membran - Gefühle in Bewegung  

erstellt am
21. 08. 06

Wien (tanzfabrik) - Es ist bereits das dritte Tanztheaterprojekt mit hörenden und gehörlosen DarstellerInnen, das heuer im Odeon-Theater aufgeführt wird (27. – 30. September). Gebärdensprachen sind räumliche Sprachen. Wie expressiv dieser Raum genutzt wird, hängt von der Emotionalität des Sprechers ab. Und darum geht es in diesem Stück: um Emotionen wie Trauer, Angst, Freude, Ärger usw.

Was haben Tanztheater und Gebärdensprache gemeinsam? Die Gebärdensprache ist eine räumliche Sprache, sie besetzt Raum. Sowohl Gebärdensprache als auch Tanz besetzen Raum und übertragen Informationen. Die Anerkennung der Österreichischen Gebärdensprache in der Verfassung im Juli 2005 inspirierte Mario Mattiazzo zu diesem neuen Stück, in dem es um Gefühle wie Angst, Trauer, Freude und Ärger gehen wird.

In der neuen Produktion der tanzfabrik-wien geht es um Ausdrucksformen der Kommunikation und im Speziellen um Bewusstseinsbildung in Bezug auf die Gebärdensprache als Muttersprache, als eigenständige Kultur. Durch eine spielerische Annäherung, die zu den Methoden der Improvisationstechnik überleitet, werden die verschiedenen nonverbalen Kommunikationsmittel in ihrer Vielschichtigkeit ausgetestet.

Grundthema in diesem Stück sind die vier Emotionen: Angst, Ärger, Freude und Trauer. Die DarstellerInnen müssen in sich selbst und ihrem Erleben prägnante Szenen zu diesen Themen finden und für die Bühne neu erfinden. Zum Einsatz kommen dabei Übungen, Spiele und Theatertechniken, die eine neue, aktive Dimension des Theaters darstellen.

In Improvisationsarbeit wird zunächst die Spontaneität und Reaktion des Einzelnen, sowie das Gruppenzusammenspiel ertastet und gefördert. In der Zusammenarbeit der gehörlosen und hörenden DarstellerInnen werden auf beiden Seiten Barrieren abgebaut und der Blick auf neue Welten freigeben. Wie verständlich sind die Ausdrucksformen der Gehörlosen für Hörende? Was bedeutet Musik für Hörende und wie kann diese Bedeutung für Gehörlose interessant sein?

Informationen: http://www.tanzfabrik-wien.at/
     
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