Gegen organisiertes Verbrechen und Korruption  

erstellt am
24. 08. 06

Sommerakademie an der Uni Graz widmet sich „Menschlicher Sicherheit“ in der Westbalkanregion
Graz (universität) - „Menschliche Sicherheit umfasst Menschenrechte, eine verantwortungsbewusste Regierungsführung, Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung sowie die Sicherstellung, dass jedes Individuum Chancen und Wahlmöglichkeiten hat, um sein oder ihr Potenzial zu verwirklichen.“ So definierte UNO-Generalsekretär Kofi Annan den Begriff „Human Security“ im Mai 2000 bei einem Workshop in Ulaanbaatar/Mongolei.

„Menschliche Sicherheit in der Westbalkanregion“ ist das Thema der internationalen Sommerakademie des Europäischen Trainings- und Forschungszentrums für Menschenrechte und Demokratie (ETC) der Universität Graz von 28. August bis 6. September 2006. Im Fokus des zehntägigen Kurses stehen die Verstrickungen zwischen grenzüberschreitendem Terrorismus und dem organisierten Verbrechen sowie deren Auswirkungen auf den Friedensprozess in den Staaten Ex-Jugoslawiens.

Junge Fachleute, ForscherInnen und VertreterInnen von NGOs aus 18 Ländern – von Kasachstan bis Portugal – nehmen an der Sommerakademie in der Menschenrechtsstadt Graz teil. „Zentrale Themen der Vorträge und interaktiven Workshops sind Menschenhandel, Korruption, Geldwäsche und das organisierte Verbrechen zur Finanzierung des internationalen Terrorismus“, informiert Mag.a Barbara Schmiedl vom ETC. Seit dem Zusammenbruch Jugoslawiens und dem Wegfall der zentralen staatlichen Macht werde die Balkanroute verstärkt für den Drogenhandel und Zigarettenschmuggel genutzt.

Ein weiterer Programmschwerpunkt widmet sich dem Umgang mit den Opfern. Diskutiert werden Möglichkeiten der Vorbeugung und Hilfe. Als ReferentInnen hat das ETC neben renommierten WissenschafterInnen auch praxiserfahrene ExpertInnen eingeladen, wie die ARD-Journalistin Inge Bell, die in Bulgarien über Aufklärungsprojekte gegen Menschenhandel und zur Wiedereingliederung betroffener Frauen recherchierte.

„Die Sommerakademie ist Teil des EU-Projekts HUMSEC, in dem sich sechzehn Teams von Universitäten und akademischen Einrichtungen aus ganz Europa mit HUMan SECurity in der Westbalkanregion befassen“, erklärt Schmiedl. Das ETC koordiniert das gesamte Projekt unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Benedek. Einer der Partner ist das Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie der Universität Graz.

Seit 2003 bietet das ETC jedes Jahr eine Sommerakademie zu verschiedenen Themen im Bereich Menschenrechte und Menschliche Sicherheit an und wurde aufgrund seiner Erfahrung und Kompetenz auf diesem Gebiet auch als Gastgeber für die HUMSEC-Veranstaltung ausgewählt, die im Sommer 2007 und 2008 abermals in Graz stattfinden soll.

Schmiedl: „Ziel ist es, ein Netzwerk zu schaffen, das Wissenschaft und Praxis zusammenbringt und den gegenseitigen Austausch fördert.“ In der betroffenen Region soll Menschenrechtsbildung das Bewusstsein wecken, dass Terrorismus und organisiertes Verbrechen Gesellschaft, Demokratie und den Wiederaufbau gefährden.

Informationen: http://www.etc-graz.at/cms/index.php?id=434
     
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