Voraussetzungen für Bestehen in Globalisierung  

erstellt am
04. 09. 06

Industriellenvereinigung, Umweltbundesamt und BOKU sowie ExpertInnen diskutierten im Arbeitskreis "Wirtschaftsfaktor und Zukunftsressource: Umwelt und Energie"
Wien (PdI) - Um globale Herausforderungen zu bewältigen, bedarf es gleichzeitig einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung, intensiver Anstrengungen in Forschung und Entwicklung (F&E) sowie umweltstrategischer Perspektiven, sind sich die Veranstalter des Arbeitskreises „Wirtschaftsfaktor und Zukunftsressource: Umwelt und Energie“, Industriellenvereinigung (IV), das Umweltbundesamt und die Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU), einig.

„Globale Herausforderungen können nur gemeinsam gemeistert werden. Europäische Alleingänge wie überstrenge Umweltauflagen nützen niemandem“, betonte IV-Vizegeneralsekretär Mag. Peter Koren den integrativen Ansatz des Arbeitskreises. „Es ist uns ernst - gerade in einem Vordenkerort wie Alpbach - über die Grenzen zu blicken und gemeinsam Lösungen zu finden. Hier kommen unterschiedlichste Perspektiven zusammen, was uns die Möglichkeit gibt, Visionen zu entwerfen und gemeinsam ein Signal zu setzen“, so Koren. Dazu der stellvertretende Geschäftsführer des Umweltbundesamtes, Dr. Karl Kienzl: „Nachhaltiges Wirtschaften braucht ein ökologisch effizientes Energie- und Rohstoffkonzept. Dieses gemeinsame Anliegen kann nur durch Vernetzung von Institutionen realisiert werden. Das Umweltbundesamt kann dabei die umweltstrategischen Perspektiven aufzeigen.“

„Die Ressourcen der Welt sind bereits über die Kapazitäten des Globus hinaus ausgereizt,“ warnt Prof. Jacqueline McGlade, Execuitve Director der European Environment Agency. „Umweltregulierungen der EU habe sich bewährt. Unsere Entwicklung muss in Richtung einer sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit entlang der Produktions- und Konsumentenkette gehen, um die Grundlagen der nächsten Generation zu sichern“, unterstreicht McGlade. Prof. Alfred Pitterle von der BOKU hob die zahlreichen umwelttechnischen Investitionen hervor, die in China und Indien in Zukunft notwendig sein werden. Dies berge ein hohes wirtschaftliches Potenzial für Europa, das auf diesem Gebiet globaler Spitzenreiter sei. Pitterle forderte aber auch, die „Dienstleistungen des Naturraumes im Sinne einer gesamtvolkswirtschaftlichen Betrachtung zu nutzen“.

Wie wichtig JI/CDM Instrumente im Bereich des Emissionshandels zur Umsetzung der Kyotoziele sind, hob DI Bernhard Sagmeister, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kommunalkredit Public Consulting GmbH hervor. „JI/CDM-Instrumente schaffen großes Reduktionspotenzial und ermöglichen zugleich die Anwendung umweltverträglicher Technologie. Das ist gleichzeitig eine Chance für die österreichische Wirtschaft. Die Auswirkungen der Klimaänderung werden vermehrt zu spüren sein, daher ist die Einbindung von China und Indien als große Emittenten in den zukünftigen Kyotoprozess wichtig,“ so Sagmeister. Wie man mit Energiesparen Gewinne machen kann, zeigte Arunjai Mittal, Vice-President von Infineon Technologies, auf. „Die technologischen Entwicklungen um zu einem energieeffizienten Einsatz der Ressourcen wesentlich beizutragen sind bereits vorhanden“ so Mittal mit Hinweis auf zahlreiche Produkte von Antriebsmotoren bis hin zu Haushaltsgeräten. In Kombination mit politischen Anreizen würden diese vielleicht auch stärker genutzt werden, erklärt der Infineon Manager.

Angesichts der Entwicklungen in China und Indien müssen gemeinsame Visionen und gemeinsame Perspektiven für Ressourcensicherheit und Wettbewerbsfähigkeit entwickelt werden. Die Veranstalter zeigten sich optimistisch, dass durch die Verknüpfung von Ideen und Ansätzen ein erfolgreicher Weg für Wirtschaft und Umwelt gefunden werden kann.
 
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