Willi Resetarits, Sivan Perwer & das Euphrat- Donau-Orchester auf Österreich-Tour  

erstellt am
04. 09. 06

Wien (content & event) - Die Globalisierung hat die Menschen mobil gemacht, und mit einer immer stärkeren Durchmischung der Ethnien wird auch das Zusammenleben komplexer. Ein friedliches und respektvolles Miteinander ist daher für alle BürgerInnen wichtig. Jede Gesellschaft in der EU ist heute "multikulturell". Mit der Zahl der Bevölkerungsgruppen innerhalb einer Gesellschaft wachsen meist auch die Konfliktpotentiale und somit der Bedarf nach einem verständnisvolleren Umgang miteinander. Aktuelle Probleme gibt es sonder Zahl, vom Karikaturenstreit über das Dauerthema "Kopftuchdebatte" bis zu brennenden Ghettos, "Ehrenmorden" und Brandanschlägen auf Moscheen. Musik ist eine der wenigen Sprachen, die über alle Grenzen hinweg verstanden wird. Musik, die so konkret Stellung nimmt wie die von Willi Resetarits und Sivan Perwer, schafft aber auch Bewusstsein für umstrittene Themen. Als unangepasste und experimentierfreudige Künstler sind Musiker zugleich Vorbilder und haben damit auch Einfluss auf gesellschaftliche Wertvorstellungen.

Im November 2006 treten der österreichische Musiker Willi Resetarits und der kurdische Sänger Sivan Perwer, die sich seit Jahren kennen, eine Tournee durch Österreich an. Damit geben die beiden Ausnahme-Künstler eine positive Antwort auf nach wie vor bestehende Vorbehalte gegenüber anderen Kulturen und setzen ein klares Signal für den interkulturellen Dialog sowie für mehr Demokratie und Menschlichkeit.

Die Konzertreise führt von Graz (17.11.) über Linz (18.11.) nach Wien (23.11.). Danach geht's weiter nach Westösterreich, nämlich nach Bregenz (25.11.) und Innsbruck (26.11.).

Prominente Unterstützung erfährt das Projekt durch ORF-Kultur-Lady Barbara Rett, die sich bereit erklärte, das Konzert im Wiener Volkstheater zu moderieren, sowie durch den Autor Michael Köhlmeier, der das Konzert im Festspielhaus Bregenz eröffnen wird.

Das Ziel der Österreich-Tour ist, einen Beitrag zur positiven Entwicklung der Gesellschaft zu leisten. Willi Resetarits' und Sivan Perwers Engagement gilt dem respektvollen Miteinander, dem gleichberechtigten und von gegenseitiger Achtung geprägten Zusammenleben verschiedener Kulturen sowie dem Einsatz für Minderheitenrechte. Ihre Haltung setzen sie mit ihrer Arbeit in die Tat um.


Gemeinsame Auftritte von Willi Resetarits und Sivan Perwer
Willi Resetarits und Sivan Perwer kennen einander seit Jahren und traten u.a. im Jänner 2003 im Burgtheater sowie 2004 beim Festival SALAM.ORIENT höchst erfolgreich gemeinsam auf. Beide sind Angehörige einer Minderheit, beide sind sozial und politisch engagiert, beide sind beliebte "Volksmusiker". Willi Resetarits ist burgenländisch-kroatischer Österreicher und Sivan Perwer Kurde aus der Türkei, der seit Jahrzehnten im Exil in Deutschland lebt. Auf dem Programm der ersten gemeinsamen Tournee stehen viele altbekannte, aber auch zahlreiche neue Songs.

Willi Resetarits
Geboren 1948 in Stinatz, Burgenland.
1969 bis 1989 Mitglied der Musikgruppe "Schmetterlinge" ("Proletenpassion" 1976 u.v.a.). Ab 1985 "Ostbahn Kurti" ?- 2003 schickt Willi Resetarits den "Kurtl" in Pension, um Platz für andere Projekte zu machen: "Stubnblues" mit der Xtra Combo, "Abendlieder" mit Sabina Hank, H.C. Artmann-Lesungen, "Vox-Pannonica" ("Coming Home" u. "Csaterberg"), sowie Wiederaufnahme der Radio-Sendung "Trost & Rat" auf Radio Wien.

Mitbegründer von "Asyl in Not" (Unterstützungskomitee für politisch verfolgte Ausländer), SOS Mitmensch ("Lichtermeer") sowie des Wiener Integrationshauses. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Vor dem gemeinsamen Konzert mit Perwer am 29. Jänner 2004 im Burgtheater besuchten die beiden Musiker auf Einladung des damaligen Nationalratspräsidenten und heutigen Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer das österreichische Parlament. Dieser verlieh Willi Resetarits, damals noch Ostbahn-Kurti, spontan den Titel "Ostbahn-Kurdi".

Sivan Perwer
Sivan Perwer (richtiger Name: Ismail Aygün), geboren 1955 im ostanatolischen Urfa, ist kurdischer Sänger, der heute in Frankfurt/Main lebt. In seinen Liedern besingt er die Landschaft Kurdistans, historische Themen und die Traditionen ebenso wie das Schicksal der Kurden in der Türkei und Russland, im Irak und Iran sowie in Syrien.

Er studierte Mathematik und Musikwissenschaft. Seine ersten künstlerischen Erfolge hatte er Anfang der 1970er Jahre in der Türkei. Diese Zeit war begleitet von der Bedrohung durch Organe des türkischen Staates und der Herrschaft der Militär-Junta. In dieser Zeit gab er seine ersten großen Konzerte vor bis zu 30.000 Besuchern. Obwohl seine Muttersprache in der Türkei verboten war, sang er auf kurdisch und wurde deswegen schließlich verhaftet. 1976 gelang ihm der Weg ins Exil, zunächst nach Deutschland, dann nach Schweden. Heute lebt er wieder in Deutschland. Sivan Perwer ist der bekannteste kurdische Sänger seiner Generation: Er ist sowohl in seiner Heimat bekannt, aber auch weltweit als Botschafter des alten wie des neuen Kurdistans hoch geschätzt wie gerne gehört.

Als Heinz Fischer 2004 zum Bundespräsidenten gewählt worden war, ließ es sich Sivan Perwer nicht nehmen, dem "frisch gebackenen" Bundespräsidenten zu seinem Wahlsieg zu gratulieren.

17. - 26. November 2006
Graz - Linz - Wien - Innsbruck - Bregenz
Konzert-Termine: Graz - Arbeiterkammer: 17.11.2006, 19.30 Uhr
Linz - Posthof: 18.11.2006, 20 Uhr
Wien - Volkstheater: 23.11.2006, 19.30 Uhr
Bregenz - Festspielhaus: 25.11.2006, 19.30 Uhr
Innsbruck - Kongresshaus (Saal Tirol): 26.11.2006, 18 Uhr
Projekt von: Ali Gedik, Wielandgasse 3/13, 1100 Wien
 
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