Telekommunikations- und Breitbandnutzung in Europa  

erstellt am
28. 08. 06

Nahezu ein Viertel der Haushalte in der EU sind mittlerweile durch
Brüssel (eu-int) - Hochgeschwindigkeits-Breitbandanschlüsse mit dem Internet verbunden. Die Verbreitung des Breitbands nimmt mit der Größe der Haushalte zu: Nur 12 % der Single-Haushalte gegenüber 34 % der Haushalte mit über drei Personen verfügen über einen Breitbandanschluss. Von den Haushalten, die nur über Schmalband-Internetanschlüsse verfügen, wollen derzeit 40 % nicht aufrüsten. Entweder sind sie gegenwärtig mit der Geschwindigkeit ihrer Einwählverbindung zufrieden oder die Häufigkeit ihrer Internetnutzung rechtfertigt nicht die höheren Kosten für einen Breitbandanschluss. Dies ist das Ergebnis einer EU-weiten Erhebung bei 25 000 repräsentativen Haushalten, die zwischen dem 7. Dezember 2005 und dem 11. Januar 2006 durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Erhebung werden in einem speziellen Eurobarometer-Bericht zusammengefasst, der heute als Beitrag zur anhaltenden öffentlichen Debatte über die Aktualisierung des Rechtsrahmens der EU für die elektronische Kommunikation aus dem Jahr 2002 veröffentlicht wird (siehe IP/06/874).

"Diese statistische Erhebung bietet aufschlussreiche Informationen über das Verbraucherverhalten auf dem ständigen Veränderungen unterworfenen Markt für Kommunikationsdienstleistungen", stellte das für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige Mitglied der Europäischen Kommission, Viviane Reding, fest. "Ich betrachte diese Zahlen – insbesondere die Tatsache, dass so viele Menschen derzeit noch mit einem langsamen Internetzugang zufrieden sind – als Herausforderung für Betreiber und Diensteanbieter, inhaltlich und preislich attraktivere Breitbandangebote zu entwickeln, und ich werde mich dafür einsetzen, dass diese Entwicklung durch einen stärkeren Wettbewerb gefördert wird. Ich freue mich, dass die einheitliche europäische Notrufnummer 112 immer bekannter wird, fordere jedoch die Mitgliedstaaten dazu auf, ihre Bemühungen zu intensivieren, damit diese wichtige Nummer noch stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert wird".

Zur Erhebung der heute veröffentlichten Daten wurden zwischen dem 7. Dezember 2005 und dem 11. Januar 2006 in den 25 EU-Mitgliedstaaten jeweils rund 1000 persönliche Befragungen durchgeführt. Aufgrund der Stichprobenmethodik der Standard-Eurobarometererhebung sind die Befragten im Alter von 15 Jahren und älter repräsentativ für die Gesamtbevölkerung.

Wichtigste Ergebnisse der Haushaltserhebung

  • Der durchschnittliche Anteil der Single-Haushalte, die nur über ein Mobiltelefon (d.h. keinen Festnetzanschluss) verfügen, steigt in der Altersgruppe der 15-29-Jährigen auf 58 % und sinkt bei den über 59-Jährigen auf 6 %.
  • Die Möglichkeit, jederzeit an jedem Ort erreichbar zu sein, wird als Vorteil des Mobiltelefons von 34 % der Befragten höher eingeschätzt als die Möglichkeit, selbst anzurufen (19 %).
  • Nur 15 % der Haushalte nutzen öffentliche Fernsprecher, hauptsächlich, wenn das Mobiltelefon kein Guthaben aufweist, entladen ist oder keinen Empfang hat.
  • 82 % der Haushalte mit Internetanschluss verfügen über Antiviren-Software, aber nur 58 % über Antispam-Software.
  • In allen 25 EU-Mitgliedstaaten kannten mehr als ein Drittel der Befragten die einheitliche EU-weite Notrufnummer 112, gegenüber einem Fünftel bei der Erhebung vor fünf Jahren.
  • * Nahezu alle EU-Haushalte (97 %) haben Zugang zu Sprachtelefondiensten, wobei 61 % sowohl über einen Festnetzanschluss als auch über Mobiltelefone und 18 % nur über Mobiltelefone verfügen.

Die Haushaltserhebung wird heute zusammen mit drei Studien, die im Auftrag der Kommission im Rahmen der Aktualisierung des Rechtsrahmens der EU für die elektronische Kommunikation im Jahre 2006 durchgeführt wurden, veröffentlicht.

     
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