eine gute Ausgangslage Österreichs.

Insgesamt werden im Jahr 2008 in der CENTROPE-Region (Radius 300 Kilometer um Wien) voraussichtlich mehr als 3 Millionen Autos montiert. 2005 lag die Zahl noch unter 2 Millionen. Das bedeutet, dass in zwei Jahren rund 5 Prozent der weltweiten Fahrzeugproduktion in Österreich und insbesondere den Anrainerstaaten gefertigt werden. Das ist für die heimischen Unternehmen eine große Chance (Akquisepotential von rund 20 Milliarden Euro jährlich), da die räumliche Nähe zwischen Lieferanten und Zuliefern erhebliche Vorteile mit sich bringt (Reaktionszeit, Logistikkosten, Versorgungssicherheit).
     
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